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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Edelmetalle für Vorsichtige

Nach neuen Höchstständen Ende 2009 ging es bei den Preisen von Edelmetallen seit Anfang des Jahres wieder abwärts. So notiert die Feinunze Gold rund 11,4 % unter dem Allzeithoch vom Dezember 2009, noch stärker nachgegeben hat innerhalb der kurzen Zeitspanne der Preis für Silber, der um rund 16,5 % zurückging. Die derzeit etwas niedrigeren Einstiegspreise und die etwas höhere Volatilität könnten Anleger, die mit mittelfristig wieder mit steigenden Kursen rechnen, nutzen, mit Risikopuffer in die beiden Edelmetalle zu investieren. „Viele Marktexperten sind, was die Entwicklung bei Edelmetallen angeht, mittelfiristig sehr optimistisch. In den kommenden Jahren könnte Gold noch über 2.000 US-Dollar steigen, allerdings bei einem vermutlich volatilen Verlauf“, so der Zertifikateexperte der Socíeté Générale Sebastian Bleser. Zu den möglichen Gründen für eine mögliche positive Performance würden viele Experten insbesondere die Inflationssorgen der Anleger sehen und die geänderte Haltung der Notenbanken, die erstmals seit 20 Jahren nicht als Verkäufer sondern als Nettokäufer von Edelmetallen agierten. Die Société Générale legte deshalb ein Gold-/Silber-Airbag-Zertifikat (SG1LVL) auf einen Basket auf, der gleichgewichtet beide Edelmetalle umfasst. Oberhalb des Startniveaus vom 19. Februar 2010 partizipiert der Anleger 1:1 an der positiven Wertentwicklung des Edelmetallkorbes. Ein Sicherheitspuffer garantiert, dass der Anleger vor Preisrückgängen in Höhe von maximal 25 % innerhalb einer Laufzeit von drei Jahren geschützt ist. Sinkt der Preis für die beiden Edelmetalle jedoch stärker und verletzt die Sicherheitsbarriere, greift der Aufprallschutz und der Verlust wird gemildert. Der Anleger erhält dann immerhin noch rund das 1,33-fache des dann eigentlichen Wertes. Da das Zertifikat währungsgeschützt ist, spielt die weitere Entwicklung des Dollar, in dem die beiden Edelmetalle notieren, keine Rolle für den Anleger. Der Ausgabeaufschlag beträgt 1 Prozent.

Begrenzte Höchststandsicherungen

Gutes Markettiming- sprich möglichst den richtigen Einstiegzeitpunkt bei niedrigen Kursen und dann wiederum den bestmöglichen Ausstiegzeitpunkt bei möglichst wieder hohen Kursen zu finden -dies ist eines der entscheidensten Kriterien für den Erfolg eines jeden Investments. Zumindest bei Letzterem, dem richtigen Ausstieg, hilft das neue Höchststand-Zertifikat (CS8AB2) der Credit Suisse auf den DJ Euro STOXX 50. Der vom mindest mittelfristigen Anstieg des europäischen Leitindexes überzeugte Anleger profitiert unbegrenzt 1:1 an der positiven Wertentwicklung. Börsentäglich wird dabei der Schlusskurs betrachtet. Wird ein neuer Höchststand festgestellt, wird dieser bis zu einer Erreichung eines neuen Hochs fixiert. Einziger Haken leider nur daran: diese Höchststandsicherung „light“ gilt nur, wenn der Kurs bei Fälligkeit, sprich dem letzten Bewertungstag, tatsächlich über dem Startwert liegt. Fällt der DJ Euro STOXX 50 dagegen nach dem unter diesem Vorbehalt fixiertem Hoch gegen Ende der Laufzeit wieder unterhalb des Startniveaus, erhält der Anleger lediglich den Nennbetrag wieder zurück, vorausgesetzt, der europäische Leitindex ist nicht mehr als 35 % gefallen. Ansonsten erleidet der Anleger Verluste 1:1 dem eines Direktinvestments. Neben einem Ausgabeaufschlag von 1,5 % wird zudem eine 2 %ige Vertriebsgebühr erhoben.

Defensiv orientierte Anleger, denen eine solche Höchststandsicherung unter Vorbehalt zu unsicher ist, für die empfiehlt sich dagegen eher die Europa Garant Anleihe (ML0F74) mit Lock-in von Bank of America Merrill Lynch. Hierbei muss der Anleger zwar in Kauf nehmen, dass bei dieser Art von Höchststandsicherung nicht der tatsächlich erreichte täglich festgestellte Höchstwert eingeloggt wird sondern bei positiver Wertentwicklung lediglich der jährlich erreichte Durchschnittwert. Dafür gilt dann jedoch auch eine einmal erreichte Performance für die Restlaufzeit tatsächlich gesichert und kann auch bei anschließend wieder sinkenden Kursen unter den Startwert nicht mehr unterschritten werden. Eine hundertprozentige Kapitalgarantie sorgt dafür, dass der Anleger auch im Falle ständig durchschnittlich sinkender Kurse zumindest den Nennbetrag wieder zurückerhält. Der Ausgabeaufschlag beträgt maximal 2,5 %.
 

Vermögensdepot mit Kapitalschutz

Wer aktives Fondsmanagement mit den Vorteilen von Zertifikaten verbinden möchte, für den bietet derzeit die HypoVereinsbank der Unicredit-Gruppe die Garant-Anleihe (HV5BM5) an. Basis ist sozusagen als Mehrwert des Zertifikates ein flexibles Sicherungssystem während der Laufzeit. In Zeiten kontinuierlich steigender Aktienkurse investiert der Anleger in das HVB Vermögensdepot privat Chance Plus PI (AOMKRG), das eigens für die HVB von der Pioneer Investment GmbH aufgelegt wurde. Angelegt werden die Gelder vorwiegend in Exchange Traded Funds (ETFs), die in Indizes von Aktien, Renten oder andere Assetklassen abbilden. Möglich sind laut Anlagestrategie aber auch andere indexorientierte Fonds bzw. im Einzelfall auch aktiv gemanagte Fonds, Zertifikate, verzinsliche Wertpapiere, Alternative Investments, Devisen oder Geldmarktinstrumente. Die durchschnittliche Aktienquote beträgt bei dieser offensiven Anlagestrategie rund 90 %. In Zeiten mit fehlendem Trend und starken Kursschwankungen wird der Anteil in dieses Aktieninvestment zur Risikominimierung gegenüber einem Direktinvestment entsprechend reduziert und dafür in den defensiven Rentenfonds Pioneer S.F. – Euro Curve 1.3 Year (A0MJ5W) umgeschichtet. Nach sechsjähriger Laufzeit partizipiert der Anleger zu 50% an der positiven Wertentwicklung des Fondskorbs. Eine 100 %ige Kapitalgarantie sorgt dafür, dass der Anleger bei Kursrückgängen zumindest den eingezahlten Nennbetrag zurückerhält. Der Ausgabeaufschlag beträgt bis zu 3,5 %. Hinzu kommt eine Platzierungsprovision in Höhe von 0,91 %.

 

Erdgas-Investment ohne Rollverluste

 

Zahlreiche Analysten gehen bei wieder ansteigender Konjunktur von steigenden Erdgaspreisen aus. Denn Erdgas gilt innerhalb der Diskussion um die weltweite CO2-Reduzierung als der umweltfreundlichste fossile Rohstoff, so dass es immer häufiger als Substitut für Kohle oder Erdöl herangezogen wird. Zudem konnte Erdgas im vergangenen Jahr anders als Erdöl kaum von steigenden Preisen profitieren. Im Gegenteil: wer in Erdgas investierte, erwirtschaftete beim Hinüberrollen in den nächsten Future Rollverluste in Höhe von bis zu 50 %. Und auch in diesem Jahr deuten aktuelle Terminkurven auf Rollverluste in Höhe von 22 % bei US-Erdgas hin, meldete jüngst das „Handelsblatt“. Wer also tatsächlich an wieder erhofft steigenden Preisen beim Erdgas profitieren möchte, kommt nicht umhin, über Umwege in den Rohstoff zu investieren, sprich über die Aktien von Unternehmen aus diesem Bereich – natürlich dann mit dem üblichen Aktienrisiko. Die WestLB bietet deshalb das Natural Gas Equity-Active-Basket-Zertifikat (WLB4US) an, das die Wertentwicklung von zehn anfänglich gleichgewichteten Unternehmen aus dem Gassektor abbildet, die einen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der Förderung, Weiterverarbeitung, Distribution oder der Lagerung von Erdgas oder Gasprodukten haben. Bei der Hälfte handelt es sich dabei um US-Unternehmen. Beim Aktienkorb handelt es sich um einen dynamischen Basket. Die Überprüfung der darin vertretenen Werte und gegebenenfalls die entsprechende Anpassung erfolgt vierteljährlich. Der Anleger partizipiert 1:1 an der Wertentwicklung des Endlos-Baskets. Ab frühestens 5. März 2013 besteht ein beiderseitiges Recht auf Einlösung durch den Zertifikateinhaber bzw. vorzeitige Kündigung des Emittenten. Nettodividenden werden abzüglich einer jährlichen Strukturierungsgebühr in Höhe von einem Prozent zu dreiviertel wieder investiert. Der Ausgabeaufschlag beträgt zwei Prozent.

Ein nahezu identisches Produkt (WLB4UR) emittiert die WestLB ebenfalls auf einen Basket, der anfänglich zehn gleichgewichtete Minenunternehmen umfasst, die in der Förderung bzw. Produktion von Silber und/oder Platin engagiert sind. Die Hälfte der Unternehmen stammen aus Kanada. 

Agrar-Rohstoff-Investment

Mit dem währungsgesicherten Cap Bonus-Zertifikat (GS2GJ3) auf den S&P GSCI Agriculture ER-Index können Anleger begrenzt an der Wertentwicklung der Rohstoffe Mais,Sojabohnen, Chicago- und Kansas-Weizen, Baumwolle, Kaffee, Kakao und Zucker partizipieren. Da es sich beim Basiswert um einen Future-Kontrakt handelt, müssen Anleger zudem die Rollperformance mit berücksichtigen. Während diese beispielsweise bei Weizen und Mais derzeit aufgrund der Contango-Situation negativ ist und sich somit Verluste auf dieser Seite ergeben könnten, sorgte beispielsweise die gegenwärtige Backwardation-Situation bei Zucker für zusätzliche Rollgewinne. Fällt der Index inklusiv also dieser Rollperformance in den kommenden drei Jahren zumindest nicht mehr als 30 %, so erhält der Anleger bei Fälligkeit 135 % des Nennbetrages zurück. Eine Partizipation darüber hinaus ist aufgund des Cap bei 135 % ausgeschlossen. Bei Verletzung der Sicherheitsschwelle erleidet der Anleger Verluste 1:1 dem eines Direktinvestments. Der Ausgabeaufschlag beträgt ein Prozent.

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Quelle: ntv.de

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