Zurückhaltende Anleger Abwarten an Wall Street
09.02.2009, 22:19 UhrDiese Woche ist nach Ansicht vieler Experten eine entscheidende Woche für die US-Börsen, doch am Montag hieß es zunächst abwarten. Denn die Regierung in Washington hat die Vorstellung eines Banken-Rettungspakets auf Dienstag verschoben. Dann steht auch die Abstimmung über das zweite Konjunkturpaket an.
Während der Dow-Jones-Index es um 10 Zähler oder 0,1 Prozent mit einem Schlussstand von 8271 Punkten nicht ins Plus schaffte, konnte der breiter ausgerichtete S&P-500-Index um 2 Zähler oder 0,1 Prozent auf 870 Punkte zulegen. Die Nasdaq schloss unverändert mit 1592 Punkten.
Die Anleger hielten sich am Montag aber noch zurück. Eigentlich sollte ein Plan zur Stabilisierung der Finanzmärkte bereits vorgestellt werden, doch um den Senatoren mehr Zeit zu Verhandlungen über das gut 800 Mrd. Dollar schwere, zweite, Konjunkturpaket zu geben, wurde die Vorstellung des Bankenpakets auf Dienstag verschoben.
Allerdings arbeitete die Regierung währenddessen bereits am nächsten Paket, das mit Hilfe der verstaatlichten Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac den Immobilienmarkt ankurbeln und weitere Zwangsversteigerungen damit möglichst verhindern soll.
Während die meisten Anleger eher in Wartestellung blieben, wurden die Investoren in die Banken von diesen Signalen zum Kaufen angeregt. So setzten die Finanzwerte ihre Rally fort und die Papiere von Bank of America legten um 12,4 Prozent zu, die von Citigroup um 1,1 Prozent und auch Hartford Financial konnte diesmal mithalten und kletterten um 18,5 Prozent.
Ansonsten freuten sich die Anleger von General Electric über die Möglichkeit einer Dividendenkürzung, denn dadurch könnte das Industriekonglomerat mehrere Milliarden Dollar einsparen und die Kreditfähigkeit aufwerten. Die Aktie legte um 14 Prozent zu, der größte Tagesgewinn seit mindestens 40 Jahren.
Bei General Motors ist man ebenfalls dabei, Einsparungen vorzunehmen, um den Kredit der Regierung behalten zu können. Dafür könnte GM bis zu 5000 Mitarbeiter entlassen und einen Teil des Zulieferers Delphi zurücknehmen. Dadurch, so hofft man, könnte man einen größeren Anteil an Konjunkturpaketen erhalten. Außerdem wird der Chef über die Modelle, Bob Lutz, zum Jahresende von seinem Posten zurücktreten. Die Aktien gaben letztlich aber um 0,3 Prozent nach.
Die Restaurantkette McDonald's kletterte um 1 Prozent, denn der Umsatz in Filialen, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind, konnte im Januar weltweit um 7,1 Prozent gesteigert werden. In den USA stieg der Umsatz der Cheeseburger- und Big Mac-Kette um 5,4 Prozent.
Außerhalb des Dow fielen die Unternehmensmeldungen jedoch schlechter aus, auch wenn die Kurse dies nicht widerspiegeln. So sanken die Aktien der Börse NYSE Euronext um 5,2 Prozent, da die Quartalszahlen enttäuschend ausgefallen waren. Selbst ausgenommen der Sonderposten sackte der Gewinn um 20 Prozent ab, obwohl das Handelsvolumen gestiegen war. Allerdings haben neue Preise die Margen zunichte gemacht und zusätzlich verliert der Konzern Marktanteile.
Die Papiere von Whirlpool konnten dagegen um 2 Prozent zulegen, obwohl der Hersteller von Badezimmereinrichtungen den Gewinn im vergangenen Quartal um 76 Prozent fallen sah. Das Wirtschaftsklima werde immer schlechter und auch für 2009 erwartet der Konzern heftigen Gegenwind mit einem deutlich niedrigeren Gewinn als im Vorjahr.
Auch der Spielwarenhersteller Hasbro enttäuschte die Anleger, denn der Gewinn ist auf 93,6 Millionen Dollar gefallen, da die Verkäufe um 5 Prozent absackten. Die Kunden haben aufgrund der Wirtschaftskrise besonders im Weihnachtsgeschäft weniger Spielzeug gekauft. Die Aktien stiegen dennoch um 6,5 Prozent.
Quelle: ntv.de