US-Bonität in Gefahr Anleger flüchten in Gold
18.04.2011, 18:00 UhrGold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten - es scheint etwas dran zu sein an dieser Finanzmarkt-Weisheit. Das Edelmetall knackt Rekord auf Rekord. Die 1500-Dollar-Marke ist greifbar, auch weil die USA um ihre Kreditwürdigkeit fürchten müssen.
Zweifel an der Kreditwürdigkeit der USA haben den Goldpreis fast auf die Marke von 1500 US-Dollar getrieben. Die Feinunze Gold (rund 31 Gramm) kostete in der Spitze bis zu 1497,20 Dollar. Die Tatsache, dass die Ratingagentur S&P die Top-Bonität der USA in Gefahr sieht, habe eine erneute Flucht in das als sicher geltende Edelmetall ausgelöst, sagten Händler. Die US-Kreditwürdigkeit wird zwar weiter mit der Bestnote "AAA" bewertet, der Ausblick ist jedoch bei S&P jetzt negativ, es droht eine Herabstufung.
Auch die Spekulationen über eine bevorstehende Umschuldung von Griechenland sowie das gute Abschneiden einer eurofeindlichen Partei in Finnland hätten eine Fluchtbewegung ins Gold ausgelöst, erklärten Analysten.
Gewinnmitnahmen drücken Ölpreis
Die Ölpreise haben indes leicht nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni kostete 123,12 US-Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Mai-Lieferung sank um 60 Cent auf 109,06 Dollar.
Händler begründeten die zuletzt schwächere Tendenz am Ölmarkt vor allem mit Gewinnmitnahmen. Zum Wochenausklang hatten die Preise stark zugelegt. Unterstützend habe zuletzt die Aussage des wichtigen Opec-Mitglieds Saudi-Arabiens gewirkt, wonach die Ölproduktion im März deutlich reduziert worden sei. Händler werteten dies als Signal, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nicht gegen die hohen Ölpreise intervenieren wird. Rohöl kostetet derzeit so viel wie zuletzt im Sommer 2008.
Quelle: ntv.de, dpa/rts