Renten gefragt Anleger verkaufen Dollar
23.07.2007, 12:55 UhrUnklarheit über das Ausmaß der US-Hypothekenkrise hat die Risikofreude der Investoren am Renten- und Devisenmarkt zu Wochenbeginn im Zaum gehalten. Sie verkauften die US-Währung und fragten verstärkt die als sicher geltenden Staatsanleihen nach.
Der Euro stieg zeitweise auf ein Rekordhoch von 1,3846 US-Dollar und notierte zuletzt um 1,3825 US-Dollar. "Wir sehen, dass die Risikoaversion der Anleger steigt, aber das spiegelt sich bislang eher in US-Dollar-Verkäufen wider als in einem Ausverkauf hochverzinslicher Währungen", sagte Währungsstratege Adam Cole von Royal Bank of Canada Capital Markets.
Zum britischen Pfund und dem neuseeländischen Dollar fiel der Greenback auf den tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren. Der japanische Yen büßte im Verlauf frühe Gewinne wieder ein, so dass zuletzt 121,10 Yen pro US-Dollar bezahlt werden mussten.
Der Bund-Future stieg um 16 Zähler auf 112,08 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe legte 17 Ticks zu auf 98,65 Stellen und rentierte mit 4,418 Prozent.
In der vergangenen Woche hatte der Chef der US-Notenbank (Fed), Ben Bernanke, den aus den Schwierigkeiten am Markt mit zweitklassigen Hypotheken absehbaren Schaden auf bis zu 100 Mrd. US-Dollar geschätzt. Analysten gingen davon aus, dass die Krise sich noch einige Zeit hinziehen werde. "Das gestiegene Zinsniveau und die restriktivere Kreditvergabe der Banken infolge vermehrter Kreditausfälle belasten die Nachfrage nach Wohnimmobilien, so dass eine Erholung am Immobilienmarkt zunächst nicht in Sicht ist", schrieben die Analysten von HSBC in einer Kurzstudie.
Der US-Dollar könnte entsprechend weiter unter Druck geraten, schätzte ein HVB-Analyst. Nachdem zwei Hedge-Fonds von Bear Stearns im Zuge der US-Immobilienkrise bereits ins Trudeln geraten waren, hat inzwischen auch der australische Hedge-Fonds Basis Capital seine Investoren vor hohen Verlusten gewarnt.
Quelle: ntv.de