Wall Street zieht runter Asiatische Börsen geben nach
27.10.2009, 12:49 UhrAn den asiatischen Börsen ging es am Dienstag im Handelsverlauf nach unten. Hierbei wirkten sich die schwachen Vorgaben aus den USA aus. Auch der Rückgang bei den Ölpreisen schlug sich nieder. In Hongkong verloren vor allem Immobilientitel.

Dicke Minuszeichen auch in China.
(Foto: REUTERS)
Negative Vorgaben aus den USA sowie veröffentlichte Gewinnrückgänge belasteten den japanischen Aktienmarkt. Der Leitindex Nikkei verlor um 1,5 Prozent und schloss auf Punkten. Der breiter gefasste Topix büßte um Prozent auf Zähler ein. Unter den größten Verlierern waren in Tokio die Aktien der Rohstoffbranche zu finden, die auf fallende Rohstoffpreise reagierten. Somit stand die Handelsgesellschaft Mitsubishi mit 5,5 Prozent im Minus, Toho Zinc verlor um 5,3 Prozent, Nippon Mining rutschte um 3,7 Prozent ab und Nippon Oil schloss um 4,4 Prozent schwächer. Ebenfalls im Minus schlossen Canon und Honda. Beide Unternehmen gaben ihre Quartalsergebnisse bekannt. Obwohl sie jeweils ihre Ergebnisse über den Markterwartungen veröffentlicht haben, schlossen beide Aktien um 1,9 Prozent schwächer. Honda hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr auf einen Gewinn von 155 Mrd. Yen angehoben. Zuvor wurden lediglich 55 Mrd. Yen prognostiziert. Canon beließ seine Gewinnschätzung für das Gesamtjahr unverändert. Mit dem schwachen Gesamtmarkt verloren heute auch die Aktien der Exportunternehmen wie Toyota Motor, Sharp und Panasonic, die um jeweils 1,5 Prozent gefallen sind. Auf der Gewinnerseite standen heute eher defensive Werte. Telekom- und Internetaktien wie KDDI und Yahoo Japan legten um 2,5 bzw. 2,0 Prozent zu. Auch Sanyo Electric, die gestern stark unter Gewinnmitnahmen litten, erholten sich heute ein wenig.
An der Börse in Hongkong ging es nach schwachen Vorgaben aus den USA nach unten. Belastend wirkten sich auch Spekulationen aus, laut denen die Regierung versuchen soll, den Immobiliensektor abzukühlen. Der Hang Seng Index schloss mit einem Minus von 420,14 Punkten (1,9 Prozent) bei 22.169,59 Punkten. Der Hang Seng China Enterprises Index verlor 170,43 Punkte (1,28 Prozent) auf 13.145,59 Punkte. Ein Analyst sagte, dass die Marke von 22.000 Punkten eine starke Unterstützung darstelle, auch aufgrund der Erwartungen der Quartalszahlen. Die Aktien von Immobilientiteln verloren, nachdem die Hongkonger Währungsbehörde die Vorauszahlungen für Eigenheime mit einem Wert von 20 Mio. HKD von 30 auf 40 Prozent angehoben hat. Damit will man den starken Preisanstieg für Luxusimmobilien bremsen. Die Papiere der Henderson Land verloren 4,3 Prozent, bei der Sun Hung Kai Properties ging es um 3,4 Prozent nach unten und Cheung Kong verloren 3,0 Prozent. Analysten der JP Morgan gehen aber nicht davon aus, dass die neuen Regelungen großen Einfluss auf die Preisentwicklung haben werden. Vielmehr geht man davon aus, dass die Maßnahmen vor allem die Risiken für die Banken reduzieren sollen. Auch Energiewerte lagen heute unter Abgabedruck. Die CNOOC verlor 3,4 Prozent, die PetroChina gab um 2,1 Prozent nach. Gegen den Trend zeigte sich die China Life mit einem Plus von 0,5 Prozent. Das Unternehmen hatte seine Gewinne im dritten Quartal auf 5,95 Mrd. Yuan steigern können, eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die taiwanesische Börse drehte im Intradayhandel von einem schwachen Auftakt zu einem minimalen Verlust von 0,1 Prozent. Der Taiex schloss bei 7.657 Punkten. Der Index wurde vor allem durch die Aktie des PC-Herstellers Asustek gestützt, die nach dem gestern veröffentlichten und überraschend starken Ergebnis heute um 5,1 Prozent nach oben schoss. Chi Mei profitierte ebenfalls von den gestern veröffentlichten Quartalszahlen mit einem Anstieg von 1,5 Prozent. Die anderen taiwanesischen PC-Hersteller wie Acer und AU Optronics schlossen mit jeweils 1,2 Prozent im Minus. Die Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) und United Micro Electronics (UMC) schlossen mit minus 0,5 bzw. plus 0,5 Prozent uneinheitlich.
Die südkoreanische Börse konnte sich trotz der am Montag veröffentlichten positiven Wachstumszahlen der negativen Gesamtstimmung nicht entziehen. Der Leitindex Kospi verlor um 0,5 Prozent auf 1.650 Punkte. Die positive Grundstimmung bei den südkoreanischen Automobilaktien brach nicht ab. Die Aktien von Hyundai Motor legten erneut um 2,6 Prozent zu. Innerhalb nur einer Woche stieg die Aktie somit um 18 Prozent. Auch Kia Motors legte im Handel in Seoul um 2,1 Prozent zu. Ebenfalls auf der Gewinnerseite war LG Electronics. Die Aktie profitierte mit einem Anstieg von 3,5 Prozent von dem Großauftrag der deutschen Volkswagen AG. LG Electronics rüstet den deutschen Autobauer mit Radios im Wert von 370 Mio. US Dollar aus. Lotte Shopping schloss mit 0,7 Prozent leicht im Plus. Die Verlierer überwogen in Südkorea dennoch. Unter Druck geriet erneut Südkoreas größter Schiffsbauer Hyundai Heavy Industries. Die Aktien gaben um 1,9 Prozent ab. Die Aktien des Elektronikriesen Samsung Electronics büßten ebenfalls um 1,5 bzw. Ebenfalls auf der Verliererseite standen Finanztitel wie die Hana Financial Group, die um 1,4 Prozent abgaben. Auch SK Telecom schloss mit 1,4 Prozent im Minus.
Der chinesische CSI 300 Index verlor 2,91 Prozent auf 3.314,72 Punkte, der Shanghai A-Share Index gab um 2,84 Prozent auf 3.170,94 Punkte nach und der Shenzhen A-Share Index verlor 2,87 Prozent auf 1.108,81 Punkte. Der thailändische SET Index konnte um 0,38 Prozent auf 714,54 Punkte zulegen, der Sensex 30 Index korrigierte um 1,72 Prozent auf 2.425,20 Punkte.
Quelle: ntv.de