Marktberichte

Verbale Abrüstung in der Krim-Krise Asien-Börsen atmen durch

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(Foto: REUTERS)

Die mäßigenden Worte des russischen Präsidenten Putin verfehlen auch in Asien ihre Wirkung nicht. Der Nikkei macht einen ordentlichen Satz. Zudem sorgt die Wachstumsprognose aus China für Entspannung. Die guten Nachrichten werden aus Australien ergänzt.

Auch an den asiatischen Aktienmärkten setzt nach den Äußerungen von Russlands Präsident Wladimir Putin die Erholung ein. An den Märkten dominierte die Hoffnung, dass eine gewaltsame Auseinandersetzung im Konflikt um die Krim zunächst abgewendet ist. "Wir dürften es mit den ersten Zügen eines sehr langen Schachspiels zu tun haben", sagte ein Analyst. Rückenwind kommt zudem von den US-Börsen, wo der S&P-500-Index ein neues Rekordhoch markierte.

Am stärksten legt der Nikkei-Index in Japan zu. Das Barometer stieg um 1,2 Prozent auf 14.897 Punkte. Ihm folgten die Börsen in Seoul und Sydney, die angetrieben von einem positiv überraschenden Wachstum der australischen Wirtschaft im vierten Quartal mit plus 0,9 Prozent das größte Tagesplus seit zwei Wochen markierte. Australien hat seit 22 Jahren keine Rezession mehr erlebt, was primär auf den Rohstoffboom zurückgeht. Mittlerweile investieren aber viele Bergbau-Konzerne weniger. Dafür stärken steigende Immobilienpreise und Aktienkurse die Kauflaune der Verbraucher.

Anleihen-Ausfall in China

Die chinesischen Börsen machten bei der Aufwärtsbewegung allerdings nicht mit. In Schanghai ging es um 0,9 Prozent abwärts, in Hongkong um 0,3 Prozent. Für Verstimmung sorgte, dass dem Markt für chinesische Unternehmensanleihen der erste Ausfall überhaupt droht. Shanghai Chaori Solar Energy warnte davor, dass die am Freitag auf eine Anleihe fällig werdenden Zinsen nicht vollständig bedient werden könnten.

Während die Kurse der Unternehmensanleihen darauf auf breiter Front mit Verlusten reagierten, war die Aktie des Solarunternehmens vom Handel ausgesetzt. Dafür litten am Aktienmarkt insbesondere Bankenaktien unter der Entwicklung. Dass die Märkte in der Breite nicht negativer reagierten erklärten Analysten damit, dass die Situation derzeit für die Behörden noch kontrollierbar sei.

Belastend wirkten sich auch die Entscheidungen des Nationalen Volkskongresses aus. Das für 2014 ausgegebene Wachstumsziel von erneut 7,5 Prozent sorgte für keine stärkeren Impulse. Schuld daran hatte Marktteilnehmern zufolge ein Sprecher der Regierung, der betonte, dass auch ein Wert unter 7,5 Prozent für Peking tolerabel sei: "Ob es 7,3 oder 7,7 Prozent ist, entscheidend ist der Bereich um 7,5 Prozent", sagte er.

Fast Retailing bewegt den Markt

Für Gesprächsstoff sorgte derweil das Zweitlisting des japanischen Mode-Einzelhändlers Fast Retailing in Hongkong. Die dort notierten Hinterlegungsscheine (HDR) stiegen in der Spitze auf 36 Hongkong-Dollar, nachdem sie mit 28,60 gestartet waren. In Tokio gewann das Index-Schwergewicht Fast Retailing 3 Prozent an Wert. Fast Retailing steht angeblich kurz vor der Übernahme des US-Rivalen J. Crew für bis zu 5 Milliarden US-Dollar.

Zu den größten Gewinnern in Tokio gehören Aktien exportsensitiver Unternehmen wie Fujitsu, NEC und Renesas mit Aufschlägen bis gut vier Prozent. Sony gewannen 2,1 Prozent, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, sechs Millionen seiner neuesten Spielekonsole PlayStation 4 verkauft zu haben.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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