Marktberichte

Im Osten kaum was Neues Asien-Börsen bleiben locker

Trotz der Anhebung der Leitzinsen in China startet die Tokioter Börse freundlich in die neue Woche. Der Zinsschritt kommt nicht überraschend. Auch für 2011 wird eine strenge Geldpolitik in China erwartet. Negative Reaktionen halten sich insofern in Grenzen.

Wer wird denn gleich in die Luft gehen.

Wer wird denn gleich in die Luft gehen.

(Foto: REUTERS)

Nach der Anhebung der Leitzinsen in China sind die Asien-Börsen uneinheitlich in die neue Woche gestartet. In Tokio ließen sich die Anleger von der strafferen Geldpolitik der Volksrepublik nicht aus der Ruhe bringen. Allerdings blieb der Handel zum Jahresende dünn. In Schanghai reagierten die Börsenteilnehmer nach Wochen der Nervosität zunächst regelrecht erleichtert darauf, dass die chinesische Notenbank den seit langem erwarteten Schritt vollzog. Die Aussicht auf höhere Gewinne durch die gestiegenen Zinssätze ließ die Anleger vor allem bei Finanztiteln zugreifen. In Japan waren auch Immobilientitel gefragt.

In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,75 Prozent im Plus bei 10.355 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,3 Prozent auf 904 Punkte. Auch die Börsen in Singapur und Taiwan legten zu. Der Aktienmarkt in Schanghai startete fester, drehte im Verlauf aber ins Minus. Abschläge musste auch die Börse in Südkorea hinnehmen. Die Aktienmärkte in Hongkong und Australien blieben am Montag geschlossen.

Weil nicht an allen Märkten gehandelt wurde, gehen einige Experten von einer verzögerten Reaktion auf die Zinserhöhung in China aus. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hatte die chinesische Notenbank am Samstag die Zinsen erhöht. Ministerpräsident Wen Jiabao bekräftigte am Sonntag zudem das Ziel seiner Regierung, die Preise unter Kontrolle zu bringen. Vorübergehend fielen daraufhin die Preise für Rohstoffe wie Öl und Edelmetalle, erholten sich später aber wieder.

Kampf gegen Inflation

Da angesichts der hohen Inflation in China weithin mit einer Straffung der Geldpolitik gerechnet wurde, nahmen die Börsianer den Zinsschritt im Reich der Mitte locker. "Die Marktteilnehmer wussten, dass die Zinserhöhung kommen würde und allgemein wird mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik bis ins nächste Jahr gerechnet", sagte Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management. "Deshalb hält sich die negative Reaktion in Grenzen." Dem Nikkei werde für 2011 ein kräftiges Plus prognostiziert, also griffen die Anleger bei noch unterbewerteten Titeln wie aus dem Immobilien- und dem Bankensektor zu.

Im Interesse der japanischen Anleger standen auch die Aktien von Hitachi and Canon. Nach einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Nikkei" will die taiwanische Hon Hai Precision Industry 100 Mrd. Yen (919 Mio. Euro) in ein Joint Venture der beiden Unternehmen investieren, das LCD-Bildschirme herstellt. Hitachi-Aktien lagen um 0,7 Prozent im Plus. Bei Canon waren es 0,9 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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