Nur Tokio etwas leichter Asien-Börsen erholt
11.01.2011, 14:05 Uhr
Ob es hilft? Japanische Geschäftsleute beten Jahresbeginn traditionell für Reichtum und Wohlstand.
(Foto: dpa)
Nach den Verlusten zu Wochenbeginn zeigen sich die asiatischen Aktienmärkte wieder fester. Nur in Tokio, wo am Montag nicht gehandelt wurde, gab der Nikkei etwas nach. Nach wie vor ist die Schuldenkrise in Europa bestimmendes Thema in Nahost.
Nach den Abschlägen des Vortages zeigten sich Asiens Börsen am Dienstag wieder erholt. Händler erklärten, dass die meisten Marktteilnehmer die Sorgen um die finanzielle Stabilität Portugals wieder ad acta gelegt hätten, und sich nunmehr für die Quartalsberichtssaison in den USA in Stellung bringen würden.
Die Probleme in der Euro-Zone brachten den japanischen Aktienmarkt in Teilen unter Druck. Die übrigen asiatischen Börsen waren bereits am Montag nach unten gegangen; während in Tokio nicht gehandelt wurde. Der Nikkei 225 verlor 0,3 Prozent auf 10.511 Punkte; der breitere Topix stieg dagegen marginal um 0,5 Punkte oder 0,1 Prozent auf 927 Zähler. Unter Druck standen verschiedentlich die Titel der Elektronikkonzerne, die einen signifikanten Anteil ihres Umsatzes in Europa erzielen. Canon etwa gaben 1,4 Prozent ab; Sony verloren 0,3 Prozent und Panasonic 0,8 Prozent. Im Halbleitersektor verbilligten sich Renesas um 2,0 Prozent und Advantest um 1,2 Prozent; Elpida knickten um 3,8 Prozent ein, nachdem die Zeitung "Nikkei" gemutmaßt hatte, dass der Konzern wegen gefallener Speicherchippreise in die Verlustzone gerutscht sein könnte. Gemieden wurden außerdem die Finanzwerte. Hier gingen Nomura um 1,1 Prozent und Mitsubishi UFJ um 0,5 Prozent nach unten. Resona brachen in Zusammenhang mit der bevorstehenden Kapitalerhöhung um 7,3 Prozent ein. Gesucht waren dagegen die Stahlwerte, nachdem Credit Suisse den Sektor auf "outperform" aufgestuft hatten. Nippon Steel zogen um 3,8 Prozent an; Kobe Steel stiegen um 1,9 Prozent und JFE um 2,5 Prozent.
In Südkorea blieben die Anleger den größten Teil des Handelstages über zurückhaltend. Insbesondere die Investoren aus Übersee standen erneut auf der Verkäuferseite. In den letzten Handelsstunden ergab sich aber eine Erholung, die vor allem von den Finanzwerten und den Aktien der Schiffsbauer getrieben wurde. Der Kospi schloss die Sitzung mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 2088 Zähler. Bei den Aktien der Werften stimulierte insbesondere ein Großauftrag für den Bau einer Gasförderplattform, den Hyundai Heavy Industries zuvor gemeldet hatte. Hyundai Heavy stiegen daraufhin um 3,9 Prozent und Daewoo Shipbuilding um 1,2 Prozent. Daneben gab Samsung Engineering bekannt, eine chemische Fabrik für ein amerikanisch-japanisches Konsortium in den USA zu bauen. Die Aktie des Anlagenbauers ging daraufhin um 3,6 Prozent nach oben; GS Engineering stiegen um 5,0 Prozent. Im Finanzsektor erholten sich Woori um 1,3 Prozent und KB Financial um 1,4 Prozent. Dagegen wurden bei den Autowerten Gewinne mitgenommen, was Hyundai Motor um 1,0 Prozent und Kia Motors um 1,8 Prozent nach unten brachte. Die Bilanz der Technologiewerte blieb durchwachsen. Samsung Electronics verloren 0,4 Prozent und LG Display 0,8 Prozent. Hynix Semiconductor verbesserten sich allerdings nach dem Rücksetzer vom Montag leicht um 0,4 Prozent.
In Hongkong traten nach den Abschlägen an den vorangegangenen beiden Handelstagen wieder die Schnäppchenjäger auf den Plan. Der Hang Seng Index verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 23.760 Punkte, und entwickelte sich damit im asienweiten Vergleich überdurchschnittlich. Das Handelsvolumen ging allerdings gegenüber dem Vortag zurück. Gesucht waren unter anderem die Immobilienwerte, die zuvor sichtlich unter die Räder gekommen waren. Hier zogen etwa Sino Land um 3,2 Prozent und New World Development um 2,4 Prozent an. Daneben erschienen die Aktien aus dem Energierohstoffsektor wieder attraktiv, nachdem die Rohölnotierungen sich an den vergangenen Tagen weiter robust entwickelt hatten. PetroChina stiegen angesichts dessen um 1,8 Prozent; CNOOC legten 2,3 Prozent zu. Unter den Kohleminen-Betreibern verteuerten sich Yanzhou Coal Mining um 1,4 Prozent und China Shenhua Energy um 2,1 Prozent. Die Titel aus dem Konsumsektor zeigten sich ebenfalls erholt. Hier gewannen Belle International 1,6 Prozent und Gome 0,7 Prozent hinzu. Trinity rutschten allerdings um weitere 5,0 Prozent ab, nachdem der Herrenausstatter zuletzt eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Durchwachsen entwickelte sich auch der Autosektor. Geely gingen um 0,8 Prozent und Brilliance China um 0,9 Prozent nach unten; BYD verloren weitere 1,4 Prozent.
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,4 Prozent auf 2804 Punkte. Taiwans TAIEX legte 1,3 Prozent auf 8931 Zähler zu. In Indien gab der Sensex weitere 0,1 Prozent auf 19.196 Stellen ab. Thailands SET verlor 0,5 Prozent auf 1013 Punkte.
Quelle: ntv.de