Marktberichte

Nikkei kurz vor 10.000 Asien-Börsen erholt

Starke Zugewinne in Tokio.

Starke Zugewinne in Tokio.

(Foto: AP)

Nach den Abschlägen in den vergangenen Sitzungen hat sich an den asiatischen Börsen am Mittwoch wieder ein ungetrübter Optimismus Bahn gebrochen. Vor allem zyklische Werte aus den Bereichen Rohstoffe, Reedereien und Finanzen wurden stark nachgefragt. Dazu trugen unter anderem auch vielfältige positive Analystenkommentare bei. Gut aufgenommen wurden daneben die Daten zu den Produzenten- und Verbraucherpreisen in China, die weiter zurückgegangen waren. Dies schien zu bestätigen, dass auch in der überdurchschnittlich stark wachsenden Volksrepublik China keine inflationären Tendenzen drohten, und dass dort demnach vorerst nicht mit Drosselungsmaßnahmen gerechnet werden müsse.

In Japan kam der Nikkei 225 kurz vor der magischen Schwelle von 10.000 Punkten zum Stehen. Er verbesserte sich um 2,1 Prozent auf 9991 Zähler, und hat damit die gestrigen Abschläge mehr als ausgebügelt. Der Schlussstand entsprach gleichzeitig dem höchsten Kursniveau seit mehr als 8 Monaten. Der breitere Topix gewann 2,0 Prozent auf 937 Zähler hinzu. Stark gefragt waren weiterhin die Titel der Rohstoff fördernden Unternehmen, nachdem sich beispielsweise die Rohölnotierungen weiter verteuert hatten. Inpex Holding legten 3,5 Prozent zu, Nippon Oil stiegen um 2,4 Prozent und Nippon Mining um 4,7 Prozent. Daneben waren die Papiere der Frachtschiffahrtsgesellschaften gefragt, nachdem Credit Suisse den Sektor auf "overweight" aufgestuft hatten. Nippon Yusen verbesserten sich um 4,4 Prozent, Mitsui OSK Lines verteuerten sich sogar um 5,5 Prozent. Auch die Elektronikwerte konnten unterm Strich weiter zulegen. Hier gewannen Panasonic 1,1 Prozent hinzu, Canon stiegen um 0,6 Prozent und Sony ebenfalls um 0,6 Prozent. Kawasaki Heavy sprangen um 15,7 Prozent nach oben. Der Konzern soll eine Batterie entwickelt haben, die innerhalb von 10 Sekunden wieder aufgeladen werden kann.

EMFIS - Emphasize Emerging Markets

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In Südkorea setzte nach den Abschlägen der vergangenen Tage wieder ein ansehnliches Kaufinteresse ein. Der Kospi zog um 3,14 Prozent auf 1415 Zähler an. Damit gelang es Koreas Leitindex auch endlich, die psychologisch bedeutsame 1400-Punkte-Linie zu überwinden. Sowohl die heimischen Institutionellen als auch die Anleger aus Übersee gehörten zu den Zukäufern. Die schwachen Arbeitsmarktdaten aus dem Inland taten der Kauflaune keinerlei Abbruch. Gesucht waren insbesondere die Blue Chips aus den eher zyklischen Sektoren. Im Elektronik-Segment verteuerten sich Samsung Electronics um 3,9 Prozent und LG Electronics um 5,7 Prozent. Im Autosektor stiegen Hyundai Motor um 6,3 Prozent und Kia Motors um 5,8 Prozent. Die Aktie des Stahlriesen Posco ging um 3,3 Prozent nach oben. Gesucht waren daneben auch die Einzelhandelswerte, nachdem Shinsegae im Mai gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von 20 Prozent erzielt hatte. Die Aktie des Kaufhaus-Betreibers stieg daraufhin um 6,6 Prozent, Lotte Shopping legten 7,0 Prozent und Hyundai Department Store sogar 9,4 Prozent zu. Entgegen dem Markttrend rutschten Kumho Investment Bank um 5,5 Prozent ab. Das Finanzhaus hatte erklärt, gemeinsam mit Partnern den Firmensitz des amerikanischen Versicherers AIG übernehmen zu wollen.

Angesichts der guten Entwicklung an den Börsen in Südkorea und Japan ging es auch in Taiwan wieder nach oben. Den Anlegern steckten allerdings noch die Gewinnmitnahmen der vergangenen beiden Handelstage in den Knochen, an denen der TAIEX rund 6 Prozent abgegeben hat. Taiwans Leitindex konnte sich wieder um 0,75 Prozent auf 6462 Punkte erholen. Überdurchschnittlich gut entwickelten sich die Papiere aus dem Halbleitersektor. Hier gewannen United Microelectronics 2,8 Prozent hinzu. Der Auftrags-Chiphersteller hatte gestern gemeldet, dass dort der Umsatz den dritten Monat in Folge gestiegen sei. Die Titel des größeren Konkurrenten Taiwan Semiconductor stiegen um 3,7 Prozent. Auch Taiwan Semiconductor gab kurz vor Handelsende bekannt, dass sich der Absatz weiter erholt habe. Daneben sprangen die Titel von ProMOS um die in Taipeh maximal möglichen 7 Prozent nach oben. Der angeschlagene Speicherchip-Hersteller hatte erklärt, sich branchenweit nach strategischen Partnern umzusehen. Unter den Notebook-Herstellern verteuerten sich Acer um 1,0 Prozent, während Asustek 1,1 Prozent abgaben. Bei den Titeln der Bildschirm-Produzenten gewannen AU Optronics 1,6 Prozent und Chi Mei Optroelectronics 0,8 Prozent hinzu. Dagegen rutschte die Aktie des LED-Zulieferers Epistar um 6 Prozent ab. Der Titel wurde von den Anlegern mittlerweile als zu teuer angesehen.

In Hongkong wurden besonders ansehnliche Kursgewinne erzielt. Der Hang Seng Index legte um 4,03 Prozent auf 18.786 Punkte zu und schloss damit 3 Zähler unter seinem Tageshoch. Der China Enterprises Index konnte sich sogar um 5 Prozent auf 11.034 Stellen verbessern. Zu dem Anstieg trugen insbesondere Gerüchte bei, wonach die Industrieproduktion in der Volksrepublik China im Mai um ansehnliche 8,9 Prozent gestiegen sein soll. Üppige Aufschläge wurden unter anderem im Finanzsektor erzielt. Hier zogen Bank of China um 8,3 Prozent und ICBC um 5,9 Prozent an. Die Aktie von HSBC Holdings legte 4,3 Prozent zu. Die Großbank hatte zuvor die Erlaubnis erhalten, gemeinsam mit National Trust ein Versicherungs-Venture in China aufzuziehen. Die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges profitierte von einer Aufstufung auf "overweight" durch JP Morgan, und sprang um 8 Prozent nach oben. Unter den Rohstoffwerten stiegen Jiangxi Copper um 7,0 Prozent und Aluminum Corp. of China um 8,8 Prozent. PetroChina verbesserten sich dank steigender Rohölnotierungen um 4,1 Prozent. Dagegen gaben Li & Fung 4,1 Prozent ab, nachdem der deutsche Großkunde Arcandor den Antrag auf Insolvenz gestellt hatte. China Solar Energy rutschten um 12,4 Prozent ab. Die Solar-Beteiligungsgesellschaft hatte die Emission neuer Aktien im Umfang von über 200 Mio. HK$ angekündigt.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 1,0 Prozent auf 2816 Stellen.

Quelle: ntv.de

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