Eine Woche voller Sorgen Asien-Börsen fallen
20.08.2010, 12:34 UhrDie schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA wecken am Freitag bei den asiatischen Anlegern erneut Befürchtungen, dass die Erholung in den USA demnächst auslaufen könnte. Sorgen vor einer strafferen Geldpolitik in China belasten die Märkte in Fernost zusätzlich.
Schwache US-Wirtschaftsdaten und ein steigender Yen führten in Japan erneut zu Abschlägen. Der Nikkei 225 knickte um 2,0 Prozent auf 9179 Punkte ein; der breitere Topix verlor 1,7 Prozent auf 830 Zähler. Damit wurden die Aufschläge, die in der gestrigen Erholung erzielt werden konnten, komplett wieder ausradiert. Die Aktien aus dem Exportbereich gehörten erneut zu den größten Verlierern. Hier gingen etwa Sony um 2,5 Prozent und Canon um 2,2 Prozent nach unten. Die Aktie von Sharp fiel um 2,7 Prozent, nachdem der Konzern angekündigt hatte, seine Flachbildschirm-Produktion zurückzufahren. GS Yuasa verloren 2,6 Prozent, nachdem Sanyo Electric die bestehende Kooperation im Bereich Lithium-Ionen-Batterien aufgekündigt hatte. Sanyo selbst schlossen unverändert bei 137 Yen; die Aktie von Sanyos Muttergesellschaft Panasonic fiel um 1,8 Prozent. Im Halbleitersektor verbilligten sich Advantest um 3,2 Prozent und Renesas um 2,0 Prozent. Unter den Autoaktien gaben Honda 1,6 Prozent und Mazda 1,5 Prozent ab. Daneben wurden auch bei den Immobilienwerten, die zuletzt zu den Outperformern gehört hatten, Gewinne mitgenommen. Mitsubishi Estate gingen um 2,6 Prozent und Mitsui Fudosan um 1,7 Prozent nach unten. Zu den wenigen Gewinnern gehörte die Aktie des Software-Anbieters Trend Micro, die um 4,5 Prozent stieg, nachdem Intel den Konkurrenten McAfee übernommen hatte. Daneben verbesserten sich Softbank gegen den Trend um 2,3 Prozent.
In Korea belasteten ebenfalls die schwachen Wall-Street-Vorgaben und die enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus den USA. Der Abschlag beim Kospi blieb allerdings auf 0,2 Prozent auf 1776 Punkte beschränkt. Sowohl die Auslandsanleger als auch die heimischen Institutionellen standen auf der Verkäuferseite. Vor allem die Aktien der Fluggesellschaften wurden zum Opfer von Gewinnmitnahmen. Korean Air rutschten um 4,5 Prozent und Asiana Airlines um 3,2 Prozent ab. Unter den Technologiewerten gingen Samsung Electronics um 0,6 Prozent und Hynix Semiconductor 2,2 Prozent nach unten. LG Electronics verloren weitere 1,0 Prozent, nachdem das Unternehmen diese Woche vor einer weiter schwachen Geschäftsentwicklung in der Handy-Sparte gewarnt hatte. LG Display gaben 1,9 Prozent ab. Robust zeigten sich dagegen die Papiere der Akku- und Batterienhersteller. Hier stiegen Samsung SDI um 0,6 Prozent und LG Chem um 1,7 Prozent. Daneben gewannen LG Innotek 1,7 Prozent hinzu. Hier rechnen die Marktteilnehmer mit einer weiterhin guten Auftragslage dank des Komponentenbedarfs für Apples jüngstes iPhone. Die Aktien aus dem Autosektor entwickelten sich uneinheitlich. Hyundai Motor legten 1,1 Prozent zu; dagegen gaben Kia Motors 0,6 Prozent ab.
In Hongkong litt der Markt an den schwachen US-Vorgaben und an einem Rücksetzer an der Börse Shanghai. Zudem hatte das offizielle Parteiorgan "People´s Daily" vor einem steigenden Inflationsdruck in China in der zweiten Jahreshälfte gewarnt. Dies weckte Sorgen vor steigenden Leitzinsen und möglicherweise auch neuen Drosselungsmaßnahmen für einzelne Wirtschaftsbereiche. Der Hang Seng Index fiel angesichts dessen um 0,43 Prozent auf 20.981 Zähler, und rutschte somit auch wieder unter die 21.000-Punkte-Linie. Stark angeschlagen zeigten sich die Immobilienwerte. Hier gaben New World Development 1,9 Prozent und China Resources Land 2,7 Prozent ab. Im Bankensektor verbilligten sich ICBC um 0,7 Prozent und Bank of Communications um 0,8 Prozent. Die Rohstoffwerte entwickelten sich uneinheitlich. CNOOC legten nach dem gestrigen überzeugenden Zahlenwerk 2,0 Prozent zu. Dagegen verloren PetroChina 0,7 Prozent und China Shenhua Energy 0,5 Prozent. Gekauft wurden die Aktien der Versorger. Hier verbesserten sich Hongkong Electric um 0,2 Prozent und Hong Kong and China Gas ebenfalls um 0,2 Prozent. Die Aktie von Datang International Power stieg um 1,0 Prozent, nachdem der Halbjahresgewinn des chinesischen Stromkonzerns besser als erwartet ausgefallen war. Daneben erholte sich die Aktie von China Mobile von dem gestrigen Abschlag heute um 1,3 Prozent.
In China verlor der Shanghai Composite Index 1,7 Prozent auf 2642 Punkte. Taiwans TAIEX gab 0,1 Prozent auf 7927 Zähler ab. In Indien fiel der Sensex bislang um 0,3 Prozent auf 18.408 Stellen. Thailands SET stieg dagegen bisher um 0,2 Prozent auf 893 Zähler.
Quelle: ntv.de