Kursrutsch in Indien Asien-Börsen freundlich
09.12.2010, 13:26 UhrDie asiatischen Börsen zeigen sich am Donnerstag größtenteils freundlich, wozu vor allem die Hoffnung auf ein besser als erwartetes Weihnachtsgeschäft in den USA und Europa beiträgt. In Indien kommt es wegen einer Korruptionsaffäre zu einem vergleichsweise heftigen Kursrutsch.
In Tokio legte der Markt weiter zu, nachdem das japanische Bruttoinlandsprodukt für das abgelaufene Quartal von bisher 3,9 auf 4,5 Prozent nach oben revidiert worden war. Der Nikkei stieg daraufhin um 0,5 Prozent auf 10.286 Punkte, was einem neuerlichen 7-Monats-Hoch entsprach. Der breitere Topix gewann ebenfalls 0,5 Prozent auf 892 Zähler hinzu. Getrieben wurde der Anstieg von den Finanzwerten, die bisher deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben waren. Unter den Banken verteuerten sich Mitsubishi UFJ um 3,7 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial um 3,5 Prozent; die Aktie der Investmentbank Nomura stieg um 3,9 Prozent. Unter den Titeln der Versicherer zogen Dai-ichi Life dank wieder steigender Anleihenrenditen um 5,6 Prozent an; Sony Financial gewannen 1,7 Prozent hinzu. Daneben blieben auch die Exportwerte gesucht. Im Autosektor legten Honda 1,6 Prozent und Nissan 1,2 Prozent zu; im Elektroniksektor stiegen Canon um 0,7 Prozent und Fujitsu ebenfalls um 0,7 Prozent. JVC Kenwood brachen allerdings um 13 Prozent ein, nachdem Gerüchte über eine bevorstehende Kapitalerhöhung aufgekommen waren. Die Aktie des Wafer-Herstellers Sumco verlor nach der gestrigen Gewinnwarnung weitere 6,0 Prozent.
In Korea kletterte der Kospi um weitere 1,7 Prozent nach oben auf 1989 Zähler, und schloss damit auf dem höchsten Niveau seit drei Jahren. Zugleich geriet dadurch auch die psychologisch bedeutsame 2000-Punkte-Linie in unmittelbare Reichweite. Der Anstieg wurde vor allem von den Auslandsinvestoren bewerkstelligt, die den dritten Handelstag in Folge zu den Käufern gehörten. Üppige Aufschläge gab es bei den Technologiewerten. Hier profitierten etwa Samsung Electronics und Hynix Semiconductor von der Hoffnung auf eine Erholung bei den Speicherchippreisen und legten 3,3 Prozent und 3,7 Prozent zu. LG Electronics verteuerten sich um 2,2 Prozent; LG Display stiegen um 2,0 Prozent, obwohl der Flachbildschirm-Hersteller wegen Preisabsprachen zu einer Geldstrafe von über 200 Millionen Euro verdonnert wurde. Im Autosektor gewannen Hyundai Motor 2,5 Prozent hinzu, nachdem sich der Konzern mit seinen Zeitarbeitern auf eine Beendigung des laufenden Streiks geeinigt hatte. Kia Motor verbesserten sich um 0,8 Prozent. Daneben waren auch die Finanzwerte gefragt, für die die Anleger Nachholbedarf sahen. KB Financial legten 1,1 Prozent und Shinhan Financial 2,1 Prozent zu; die Aktie von Hana Financial sprang im Zuge der Übernahme der Korea Exchange Bank um weitere 5,7 Prozent nach oben.
In Hongkong konnte sich der Hang Seng Index der anhaltenden Abwärtsbewegung an der Börse Shanghai widersetzen. Der Index verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 23.172 Punkte; das Handelsvolumen blieb aber relativ niedrig. Dem Markt kamen Gerüchte zugute, wonach die chinesische Verbraucherpreis-Inflation im November doch nicht so hoch gewesen sei, wie zunächst von vielen Analysten befürchtet. Die Daten werden am Wochenende veröffentlicht. Gesucht waren weiterhin die Eisenbahnwerte, die von den von der chinesischen Regierung angekündigten Investitionen in das Schienenetz des Landes profitierten. Hier zogen China Railway Group um weitere 5,9 Prozent und China Railway Construction um 2,6 Prozent an; die Aktie des Lokomotivenbauers CSR gewann 5,7 Prozent hinzu. Im Telekomsektor legten China Unicom 3,4 Prozent zu, nachdem das Unternehmen ein neues Preismodell für 3G-Kunden vorgestellt hatte. Die Aktie des Konkurrenten China Mobile stieg dagegen lediglich um 0,5 Prozent. Überwiegend gemieden wurden die Rohstofftitel. Unter den Aktien der Kohleminenbetreiber verloren China Coal Energy 0,5 Prozent und China Shenhua Energy 1,3 Prozent. Daneben gaben Aluminium Corp. of China 0,4 Prozent ab; Citic Pacific knickten um 2,0 Prozent ein, nachdem die die Aktie der Stahl-Holding von Morgan Stanley auf "equal-weight" abgestuft worden war. Im Finanzsektor wurden die Werte der in Hongkong ansässigen Banken bevorzugt, was etwa HSBC um 1,0 Prozent und Bank of East Asia um 1,7 Prozent nach oben brachte. Dagegen gaben unter den China-Banken Bank of Communications 0,3 Prozent und China Construction Bank 0,6 Prozent ab.
In China fiel der Shanghai Composite Index um 1,3 Prozent auf 2811 Punkte. Taiwans TAIEX stieg dagegen um 0,6 Prozent auf 8754 Zähler. In Indien rutschte der Sensex um 2,3 Prozent auf 19.242 Stellen ab. Thailands SET verbesserte sich bisher um 1,1 Prozent auf 1036 Punkte.
Quelle: ntv.de