China verdirbt die Laune Asien-Börsen geben nach
23.12.2010, 12:33 UhrNach zuletzt freundlichen Handelstagen orientieren sich die asiatischen Aktienmärkte nach unten. Den Grund dafür liefert China, das die Kreditvergabe drosseln will. An der Tokioter Börse wird feiertagsbedingt nicht gehandelt.
Die asiatischen Börsen haben sich am Donnerstag überwiegend nach unten entwickelt. Zuvor hatte die chinesische Regierung neue Maßnahmen zur Drosselung der dortigen Bankenkreditvergabe und des Immobiliensektors angekündigt.
Aus Nordkorea wiederum kamen martialische Drohungen gegen Südkorea, die aber erst eintrafen, nachdem die meisten Börsen in der Region schon geschlossen hatten. Entgegen dem Abwärtstrend konnten sich die Energiewerte angesichts steigender Rohölnotierungen teilweise verbessern. Die Handelsvolumina waren allgemein niedrig.
In Südkorea gönnten sich die Anleger eine Atempause, nachdem der Kospi am Vortag auf ein neues Drei-Jahres-Hoch geklettert war. Der Index gab 0,03 Prozent auf 2038 Punkte ab. Für eine gewisse Verunsicherung sorgte auch der Beginn südkoreanischer Militärmanöver nahe der nordkoreanischen Grenze. Vor allem die heimischen Privatanleger gehörten zu den Verkäufern. Gewinne wurden unter anderem bei den Blue Chips aus dem Technologiesegment mitgenommen. Hier gaben Samsung Electronics 0,3 Prozent und LG Electronics 2,2 Prozent ab. Im Finanzsektor, der zuletzt zu einer Aufholjagd gestartet hatte, verbilligten sich KB Financial um 0,2 Prozent und Woori Finance um 2,3 Prozent. Dagegen zeigten sich die Autowerte gut behauptet. Hyundai Motor stiegen um 0,6 Prozent; Kia Motors schlossen unverändert bei 52.100 Won. Die Aktie von Hankook Tire rutschte allerdings um 2,7 Prozent ab, nachdem die Gesellschaft den Rückruf zahlreicher Lastwagenreifen angekündigt hatte. Gesucht waren daneben defensive Werte. So verteuerten sich SK Telecom um 0,6 Prozent; die Aktie des Tabakkonzerns KT&G gewann 0,1 Prozent hinzu. Unter den Versorgern legten Korea Electric Power 0,5 Prozent zu; Korea Gas zogen um 2,3 Prozent an, nachdem das Unternehmen einen Projektentwicklungsvertrag im Irak abgeschlossen hatte.
In Hongkong verlor der Hang Seng Index 0,6 Prozent auf 22.903 Zähler, und fiel damit auch wieder unter die 23.000-Punkte-Linie. Das Handelsvolumen verringerte sich wegen der bevorstehenden Weihnachtstage auf das niedrigste Niveau seit Juli. Zuvor war gemeldet worden, dass Chinas Regierung den Immobiliensektor weiter drosseln wolle, und außerdem Maßnahmen zur Eindämmung der Bankenkreditvergabe an die öffentliche Hand auflegen werde. Gleichzeitig berichteten Händler von einem deutlichen Rückgang des Geldangebots im chinesischen Interbankenhandel. Vor allem die Finanzwerte gerieten daraufhin erneut unter Druck. Bank of China fielen um 1,2 Prozent und Bank of Communications um 1,0 Prozent; die Aktie der stark im kommunalen Kreditgeschäft engagierten Agricultural Bank of China rutschte um 4,2 Prozent ab. Daneben drehten auch die Immobilientitel wieder nach unten. Hier verloren etwa China Overseas Land 1,4 Prozent; Hang Lung Properties gingen um 1,5 Prozent und Sino Land um 2,2 Prozent nach unten. Vergleichsweise gut behaupten konnten sich dagegen die Aktien der exportlastigen Textilunternehmen. Esprit verbesserten sich um 0,1 Prozent; Li & Fung zogen um 2,3 Prozent an, nachdem der Konzern die Übernahme des italienischen Modehauses Cerruti angekündigt hatte. Daneben konnten sich auch einige Werte aus dem Energierohstoffbereich der allgemeinen Abwärtsbewegung entgegensetzen. PetroChina etwa stiegen angesichts robuster Rohölnotierungen um 0,4 Prozent; China Shenhua Energy und China Coal Energy schlossen jeweils unverändert bei 32,55 und 12,02 HK$.
In China verlor der Shanghai Composite Index 0,8 Prozent auf 2855 Punkte. Taiwans TAIEX verbesserte sich dagegen um 0,4 Prozent auf 8899 Zähler. In Indien gab der Sensex 0,2 Prozent auf 19.983 Stellen ab. Thailands SET stieg um 0,2 Prozent auf 1022 Punkte.
In Japan fand feiertagsbedingt kein Handel statt.
Quelle: ntv.de