Marktberichte

Bernanke-Effekt in Fernost Asien-Börsen im Minus

An den aisatischen Aktienmärkten endet der erste Handelstag der Woche mit zurückhaltenden Signalen. Im Vordergrund steht die US-Notenbank mit ihren geldpolitischen Plänen. Dahinter geht es für koreanische Werften und chinesische Autohersteller zum Teil kräftig nach unten.

(Foto: REUTERS)

Die Ankündigung von US-Notenbankchef , die geplanten Anleihenkäufe der US-Notenbank möglicherweise noch auszuweiten, fand zu Wochenbeginn asienweit viel Beachtung. Allerdings wurden daraufhin überwiegend Rohstoffwerte gekauft, während der breite Markt tendenziell unter Abgabedruck blieb.

In Tokio sorgte die weiterhin lockere Fed-Politik für gemischte Gefühle. Insbesondere der daraufhin steigende Yen trübte die Freude der Investoren und sorgte für Verkäufe bei den Exportwerten. Der Nikkei 225 verlor 0,1 Prozent auf 10.167 Punkte; der breitere Topix verbesserte sich dagegen um 0,3 Prozent auf 881 Zähler. Das Handelsvolumen war das Niedrigste seit mehr als einem Monat.

Gewinnmitnahmen fanden unter anderem im Elektroniksektor statt, der unter dem wieder gestiegenen Yen litt. Hier verloren Canon 1,0 Prozent, Panasonic gingen um 1,2 Prozent und Toshiba um 0,5 Prozent nach unten. Dagegen verbesserten sich Nintendo dank der Hoffnung auf ein robustes US-Weihnachtsgeschäft um 1,2 Prozent; Sony schlossen unverändert bei 3020 Yen.

Unter den Autowerten gaben Nissan 0,1 Prozent ab; Honda Motor fielen um 0,6 Prozent, nachdem sich der Konzern aus seinem indischen Motorrad-Venture-Unternehmen verabschiedet hatte. Die Rohstoffwerte zeigten sich dagegen überwiegend robust. Hier legten Mitsui & Co 1,5 Prozent und Sumitomo Metal Mining 3,4 Prozent zu. JFE Holdings stiegen um 2,1 Prozent, nachdem der Stahlkonzern Preiserhöhungen angekündigt hatte.

Zur Situation in Seoul

In Korea konnten die Neuigkeiten über eine weitere geldpolitische Lockerung in den USA den Markt ebenfalls nicht mehr stimulieren. Der Kospi, der zuvor vier Handelstage in Folge gestiegen war, gab 0,2 Prozent auf 1954 Punkte ab. Sowohl die heimischen Institutionellen als auch die Auslandsanleger standen auf der Verkäuferseite.

Vor allem bei den Aktien der Werften wurden teils massiv Gewinne mitgenommen. Hier rutschten Hyundai Heavy um 4,5 Prozent und STX Offshore um 7,4 Prozent ab; Daewoo Shipbuilding gingen um 2,2 Prozent nach unten.

Die Autowerte zeigten sich nach dem Abschluss des amerikanisch-koreanischen Handelsabkommens, das den Import amerikanischer Kraftwagen nach Südkorea erleichtert, ebenfalls leichter. Hyundai Motor gingen um 1,6 Prozent und Kia Motors um 1,0 Prozent nach unten. Dagegen stieg die Aktie des Autozulieferers Hyundai Mobis um 1,5 Prozent. Der Konzern dürfte künftig verstärkt den nordamerikanischen Markt beliefern.

Im Technologiesektor gaben Samsung 0,4 Prozent ab. Dagegen verbesserten sich LG Electronics um 1,8 Prozent und LG Display um 3,0 Prozent. Für beide Gesellschaften rechnen die Marktteilnehmer derzeit mit einem besser als erwarteten Weihnachtsgeschäft.

Nachholbedarf sah man daneben auch bei den Finanzwerten, was etwa KB Financial um 2,2 Prozent nach oben brachte. Die Aktie von Shinhan Financial zog nach dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten des Unternehmens um 5,0 Prozent an.

Schnelle Wende in Hongkong

In Hongkong bewegte sich der Hang Seng Index größtenteils in positivem Terrain. In der letzten Handelsstunde entschlossen sich dann aber zahlreiche Marktteilnehmer unvermittelt wieder zum Ausstieg. Der Index verlor unterm Strich 0,4 Prozent auf 23.238 Punkte, und fiel damit den zweiten Handelstag in Folge.

Zu den Verlierern gehörten einmal mehr die Finanz- und Immobilienwerte, die wegen der Furcht vor weiteren antiinflationären Maßnahmen gemieden wurden. Sino Land etwa gaben 1,8 Prozent und Hang Lung Properties 1,2 Prozent ab; ICBC verloren 1,3 Prozent und Bank of China 2,6 Prozent.

Daneben rutschten im Autosektor Geely um 5,0 Prozent und Brilliance China Automotive um 2,8 Prozent ab, nachdem gemeldet wurde, dass die chinesische Regierung wahrscheinlich die Steuerbegünstigungen für Kleinwagen im neuen Jahr abschaffen werde.

Dagegen zeigten sich die Rohstofftitel dank der weiterhin lockeren US-Geldpolitik größtenteils freundlich. CNOOC etwa stiegen um 2,4 Prozent und Jiangxi Copper um 2,3 Prozent; die Aktie des Kohleförderers China Shenhua erholte sich um 1,8 Prozent. Daneben fanden auch bei den Aktien aus dem Exportsektor selektive Käufe statt. Li & Fung etwa gewannen weitere 1,2 Prozent hinzu, Foxconn verteuerten sich um 1,5 Prozent und Lenovo Group um 0,5 Prozent.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 0,5 Prozent auf 2857 Punkte. Taiwans Taiex gewann 0,9 Prozent auf 8702 Zähler hinzu. In Indien stieg der Sensex bislang um 0,1 Prozent auf 19.981 Stellen. In Thailand fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen