Spekulationen über Zinserhöhung Asien-Börsen im Rückwärtsgang
12.11.2010, 08:17 UhrDie Kurse an den asiatischen Aktienbörsen geben am letzten Handelstag der Woche nach. Besonders starke Verluste verbucht dabei die Börse in Shanghai. Anlass ist die Furcht vor einer Erhöhung des chinesischen Leitzinses.
Gewinnmitnahmen und Spekulationen über eine Zinserhöhung in China haben zum Wochenschluss die asiatischen Aktienmärkte nach unten gezogen. Der Kampf der chinesischen Zentralbank gegen eine Überhitzung der Wirtschaft lastete vor allem auf Bankwerten. An der Börse in Tokio sei die Grundstimmung gestützt von guten Unternehmenszahlen und dem schwächeren Yen aber weiterhin positiv, sagten Händler. Die Marktschwäche am Freitag sei lediglich eine Korrektur und kein wirkliches Zeichen für eine Änderung des allgemeinen Aufwärtstrends, erklärte Analyst Soichiro Monji von Daiwa SB Investments.
Der Nikkei-Index der 225 führenden Werte ging 1,4 Prozent tiefer bei 9724 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index gab 1,1 Prozent auf 846 Zähler nach. Die Aktienmärkte in Singapur, Südkorea, Taiwan und Hongkong verzeichneten ebenfalls Verluste. Das Börsenbarometer in Shanghai brach um fünf Prozent ein.
Nachdem China diese Woche die Mindestreserve-Anforderungen erhöhte, rechnet der Markt mit weiteren Zinsschritten. Das brachte vor allem Banken- und Immobilienwerte in Shanghai unter Druck. Geldhäuser könnten langfristig weniger Kredite vergeben und somit das Wachstum bremsen, sagten Analysten. Darüber geriet der Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) in Seoul in den Hintergrund.
Neben Exportwerten trennten sich Anleger auch von Rohstoff-Werten. Die Aktien von Petrochina fielen 1,4 Prozent, die von Sinopec drei Prozent. Im Zuge des stärkeren Dollar gab der Ölpreis nach. Der Euro kam wegen Sorgen über die Schuldenkrise Irlands und die Fähigkeit des Inselstaates zur Refinanzierung unter Druck. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,3604 Dollar.
Quelle: ntv.de, rts