Marktberichte

Chinas Inflation, Japans Unsicherheit Asien-Börsen richtungslos

(Foto: REUTERS)

Asiens Anleger schauen nach Europa. Dort schwelt die Staatsschuldenkrise weiter und sorgt für Unsicherheit an den Märkten in Fernost. In China verbreitet zudem das Inflationsgespenst wieder Angst und Schrecken. Das Kursbild im Reich der Mitte ist dann entsprechend uneinheitlich.

Die Tokioter Börse ist mit Verlusten aus dem Handel gegangen; Seoul kann dagegen deutlich zulegen. Abwarten sei das Motto des Tages in Shanghai gewesen, sagte Analyst Toshiyuki Kanayama von Monex mit Blick auf die europäische Schuldenkrise.Der Nikkei-225-Index fiel bei moderaten Umsätzen um 0,7 Prozent auf 8386 Punkte. Der Topix verlor 0,9 Prozent auf 727 Zähler.

Auch in Australien und Taiwan gingen die Kurse nach unten. Die Börsen von Singapur, Hongkong verzeichneten dagegen Gewinne. Die Unsicherheiten nähmen wieder zu, meinten die Analysten von Barclays. "Dem Markt stehen schwierige Zeiten bevor." Viele Anleger zogen vor potenziell belastenden Ereignissen ihr Geld aus dem Markt, wie Händler sagten. Sie verwiesen auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am Donnerstag sowie die bevorstehenden Auktionen spanischer und italienischer Staatsanleihen.

Wenig Beachtung fanden die Daten zur japanischen Leistungsbilanz, obwohl diese drastisch von den Erwartungen abwichen. Der japanische Leistungsbilanzüberschuss war im November um 85,5 Prozent auf 138,5 Mrd. Yen gefallen. Volkswirte hatten einen Überschuss von 248,8 Mrd. Yen prognostiziert.

Olympus mit Kursgewinnen

Bei den Einzelwerten stand der von einem Bilanzskandal erschütterte Kamerahersteller Olympus im Fokus. Die Aktien stiegen um 3,25 Prozent. Einem Medienbericht zufolge erwägt der Konzern, einen freundlich gesinnten Partner aus der Elektronik-Branche ins Boot zu holen, etwa Sony oder Panasonic.

Gegen den Trend gesucht waren Aktien von Reedereien wie Kawasaki Kisen Kaisha, die um 3,2 Prozent zulegten.

Aktien von Unternehmen, die stark vom Export nach China abhängen, profitierten von den chinesischen Inflationsdaten. Dazu gehörten die Papiere der Baumaschinenhersteller Komatsu (plus 2,7 Prozent) und Hitachi Construction Machinery (plus 0,7 Prozent). Die Daten hatten gezeigt, dass sich die Teuerung in China verlangsamt. Das wiederum untermauerte die Erwartung, dass die chinesische Notenbank ihre Geldpolitik lockern werde, um die Wirtschaft des Landes zu unterstützen.

Andere Exportwerte wurden aus Sorge um die Entwicklung in Europa verkauft. Sony verbilligten sich um 2,4 Prozent und Toyota um 1,2 Prozent.

Auch Pharmawerte, die zuletzt gut gelaufen waren, verloren an Wert. Astellas büßten 1,9 Prozent ein und Takeda Pharma 1,4 Prozent.

Im Bankensektor wurden Gewinne mitgenommen. Nomura Holdings verloren 3,5 Prozent.

Uneinheitliches Bild in China

In China schlossen die Börsen dagegen kaum verändert. Zwar hellten günstige chinesische Inflationsdaten das Sentiment auf, doch wurden Gewinne gleich wieder mitgenommen. Der Shanghai-Composite-Index verlor 1 Punkt auf 2275. In Hongkong büßte der Hang-Seng-Index 0,3 Prozent auf 19.095 Zähler ein.

Die Inflationsdaten für Dezember entsprachen ungefähr den Erwartungen der Volkswirte, bestätigten aber, dass sich der Preisauftrieb abschwächt. Das festigte Erwartungen, dass die chinesische Notenbank ihre Geldpolitik lockern werde, um die Wirtschaft des Landes zu unterstützen.

Bankenwerte zeigten sich uneinheitlich. Industrial & Commercial Bank of China verloren 0,5 Prozent. Bank of China schlossen unverändert und Bank of Communications stiegen um 0,4 Prozent. Industrial Bank gewannen 2,22 Prozent. Aussagen des Unternehmens zum Gewinn des vergangenen Jahres wurden positiv aufgenommen.

Ähnlich uneindeutig verhielten sich die Aktien der großen Ölkonzerne. PetroChina legten um 0,2 Prozent zu, während Sinopec um 0,5 Prozent nachgaben.

Ausländische Käufe treiben Kospi

Käufe ausländischer Anleger und institutioneller Investoren gaben den südkoreanischen Aktien dagegen Auftrieb gegeben. Der Kospi stieg um 1,0 Prozent auf 1865 Punkte.

Händler wollten für die kommenden Tage keine Prognose geben. Die weitere Richtung werde voraussichtlich von den Zinsentscheidungen der südkoreanischen Notenbank und der Europäischen Zentralbank sowie den Auktionen italienischer und spanischer Staatsanleihen bestimmt, hieß es.

Angeführt wurde der Markt von den Aktien der Wertpapierhandelshäuser wie Woori Investment & Securities (plus 7,1 Prozent) sowie Daewoo Securities (plus 6 Prozent). Überdurchschnittliche Kursgewinne verzeichneten ferner die Chemiewerte. LG Chem stiegen um 3,4 Prozent und Hanwha Chemical um 7,7 Prozent.

Telekommunikationswerte blieben hinter dem Markt zurück. SK Telekom gaben um 0,4 Prozent nach. KT stiegen um 0,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen