Japan fällt aus dem Rahmen Asien-Börsen robust
28.02.2008, 12:25 UhrDie asiatischen Aktienindizes sind am Donnerstag weiter nach oben gezogen. Am Vorband hatte auch die Wall Street leicht zugelegt, nachdem Fed-Chef Ben Bernanke signalisiert hatte, die lahmende US-Konjunktur für eine größere Herausforderung als die Inflationsentwicklung zu halten. Die Marktteilnehmer verstanden dies als Ankündigung weiterer Leitzinssenkungen. Die Märkte in Japan und China allerdings entwickelten sich entgegen dem Gesamttrend abwärts.
Gewinnmitnahmen und schwache Konjunkturdaten haben den japanischen Aktienmarkt nach unten gebracht. Zuvor hatte die Regierung in Tokio gemeldet, dass sich die Industrieproduktion im Januar gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent verringert hat. Am Markt war lediglich mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet worden. Der Nikkei 225 verlor angesichts dessen 0,8 Prozent auf 13.925 Zähler. Der breitere Topix ging um 0,8 Prozent nach unten auf 1353 Punkte. Im Exportsektor belastete zusätzlich der wieder gestiegene Yen. Dies brachte etwa Toyota Motor um 2,5 Prozent nach unten, Mazda verloren 4,0 Prozent und Honda 2,3 Prozent. Im Elektronik-Segment verbilligten sich Sony um 1,9 Prozent und Canon um 1,4 Prozent. Die Titel von Hitachi und Sharp gingen um 2,3 Prozent und 3,1 Prozent nach unten. Die Behörden haben mitgeteilt, gegen beide Unternehmen wegen möglicher Preisabsprachen im Bereich LCD-Monitore zu ermitteln. Dagegen entwickelte sich der Rohstoffsektor robust. Hier gewannen Sumitomo Metal Mining 2,7 Prozent hinzu, Mitsubishi Corp. verbesserten sich um 0,3 Prozent.
Auch in Hongkong gingen die Anleger vergleichsweise vorsichtig zu Werke. Der Hang Seng Index konnte sich aber dennoch um weitere 0,4 Prozent auf 24.591 Zähler verbessern. Die Gewinnerliste wurde von den Immobilienwerten angeführt, die von einer möglichen weiteren Leitzinssenkung in den USA besonders profitieren dürften. Hier konnten Sun Hung Kai Properties um 2,3 Prozent zulegen, Cheung Kong stiegen um 1,3 Prozent. Das Bankensegment entwickelte sich uneinheitlich. Standard Chartered gewannen nach dem gestrigen erfreulichen Zahlenwerk weitere 0,4 Prozent hinzu. Dagegen gaben HSBC 0,5 Prozent ab. Die Anleger befürchten, dass der Bankenriese kommende Woche weitere Abschreibungen auf Subprime-Investments melden muss. Im China-Finanzsektor legten China Merchants Bank 3 Prozent und ICBC 0,4 Prozent zu. Vergleichsweise schwach präsentierte sich der Exportsektor. Esprit Holdings gingen um 1,2 Prozent nach unten, Li & Fung verloren 0,3 Prozent.
In Südkorea blieben die Investoren wohlgemut. Dabei floss dem Markt weiterhin auch das Geld ausländischer Adressen zu. Der Kospi verbesserte sich schlussendlich um 0,9 Prozent auf 1736 Stellen. Insbesondere gegen Handelsende setzte nochmals eine Kaufwelle ein. Gefragt waren insbesondere die Titel aus dem Bau- und Schiffsbausektor. Hyundai Engineering zogen um 2,8 Prozent an, die Aktie der Großwerft Hyundai Heavy stieg um 2,5 Prozent. Daneben legten die Titel des Flachbildschirm-Produzenten LG Philips LCD 4,1 Prozent zu. LG Electronics verbesserten sich um 1,9 Prozent; die Papiere von Samsung Electronics stiegen um 0,4 Prozent. Unter den übrigen Marktschwergewichten konnten sich Hyundai Motor um 1,2 Prozent verteuern, Posco gingen um 0,2 Prozent nach oben.
In China ging der Shanghai Composite Index um 0,8 Prozent nach unten auf 4299 Punkte; der Shanghai A-Share Index fiel um 0,8 Prozent auf 4511 Zähler.
In Taiwan fand wegen eines Feiertags kein Handel statt.
Quelle: ntv.de