Marktberichte

Die Kriegsangst lässt nach Asien-Börsen rücken vor

Die Angst vor einem größeren Konflikt auf der koreanischen Halbinsel scheint an den asiatischen Aktienmärkten abzuflauen. in Japan blicken Händler und Anleger zwei Tage nach dem nordkoreanischen Granatüberfall auf Südkorea auf leicht steigende Notierungen. In Seoul bleibt die Stimmung verhalten. Indien und Thailand scheren nach unten aus.

Die übliche Eile in Tokio: Japaner feiern kein "Thanksgiving".

Die übliche Eile in Tokio: Japaner feiern kein "Thanksgiving".

(Foto: REUTERS)

An Asiens Börsen ist es am Donnerstag moderat aufwärts gegangen. Dabei trat trotz der weiterhin angespannten Lage in Korea der Schock über den Granatenbeschuss einer südkoreanischen Insel durch Nordkorea allmählich in den Hintergrund. Die Aufschläge blieben aber begrenzt. Überzeugend entwickelten sich vor allem die chinesischen Inlandsbörsen.

Vor allem die guten Vorgaben von der Wall Street brachten den japanischen Aktienmarkt wieder nach oben. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 10.080 Punkte, der breitere Topix legte 0,4 Prozent auf 870 Zähler zu. Händlerangaben zufolge sollen sich derzeit unter anderem Hedgefonds wieder mit japanischen Werten eindecken.

Gesucht waren angesichts überzeugender US-Arbeitsmarktdaten vor allem Aktien aus dem Exportsektor. Unter den Autowerten sprangen etwa Mazda um 2,6 Prozent nach oben; Honda verteuerten sich um 0,7 Prozent und Toyota um 1,1 Prozent. Unter den Elektronikaktien stiegen Olympus um 1,9 Prozent und Mitsubishi Electric um 2,7 Prozent.

Etwas verhaltener war das Interesse für die Rohstoffunternehmen. Hier verteuerte sich die Aktie des Ölförderers Inpex um 0,4 Prozent; Mitsui & Co gewannen ebenfalls 0,4 Prozent hinzu, nachdem die Handelgesellschaft mit dem brasilianischen Eisenerzförderer Vale ein langjähriges China-Lieferabkommen eingefädelt hatte.

Die defensiven Werte aus dem Pharma- und Versorgerbereich mussten Abschläge hinnehmen. Tokyo Electric Power fielen um 0,5 Prozent; Takeda Pharma gaben 0,5 Prozent und Daiichi Sankyo 0,7 Prozent ab. Daneben wurden auch die Konsumwerte gemieden. Hier ging die Aktie der Modekette Fast Retailing nach dem gestrigen deutlichen Anstieg um 1,3 Prozent nach unten; Aeon verloren 0,6 Prozent und Seven&I 0,5 Prozent.

Zur Situation in Seoul

Die Börse in Seoul zeigte sich am zweiten Handelstag nach dem Feuergefecht mit Nordkorea behauptet. Der Kospi stieg leicht um 0,1 Prozent auf 1928 Punkte; gleichzeitig ging auch der koreanische Won gegenüber dem Dollar moderat nach oben. Allerdings lag das Handelsvolumen deutlich unter dem gewohnten Niveau, und vor allem die Auslandsanleger zogen sichtbar Geld vom Markt ab.

Gesucht waren unter anderem die Finanzwerte. Hier gewannen KB Financial 1,7 Prozent hinzu; Woori Finance zogen um 4,7 Prozent an, nachdem der Konzern erklärt hatte, die Kwangju Bank übernehmen zu wollen.

Unter den Bauwerten stiegen Daewoo Engineering um 2,3 Prozent; Hyundai Engineering & Construction zogen um 4,3 Prozent an, nachdem die geplante Übernahme durch die finanzschwache Hyundai Group zuletzt wieder in Frage gestellt worden war. LG Chem stiegen um 1,7 Prozent und SK Energy um 1,8 Prozent. Beide Aktien waren zuvor von der UBS auf "buy" aufgestuft worden.

Dagegen fanden im Technologiesektor überwiegend Gewinnmitnahmen statt. Samsung Electronics gaben 0,7 Prozent und Hynix Semiconductor 2,1 Prozent ab; die Aktie von LG Display verlor 0,2 Prozent. Die Titel der Werften entwickelten sich uneinheitlich. Während sich Hyundai Heavy Industries um 0,8 Prozent verteuerten, fielen Daewoo Shipbuilding um 1,7 Prozent.

In Hongkong verbesserte sich der Hang Seng Index um 0,1 Prozent auf 23.055 Punkte, und erholte sich damit immerhin den zweiten Handelstag in Folge. Zu dem Anstieg trugen vor allem die guten US-Vorgaben und die Aufwärtsentwicklung an der Börse Shanghai bei. Ein Belastungsfaktor war allerdings die Tatsache, dass im Vorfeld Kapitalerhöhungen und IPOs von verschiedenen Unternehmen wegen der voraussichtlich schwachen Marktlage abgesagt wurden.

Gut erholt zeigte sich unter anderem der Großteil der chinesischen Automobilwerte. Hier zogen Dongfeng Motor Group um 4,1 Prozent und Geely Automobile um 3,5 Prozent an; Brilliance China stiegen um 4,2 Prozent. Daneben brachten die guten US-Wirtschaftsdaten die Aktie des Hafenbetreibers China Merchants um 5,2 Prozent nach oben; der Wert des Textilgroßhändlers Li & Fung verbesserte sich ebenfalls um 5,2 Prozent. Die Aktie des eher auf Europa fokussierten Modekonzerns Esprit rutschte dagegen um 3,2 Prozent ab.

Unter den Airlines stiegen Air China nach Abschluss der jüngsten Kapitalerhöhung um 0,8 Prozent; Cathay Pacific gewannen 0,9 Prozent und China Southern Airlines 1,5 Prozent hinzu.

Die Titel der Fastfood-Kette Fairwood sprang nach überzeugenden Zahlen um 11,5 Prozent nach oben. Die Aktie des Konkurrenten Little Sheep stieg daraufhin um 4,7 Prozent; Cafe de Coral schlossen allerdings unverändert bei 5,32 HK-Dollar.

Kurzer Blick in die Runde

In China gewann der Shanghai Composite Index 1,3 Prozent auf 2898 Punkte hinzu. Taiwans Taiex stieg um 0,6 Prozent auf 8350 Zähler. Dagegen fiel Indiens Sensex um 0,7 Prozent auf 19.318 Stellen. Thailands Set ging um 1,0 Prozent nach unten auf 6413 Punkte.

Quelle: ntv.de

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