Investoren halten sich bedeckt Asien-Börsen suchen Richtung
16.10.2013, 08:33 Uhr
Es muss noch nachgearbeitet werden - bis zuletzt werkeln die politischen Lager an einem Kompromiss.
(Foto: REUTERS)
In den USA steht eine Lösung des Etatstreits weiter aus. Nun sind es nur noch wenige Stunden bis zur angenommenen Zahlungsunfähigkeit der größten Volkswirtschaft. In Asien treten die Börsen auf der Stelle.
Die unmittelbar bevorstehende Frist zur Einigung im US-Haushaltstreits hat die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten in Atem gehalten. Investoren wagten sich kaum noch aus der Deckung, während Demokraten und Republikaner in Washington weiterhin um eine Lösung der Etatkrise rangen.
Die Ratingagentur Fitch machte Druck und warnte die USA vor einer Herabstufung. Ohne eine Anhebung der Schuldenobergrenze bis Donnerstag droht der weltgrößten Volkswirtschaft die Zahlungsunfähigkeit. "Angesichts der Möglichkeit, dass sich die US-Politiker jederzeit einigen können, warten die meisten Investoren heute ab", sagte Fondsmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Asset Management.
Der Index für die asiatischen Märkte außerhalb Japans lag rund 0,2 Prozent im Minus. In Tokio trat der Nikkei lange auf der Stelle und ging dann mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent mit 14.467 Punkten aus dem Handel. Es war der sechste Anstieg in Folge und trotz der mauen Zugewinne der höchste Schlusskurs seit zwei Wochen. Auch an den Börsen in Australien und Südkorea gab es wenig Veränderung. Verluste verbuchten dagegen chinesische Aktien. Der CSI300 und der Index der Börse Shanghai gaben rund 1,7 Prozent nach. An der Börse in Hongkong ging es mit 0,7 Prozent bergab.
Den Dollar stützte die Hoffnung auf Fortschritte im US-Haushaltsstreit. Der Greenback kostete 98,47 Yen. Der Euro präsentierte sich bei 1,3522 Dollar stabil.
Die Nerven der Händler seien angespannt, sagte der Marktstratege Stan Shamu von IG in Melbourne. Einerseits weckte ein Mitarbeiter des US-Senats Hoffnungen, die Kongresskammer könne sich in Kürze auf einen gemeinsamen Entwurf zur Anhebung der Schuldengrenze und einen Übergangsetat für den Bund einigen. Andererseits deutete sich im Repräsentantenhaus keine echte Bewegung an.
Wenn Demokraten und Republikaner sich bis Donnerstag nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen, kann die Regierung in Washington ihre Verpflichtungen nur noch aus den laufenden Einnahmen und der mit etwa 30 Milliarden Dollar gefüllten Barkasse bezahlen. Schon in den folgenden Wochen droht damit, dass die USA Rechnungen nicht mehr begleichen kann - mit weitreichenden Folgen für die globale Konjunktur. Investoren falle es allerdings schwer, eine Pleite der USA einzupreisen, da es so ein Szenario noch nie gegeben habe, betonten Händler. Daher sei es noch überraschend ruhig an den Märkten.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ