Marktberichte

Nach IWF-Treffen Asien-Börsen uneinheitlich

Die Handelsplätze der Welt auf einer Tafel in der Börse in Hongkong.

Die Handelsplätze der Welt auf einer Tafel in der Börse in Hongkong.

(Foto: REUTERS)

Die Asien-Börsen sind uneinheitlich in die Woche gestartet. Am ersten Handelstag nach der IWF-Jahrestagung notierten die Aktienmärkte in China und Singapur höher, die Börsen in Taiwan und Südkorea gaben dagegen nach. Die Märkte in Japan blieben am Montag wegen eines Feiertags geschlossen.

Die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung der US-Notenbank drückte den US-Dollar-Kurs an den fernöstlichen Devisenmärkten nach unten: Zum Yen fiel die US-Währung zeitweise auf ein 15-Jahres-Tief. Das Jahrestreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte am Wochenende keine Einigung im Konflikt über die Wechselkurse gebracht. Analysten gehen davon aus, dass sich der Abwertungswettlauf zwischen manchen Ländern fortsetzen wird.

Die Börse in Hongkong notierte 1,23 Prozent im Plus, der Aktienmarkt in Schanghai stieg um 2,2 Prozent. In Singapur ging es 0,2 Prozent nach oben. Die Börse in Taiwan gab 0,8 Prozent, der Markt in Südkorea 0,4 Prozent nach.

Die Anleger setzen nach enttäuschenden Daten vom US-Arbeitsmarkt darauf, dass die Federal Reserve schon Anfang November frisches Geld in den Markt pumpen könnte. "Die Investoren schienen sich wegen dieser Aussicht geradezu über die US-Arbeitsmarktzahlen zu freuen, sagte Kwak Joong-Bo, Marktanalyst bei Samsung Securities in Seoul.

Der US-Dollar sank zum Yen bis auf 81,37 Yen, erholte sich später auf 82,0 Yen. Händler waren auf der Hut für den Fall einer erneuten Intervention der japanischen Notenbank zur Schwächung des Yen, obwohl die japanischen Märkte geschlossen blieben. Wegen des schwachen US-Dollar legten viele Investoren in China ihr Geld am lokalen Aktienmarkt an.

Die Schwellenländer hatten im Konflikt um die Ursachen der unausgeglichenen Weltwirtschaft am Wochenende einen Sieg über die Industriestaaten errungen. Unter chinesischer Führung setzten sie im IWF eine schärfere Kontrolle der Wirtschaftspolitik reicherer Länder durch. Im Streit um ausgeglichene Wechselkurse und damit verknüpfte Handelsvorteile erzielte der Fonds keine Einigung.

Der südkoreanische Präsident Lee Myung-Bak mahnte eine zügige Übereinkunft der G20-Länder an. Bis zu ihrem Treffen im November sollten sich die 20 größten Industrie- und Schwellenländer auf eine koordinierte Währungspolitik verständigen. Andernfalls drohten der Weltwirtschaft große Probleme, sagte Lee vor Journalisten.

Bei den Einzelwerten ging es für den südkoreanischen Chip-Hersteller Hynix fast fünf Prozent nach unten. Anleger trennten sich von den Anteilen, weil sie einen Rückgang der Chippreise fürchteten. In Taiwan legte der Kurs des weltweit drittgrößten PC-Anbieters Acer 1,7 Prozent zu. Zahlen zum Absatz im September wurden von Börsianern als stark gewertet.

Quelle: ntv.de, rts

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