Marktberichte

Tokio gewinnt, Seoul verliert Asien-Börsen uneinheitlich

Die Industrieproduktion Japans wächst den dritten Monat in Folge.

Die Industrieproduktion Japans wächst den dritten Monat in Folge.

In Tokio verabschieden die Anleger den Börsenmonat Februar mit zum Teil kräftigen Kursgewinnen: Einzelne Finanztitel legen in der Spitze bis zu 12 Prozent zu. An den kleineren Handelsplätzen sieht die Lage zu Wochenbeginn anders aus: Vor allem in den Schwellenländern schieben sich Inflationssorgen in den Vordergrund.

Die asiatischen Börsen zeigten sich zu Wochenbeginn weiter erholt, nachdem sie in der Vorwoche wegen der Libyen-Krise und den hohen Ölpreisen größtenteils unter Druck gestanden hatten. Der südkoreanische Markt erhielt aber einen weiteren Dämpfer. Das kommunistische Nordkorea hatte vor einer schwerwiegenden Eskalation gewarnt, falls Südkorea seine Militärmanöver mit den USA fortsetzen werde.

In Tokio wurde auf die Abschläge in der vergangenen Woche hin erneut zugekauft. Der Nikkei 225 legte 0,9 Prozent auf 10.624 Punkte zu, und stieg damit den zweiten Handelstag in Folge. Der breitere Topix verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 951 Zähler. Dabei wurde der Markt von der Hoffnung stimuliert, dass die globale Ölversorgung trotz der Unruhen in Libyen sichergestellt sei. Daneben gab es verschiedene Gerüchte über bevorstehende große Transaktionen und Übernahmen. Die Aktie des Brokerhauses Mizuho Securities etwa sprang um 12,1 Prozent nach oben, und Mizuho Trust & Banking zogen um 6,0 Prozent an, nachdem Reuters berichtet hatte, dass der Mutterkonzern Mizuho Financial die Unternehmen möglicherweise komplett übernehmen werde. Mizuho Financial selbst stiegen um 1,8 Prozent; unter den übrigen Finanzwerten verteuerten sich Nomura um 2,0 Prozent und Sumitomo Mitsui um 0,8 Prozent. Im Technologiesektor zogen Pioneer um 4,5 Prozent an, Casio Computer gewannen 4,0 Prozent und Hitachi 2,7 Prozent hinzu. Die Aktie von Fujifilm kam dagegen nur um 0,1 Prozent voran. Die Zeitung "Nikkei" hatte zuvor gemeldet, dass der Konzern zwei Hersteller von biopharmazeutischen Wirkstoffen vom US-Pharmariesen Merck übernehmen werde. Daneben knickten NEC angesichts der Gewinnwarnung vom Freitag um 3,4 Prozent ein. Die Aktie von Nintendo fiel nach dem langerwarteten Marktauftritt der 3D-DS-Spielkonsole in den USA um 4,1 Prozent.

In Südkorea gab der Kospi bei vergleichsweise niedrigen Umsätzen 1,2 Prozent auf 1939 Punkte ab. Die Anleger blieben nicht nur wegen der Krise in Libyen, sondern auch wegen des neuerlichen Säbelrasselns des kommunistischen Nachbarn Nordkorea zurückhaltend. Vor allem die Auslandsanleger standen weiter auf der Verkäuferseite. Gemieden wurden die Aktien der großen Anlagenbauer mit signifikanten Aktivitäten in Nordafrika. Hier rutschten etwa Daewoo Engineering um 6,9 Prozent und GS Engineering um 3,6 Prozent ab. Unter den Airlines verbilligten sich Korean Air wegen der nach wie vor hohen Ölpreise um 3,9 Prozent; Asiana Airlines gingen um 5,1 Prozent nach unten. Daneben wurden auch die Technologiewerte größtenteils verkauft. LG Display verloren 1,6 Prozent; LG Electronics knickten sogar um 5,1 Prozent ein. Die großen Halbleiterhersteller profitierten allerdings partiell von der Hoffnung auf steigende Speicherchippreise. Samsung Electronics kamen deshalb mit einem vergleichsweise geringen Abschlag von 0,3 Prozent davon; Hynix Semiconductor stiegen sogar gegen den Trend um 1,3 Prozent. Outperformer waren außerdem die Autowerte. Hier legten Hyundai Motor 1,7 Prozent zu, Kia Motors schlossen unverändert bei 57.400 Won.

In Hongkong verbesserte sich der Hang Seng um weitere 1,4 Prozent auf 23.338 Punkte. Damit brachte der Index denschwierigen Monat Februar mit einem Abschlag von lediglich 0,5 Prozent hinter sich. Gesucht war unter anderem die Aktie der Großbank HSBC, die allerdings nach Börsenschluss enttäuschende Zahlen veröffentlichte. Der Titel stieg um 1,5 Prozent; Bank of East Asia legten 0,8 Prozent zu; Hang Seng Bank gaben dagegen 0,6 Prozent ab. Im Immobiliensektor stiegen Sun Hung Kai Properties vor Zahlen um 1,2 Prozent; Henderson Land erholten sich um 3,0 Prozent und Hang Lung Properties um 1,7 Prozent. Im Rohstoffsektor gewannen Yanzhou Coal Mining 1,1 Prozent und China Coal Energy 0,9 Prozent hinzu, nachdem der indische Konkurrent Coal India Preiserhöhungen angekündigt hatte. Daneben zogen Anhui Conch Cement um weitere 4,3 Prozent an, nachdem die chinesische Regierung vergangene Woche ihre Planungen für ein großes soziales Wohnungsbauprogramm bekräftigt hatte. Aluminum Corp. of China verteuerten sich um 3,2 Prozent. Im Internet-Sektor stiegen Tencent um 3,2 Prozent, nachdem Gerüchte aufgekommen waren, wonach der Konzern eine Kooperation mit dem Gutschein-Vermarkter Groupon plane. Dagegen gaben Alibaba.com in Zusammenhang mit dem Rücktritt des Vorstandschefs weitere 4,0 Prozent ab.

In China legte der Shanghai Composite 0,9 Prozent auf 2905 Punkte zu. Taiwans TAIEX stieg um 0,7 Prozent auf 8599 Zähler. In Indien legte der Sensex 0,7 Prozent auf 17.823 Stellen zu. In Thailand verbesserte sich der SET um 0,2 Prozent auf 988 Punkte.

Quelle: ntv.de

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