Marktberichte

Rücktritt in Japan Asien-Börsen uneinheitlich

Politische Börsen haben kurze Beine, heißt es. Den jüngsten Beweis liefert Japan: Der Rücktritt von Ministerpräsident Yukio Hatoyama stützt die Märkte nur kurz. Das Minus in Tokio bleibt auch zum Handelsende. Andere asiatische Börsen machen es besser.

In Japan sorgt der Rücktritt des Premiers für Gesprächsstoff.

In Japan sorgt der Rücktritt des Premiers für Gesprächsstoff.

(Foto: REUTERS)

Die Aktienmärkte in Fernost haben uneinheitlich tendiert. Während in China die Märkte teilweise mit einem Plus aus dem Handel gingen, wies Tokio ein deutliches Minus auf. Der Börse in Tokio gab die Yen-Schwäche und der angekündigte Rücktritt von Japans Ministerpräsident Yukio Hatoyama zwar zeitweise Auftrieb. Händler sprachen von der Hoffnung auf ein Ende der politischen Lähmung. Doch am Ende konnte sich der japanische Markt dem allgemeinen Negativtrend in Asien nicht entziehen.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 1,1 Prozent tiefer bei 9603 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index fiel um 1,1 Prozent auf 870 Punkte. Der Markt in Shanghai baute sein Minus weiter aus. Auch die Aktienmärkte in Hongkong, Taiwan und Südkorea verzeichneten Verluste. Der Markt in Singapur tendierte dagegen etwas höher.

Die rasche Auf- und Abwärtsbewegung in Tokio belege die Nervosität der Anleger, hieß es. Händlern zufolge dürften sich die Teilnehmer zurückhalten, bis ein Nachfolger für das Amt des

Premiers gefunden ist. Im späten Verlauf zeigte sich dazu der Yen befestigt, was die Verkäufe ebenfalls beschleunigte. Außerdem lastete im Hintergrund weiter die Sorge wegen der Schuldenprobleme europäischer Länder.

Aktien mit einem starken Bezug zu China litten noch unter den schwachen Einkaufsmanagerindizes des Vortages. So verloren etwa Komatsu 1,7 Prozent und Hitachi Construction 2,2 Prozent. Wertpapierhandelshäuser litten unter dem schwachen Ölpreis. Mitsui & Co fielen um 8,3 Prozent und Mitsubishi Corp um 3,8 Prozent. Aktien von Technologie-Exporteuren tendierten ebenfalls schwach. So verloren Kyocera 1,4 Prozent.

China uneinheitlich

Die Aktien an den chinesischen Börsen haben mit wenig veränderter Tendenz beendet, nachdem sie im Verlauf noch deutlichere Verluste erlitten hatten. Der Shanghai Composite Index legte um 0,1 Prozent auf 2571 Punkte zu. In Hongkong gab der HSI 0,1 Prozent auf 19.472 Zähler ab.

Vor allem Immobilien- und Autowerte haben den Index in Shanghai ins Plus geführt. Teilnehmer sprachen nach den Verlusten an drei Tagen in Folge von Gelegenheitskäufen. Analysten gehen aber davon aus, dass weitere Gewinne kurzlebig sein dürften und dass der Leitindex über der Unterstützungszone bei 2.500 Punkten konsolidieren werde, bis die Konjunkturdaten für Mai mitgeteilt werden.

Immobilienwerte machen sich Luft

Immobilienwerte waren nach dem jüngsten Rückgang gesucht. Poly Real Estate Group steigerten sich um 3 Prozent auf 11,04 Yuan, nachdem sie in den letzten drei Sitzungen um 8,9 Prozent gefallen waren. China Vanke gaben 1,5 Prozent auf 7,27 Yuan ab, sie hatten in den letzten drei Sitzungen um 5 Prozent abgegeben.

Autoproduzenten gehörten zu den stärksten Gewinnern, nachdem China Subventionen auf den Kauf von Elektromobilen in fünf Städten angekündigt hat. SAIC Motor gewannen 1,7 Prozent auf 16,51 Yuan und Chongqing Changan Automobile 5,2 Prozent auf 10,35 Yuan.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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