Marktberichte

Chinas Konjunktur im Blick Asien-Börsen zyklisch fester

In Tokio läuft am Dienstag nicht alles rund.

In Tokio läuft am Dienstag nicht alles rund.

(Foto: REUTERS)

Chinas wirtschaftliche Entwicklung rückt wieder in den Fokus der asiatischen Anleger. Sie rechnen damit, dass die Notenbank stützend eingreift. An der Tokioter Börse kommt es zu einer technisch bedingten Störung der Handelstätigkeit. Dennoch gibt es Kurszuwächse - auf breiter Front und auch an anderen asiatischen Märkten.

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Optimismus herrscht an den asiatischen Börsen hat vor wichtigen makroökonomischer Daten aus China. Die meisten Handelsplätze der Region schlossen im Plus. Händler verwiesen auf weitere Entspannungssignale in der Eurokrise, nachdem sich die deutsche Bundeskanzlerin positiv zu den Anleihekaufplänen der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert hatte. Bislang hatte Deutschland in dieser sensiblen Frage als Bremsklotz innerhalb der EU gegolten.

"Wie es scheint, steht die Bundesbank mit ihrer ablehnenden Haltung ziemlich isoliert da. Anleger sehen die Entwicklung in Europa nicht mehr ganz so düster. Insofern war die Kursreaktion auf die Enttäuschung über die Ausführungen von EZB-Präsident Mario Draghi ziemlich übertrieben", fasste Marktstratege Shane Oliver von AMP Capital die Haltung zur Eurokrise am Markt zusammen.

In Tokio stieg der Nikkei-225 um 0,9 Prozent auf 8880 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit rund vier Wochen. Der breiter gefasste Topix rückte um 1,1 Prozent vor - 32 von insgesamt 33 Sektoren schlossen im Plus.  Im Handelsverlauf kam es zu Unterbrechungen im Derivate-Handel, wie der Betreiber Tokyo Stock Exchange mitteilte. Auch Topix-Futures waren betroffen. Die Störung dauerte etwa ein Stunde. Nikkei-Termingeschäfte waren nicht betroffen. Der Grund für den Fehler war zunächst unklar. Im Februar hatte die Tokyo Stock Exchange bereits mit technischen Problemen zu kämpfen. Damals war auch der Aktienhandel beeinträchtigt.

Der australische A&P/ASX-200 legte um 0,4 Prozent zu, der moderate Aufschlag reichte aber für ein neues Dreimonatshoch. Die australische Notenbank hatte ihr Leitzinsniveau bestätigt, was am Markt erwartet worden war. Allerdings erhöhten die Geldpolitiker ihre volkswirtschaftlichen Projektionen für China.

An der wichtigsten chinesischen Kernlandbörse in Shanghai setzte sich ein positiver Trend erst spät durch, sie bewies einmal mehr ihr Eigenleben. Hier war und ist die Nervosität vor Bekanntgabe neuer Konjunkturdaten aus China besonders groß.

Im Handel wurde auch auf die guten US-Vorgaben verwiesen, immerhin hielten sich die US-Börsen auf dem höchsten Niveau seit drei Monaten. "Die Risikoneigung hat generell wieder etwas zugenommen. Dies kommt dem Aktienmarkt - auch in Asien - zu Gute", sagte Händler Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Allerdings könnten die Karten neu gemischt werden, wenn China im weiteren Verlauf der Woche wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht.

StanChart gebeutelt

Mit Blick auf die Einzelwerte beherrschte Standard Chartered (StanChart) die Schlagzeilen. Die Aktie brach in Hongkong um rund 17 Prozent ein. US-Behörden haben die Bank wegen verbotener Geldgeschäfte mit dem Iran angeklagt. Diese sind durch das Embargo im Zuge des Atomkonflikts untersagt.

In Australien stiegen die Kurse von Aktien aus dem Rohstoffsektor weiter. BHP Billiton, Rio Tinto, Newcrest, Fortescue Metals und Santos verteuerten sich zwischen 0,5 und 3,2 Prozent. Die Anteilsscheine der Baugesellschaft Leighton Holdings sanken um 1,5 Prozent. Das Nettoergebnis erreichte im ersten Halbjahr nur den unteren Rand der Prognose. Negativ bewertet wurde unter anderem der stärker als befürchtet ausgefallene Rückgang der Eigenkapitalquote.

In Tokio waren Aktien aus den Branchen Stahlerzeugung und Versorgung gesucht. Händler nahmen einen positiven Ausblick des US-Herstellers AK Steel zum Anlass, Papiere japanischer Stahlkocher zu kaufen. Die Aktien von JFE Holdings gewannen 4,9 Prozent, die von Sumitomo Metal Industries ebenfalls gut 5 Prozent, Nippon Steel 5,2 Prozent. Überwiegend charttechnische Aspekte wurden bei anderen Werten ins Feld geführt. Chubu Electric Power zogen um 10 Prozent und Kansai Electric Power um 9,2 Prozent an.

Belastet von Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally ging es für die Papiere des südkoreanischen Schwergewichts Samsung Electronics in Seoul um 0,3 Prozent nach unten. Die Scheine von Hyundai Motor stiegen begünstigt durch ein starkes Auslandsinteresse um 1,3 Prozent. In Taiwan verlor der Titel des Telefonherstellers HTC nur aufgehalten durch das Tageslimit 7 Prozent, nachdem die Gesellschaft einen Einbruch bei den Juli-Umsätzen verbucht hatte. ===

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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