Marktberichte

"Es ist ein Schritt vorwärts" Asien begrüßt die Euro-Rettung

Vorsichtige Erleichterung: "Es kommt alles nur kleckerweise zum Vorschein".

Vorsichtige Erleichterung: "Es kommt alles nur kleckerweise zum Vorschein".

(Foto: dpa)

Die Ergebnisse der langen Nacht von Brüssel lösen an den Aktienmärkten in Fernost vorsichtigen Optimismus aus: Beobachter sprechen von Fortschritten im Kampf gegen die europäische Schuldenkrise, warnen aber gleichzeitig vor voreiliger Euphorie.

Die Einigung der Euro-Länder im Kampf gegen die Schuldenkrise hat die asiatischen Aktienmärkte beflügelt. Die Anleger zeigten sich wieder risikofreudiger, nachdem die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone auf ihrem Sondergipfel in der Nacht einen Schuldenschnitt von 50 Prozent für das von der Pleite bedrohte Griechenland ausgehandelt und eine Stärkung des Rettungsfonds EFSF beschlossen hatten.

Ein neuer Chef für Olympus: Shuichi Takayama (Mitte).

Ein neuer Chef für Olympus: Shuichi Takayama (Mitte).

(Foto: AP)

Auch die trug zur guten Stimmung bei: Sie will weiter Geld in die Wirtschaft pumpen und damit der Konjunktur auf die Sprünge helfen.

In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2 Prozent auf 8926 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 2,2 Prozent auf 762 Zähler. Die Börse in Hongkong gewann 1,6 Prozent. Auch die Börsen in Südkorea , Taiwan und Australien notierten fester.

Nikkei
Nikkei 48.507,34

Die Gipfel-Beschlüsse wurden von den Händlern als Schritt nach vorne beurteilt - "und jeder Schritt hält den Optimismus aufrecht", sagte Analyst Jonathan Barratt von Commodity Broking Services. "Allerdings ist die Aufgabe zu groß, um ein Ende abzusehen, und sollte es zu Verzögerungen kommen, könnte der Markt rasch seine Zuversicht wieder verlieren."

Der Experte mahnten vor zu großer Euphorie. "Die Blaupause liegt nun vor, aber es kommt alles nur kleckerweise zum Vorschein und nicht so klar, wie wir es uns erhofft haben", sagte Analyst Barratt von Commodity Broking Services.

Auch Analyst Tomomi Yamashita blickte eher skeptisch auf Europa: "Da gibt es noch immer viele Ungewissheiten", sagte er. "Und das Potenzial, dass etwas Enttäuschendes passiert, ist größer als die Chance für positive Überraschungen."

Abwartende Haltung in Fernost: "Die Aufgabe (ist) zu groß, um eine Ende abzusehen, und sollte es zu Verzögerungen kommen, könnte der Markt rasch seine Zuversicht wieder verlieren."

Abwartende Haltung in Fernost: "Die Aufgabe (ist) zu groß, um eine Ende abzusehen, und sollte es zu Verzögerungen kommen, könnte der Markt rasch seine Zuversicht wieder verlieren."

(Foto: dpa)

Zu den größten Gewinnern bei den Einzelwerten gehörte der zuletzt arg gebeutelte japanische Kamera-Hersteller Olympus. Die Aktien verteuerten sich um 23,3 Prozent. In den vergangenen Tagen hatte ein Skandal um hohe Beratergebühren im Zusammenhang mit einer Übernahme heftige Kursverluste ausgelöst. Der Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden und Präsidenten Tsuyoshi Kikukawa wurde positiv aufgenommen. Das Unternehmen bekräftigte abermals, dass es nicht gegen Gesetze verstoßen habe.

Exportwerte litten unter der anhaltenden Sorge, der starke Yen verderbe ihnen das Geschäft. Das jüngste Signal dafür gab Nippon Electric Glass, die 70 Prozent ihrer Umsätze in Übersee machen. Die Aktie verlor 6,7 Prozent, nachdem der Konzern einen schwachen Umsatz und einen Gewinnrückgang um 42 Prozent für die erste Hälfte des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres vermeldete.     

Zu den größten Gewinnern bei den Einzelwerten gehörte der zuletzt arg gebeutelte japanische Kamera-Hersteller Olympus. Die Aktien stiegen um 20 Prozent, nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende und Präsident Tsuyoshi Kikukawa infolge des Skandals um hohe Beratergebühren im Zusammenhang mit einer Übernahme am Vortag zurückgetreten war. Das Unternehmen bekräftigte abermals, dass es nicht gegen Gesetze verstoßen habe.

Quelle: ntv.de, rts

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