Marktberichte

Kein Vertrauen in USA Asien fällt weiter

Die schwachen US-Konjunkturdaten haben heute die asiatischen Börsen weiter unter Druck gehalten. In den Vereinigten Staaten ist der Auto-Absatz nach dem Auslaufen des dortigen staatlichen Förderprogramms im September dramatisch zurückgegangen. Gleichzeitig ist der ISM-Index gegenüber dem Vormonat gefallen, während die Marktteilnehmer mit einem weiteren Anstieg gerechnet hatten.

Starker Yen, schwache US-Wirtschaft - Nicht gut für Japans Börsen.

Starker Yen, schwache US-Wirtschaft - Nicht gut für Japans Börsen.

(Foto: REUTERS)

Der robuste Yen und die schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA haben dafür gesorgt, dass der Verkaufsdruck an der Börse in Tokio heute weiter anhielt. Der Nikkei verlor 2,5 Prozent auf 9731 Punkte, und markierte damit das niedrigste Schlusskurs-Niveau seit zwei Monaten. Der breitere Topix gab 2,4 Prozent auf 875 Zähler ab. Gemieden wurden wieder insbesondere die Exportwerte. Im Technologiesektor rutschten Canon um 2,8 Prozent und Advantest um 3,0 Prozent ab; Sharp brachen um 5,3 Prozent ein. Unter den Autowerten verloren nach den enttäuschenden Daten zum US-Autoabsatz Toyota 3,7 Prozent und Honda 3,4 Prozent. Die Aktie des Reifenherstellers Bridgestone ging um 2,2 Prozent nach unten. Die Stahlwerte, die eng mit dem Autosektor zusammenhängen, gaben ebenfalls ab. Hier fielen Nippon Steel um 5,0 Prozent und Kobe Steel um 3,2 Prozent. Zu den wenigen Gewinnern gehörten Nomura, die sich um 0,2 Prozent erholten. Die Aktie war zuvor wegen einer weiteren Kapitalerhöhung deutlich eingebrochen.

Angesichts der schwachen US-Wirtschaftsdaten kapitulierten heute auch die Bullen an der Börse Taiwan. Der TAIEX, der sich dem allgemeinen Abwärtstrend in den letzten Tagen noch erfolgreich entgegenstellen konnte, ging heute um 1,77 Prozent nach unten auf 7411 Zähler. Das Handelsvolumen lag mit 3,6 Milliarden Dollar in etwa auf dem Niveau der vorangegangenen Handelstage. Gebeutelt wurden etwa die Werte aus dem Halbleitersektor. Hier gaben Taiwan Semiconductor 3,7 Prozent und United Microelectronics 1,3 Prozent ab. Die Aktie des Chip-Testers Advanced Semiconductor fiel um 3,2 Prozent. Unter den PC-Herstellern knickten Acer um 3,5 Prozent und Asustek um 0,7 Prozent ein. Compal verloren 3,1 Prozent, obwohl gemeldet worden war, dass der Großkunde Dell seine Bestellungen im kommenden Jahr um 25 Prozent ausweiten werde. Dagegen verbesserte sich die Aktie von Innolux Display um 0,3 Prozent. Pressemeldungen zufolge will Compal seine Bildschirm-Sparte Toppoly an Innolux abgeben. Uneinheitlich entwickelte sich der Finanzsektor. Hier gaben Cathay Financial 0,5 Prozent ab. Dagegen konnten sich Fubon Financial um 0,3 Prozent und Shin Kong Fincnial um 0,4 Prozent verbessern.

In Hongkong tauchte der Hang Seng Index deutlich ab. An den gestrigen Abschlägen an den übrigen asiatischen Börsen hatte der Markt feiertagsbedingt nicht teilgehabt, so dass die Marktteilnehmer noch Nachholbedarf nach unten sahen. Hongkongs Leitindex verlor 2,8 Prozent auf 20.375 Punkte, und landete damit auf dem niedrigsten Niveau seit 3 Wochen. Enttäuscht hat daneben der Börsengang von Glorious Property, der einen neuen Hinweis auf die angespannte Liquiditätssituation zu geben schien. Die Aktie des Immobilienunternehmens ging an ihrem ersten Handelstag um 20 Prozent nach unten. Im Hang Seng Index selbst gaben 29 von 30 Titeln ab. Unter den Bankenwerten verbilligten sich etwa HSBC um 3,7 Prozent und ICBC um 2,6 Prozent. Unter den Ölwerten gaben PetroChina 2,7 Prozent und Sinopec 3,7 Prozent ab. Im Telekom-Sektor fielen China Mobile um 2,2 Prozent; China Unicom verbilligten sich um 0,9 Prozent, obwohl die Aktie zuvor von Credit Suisse auf "outperform" aufgestuft worden war. Yue Yuen Industrial war die einzige Aktie aus dem Hang Seng Index, die zulegen konnte. Sie verbesserte sich um weitere 4,9 Prozent. Der Sportschuhproduzent hatte diese Woche für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres zwar einen Gewinnrückgang, aber auch einen Umsatzanstieg gemeldet.

In China, Indien und Korea fand heute kein Handel statt.

Quelle: ntv.de

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