Japan schwach Asien fester
12.07.2007, 12:38 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mehrheitlich die positive Entwicklung an der Wall Street nachvollzogen. In den USA hatten die Sorgen hinsichtlich der Subprime-Hypothekenkrise am Vortag etwas nachgelassen. Die Investoren hegen offenbar die Hoffnung, dass sich die Krise nicht auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auswirken wird. Die USA sind ein wichtiger Abnehmer für asiatische Produkte.
Entgegen diesem Trend ging es in Japan weiter nach unten. Während die Entscheidung der Notenbank, den Leitzins bei 0,5 Prozent zu belassen, sich nicht sonderlich auswirkte, zeigten sich die Marktteilnehmer insbesondere davon verstimmt, dass es dem Nikkei nicht gelang, die Verluste vom Vortag wettzumachen. Die Anleger zogen deshalb ihre Positionen glatt. Der Nikkei 225 verlor am Ende 0,36 Prozent auf 17.984 Punkte; der breitere Topix gab 0,26 Prozent auf 1.763 Zähler ab.
Bei Tokyo Electron hatten die Auftragseingänge im abgelaufenen Quartal enttäuscht, was die Aktie um 2,0 Prozent nach unten brachte. Unter den übrigen Halbleiter-Ausrüstern fielen Advantest daraufhin um 1,9 Prozent und Dainippon Screen um 2,9 Prozent. Die Aktie von Nomura rutschte um 4,8 Prozent ab. Die Deutsche Bank hatte zuvor ihr Kursziel für die Titel des Finanzkonzerns herabgesetzt.
In Taiwan ging der Taifex dagegen um weitere 0,68 Prozent nach oben auf 9.354 Zähler. Zuvor hatte die Credit Suisse drei Aktien aus dem DRAM-Speicherchipsektor des Landes aufgestuft. Powerchip Semiconductor stiegen daraufhin um 1,18 Prozent, ProMOS Technologies um 1,06 Prozent und Inotera Memories um 0,81 Prozent. Dagegen verbilligten sich Mediatek um 3,68 Prozent. Der Chip-Designer will laut Presseberichten erhebliche Mittel in die Entwicklung von Spezialprodukten investieren, die mit Chinas Mobilfunk-Standard TD-SCDMA kompatibel sind. Unter den Aktien der großen Halbleiter-Produzenten gaben Taiwan Semiconductor 0,97 Prozent und United Microelectronics 0,49 Prozent ab.
Der koreanische Kospi zog um 1,05 Prozent auf 1.909 Stellen an und erreichte damit ein neues Rekordhoch. Dabei setzte sich insbesondere die Erholung bei Samsung Electronics fort, die sich um 1,73 Prozent verteuerten. Hier rechneten die Marktteilnehmer damit, dass der Konzern sich demnächst ein anderes Unternehmen einverleiben werde. Samsung SDI sprangen um 8,4 Prozent nach oben. Die Titel von Posco zogen um 3,5 Prozent an. Auch Bau- und Schiffsbauwerte waren weiter gefragt. So legten Samsung Heavy Industries um 1,28 Prozent zu; Hyundai Engineering verbesserten sich um 2,16 Prozent.
In Hongkong kletterte der Hang Seng Index um 0,89 Prozent aufwärts auf 22.809 Punkte und erreichte damit ebenfalls einen neuen Schlussrekordstand. China Mobile sprangen um 3,67 Prozent nach oben, nachdem die Citigroup die Aktie auf "Buy" aufgestuft hatte. Die Aktie des Konkurrenten China Unicom legten 2,59 Prozent zu. Ping An Insurance profitierten ebenfalls von einem positiven Kommentar der Citigroup und schoben sich um 4,2 Prozent nach oben. Dies verschaffte auch China Life ein Kursplus von 1 Prozent. Im übrigen China-Finanzsektor wurden dagegen vor allem in der zweiten Handelshälfte Gewinne mitgenommen. ICBC verloren angesichts dessen 2,46 Prozent, Bank of China verbilligten sich um 2,32 Prozent.
Auch der chinesische Aktienmarkt scheint sich mittlerweile wieder gefangen zu haben. Dort legte der Shanghai Composite Index 1,3 Prozent auf 3.915 Zähler zu, der Shanghai A-Share Index gewann 1,25 Prozent auf 4.107 Stellen hinzu.
Quelle: ntv.de