Hongkong traurig Asien freundlich
18.04.2007, 12:15 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte sind am Mittwoch insgesamt gut voran gekommen. An der Wall Street hatte Dow Jones Index auf einem Rekordhoch geschlossen. Gefeiert wurden zum einen die besser als erwartet ausgefallenen Daten zu den Baubeginnen im Februar. zum anderen hatten Großkonzerne wie Johnson & Johnson und nachbörslich auch Intel erfreuliche Zahlen vorgelegt.
Im späteren Handel begann der Optimismus über die US-Vorgaben aber zu stocken und eine Konsolidierung setzte ein. Dies führte etwa in Hongkong - wo die Börse später schließt als die Pendants in Tokio und Seoul - zu einer Konsolidierung. Für die Aktien an den chinesischen Inlandsbörsen blieb die Zuversicht indessen vergleichsweise ungebrochen. Neue erhebliche Geldzuflüsse sorgten hier für eine stabile Marktentwicklung.
In Japan kam der Nikkei 225 trotz eines Anstiegs beim Yen um 0,8 Prozent auf 17.667 Punkte voran; der breitere Topix stieg um 0,85 Prozent auf 1.730 Yen. Eine hohe Popularität genossen dabei weiterhin die Immobilientitel. Hier zogen etwa Mitsubishi Estate um 3,33 Prozent an. Die Aktie der Schifffahrtsgesellschaft Mitsui OSK Lines gewann nach Zahlen 2,85 Prozent hinzu. Im Autosektor stiegen Toyota Motor um 1,1 Prozent und Honda Motor um 1,23 Prozent. Auch der Elektroniksektor entwickelte sich insgesamt freundlich. So verbesserten sich Sony um 0,31 Prozent. Fujitsu gaben dagegen nach einer Gewinnwarnung 1,48 Prozent ab. Yahoo Japan verloren nach dem enttäuschten Zahlenwerk des US-Mutterkonzerns Yahoo 1,02 Prozent.
In Taiwan verbesserte sich der Taifex um 0,55 Prozent auf 8.003 Zähler. Besonders gefragt waren die Titel des Chip-Packaging-Spezialisten Advanced Semiconductor Engineering, die um 3,2 Prozent zulegen konnten. Die Beteiligungsgesellschaft Carlyle hatte zuvor ihr Übernahmeangebot für das Unternehmen zurückgenommen. Aus Sicht vieler Investoren machte dies den Weg zu höheren Notierungen frei. Noch stärker gefragt waren aber Papiere aus der klassischen Old Economy: So konnten sich Wei Chuan Foods um satte sieben Prozent verbessern, die Aktie der Baugesellschaft Kuo Yang Construction zog 5,3 Prozent an.
Der koreanische Kospi legte um 0,3 Prozent auf 1.534 Stellen zu, was einem weiteren Rekord-Schlussstand entspricht. Allerdings zeichnete sich erneut die Tendenz ab, dass die großen Blue Chips eher gemieden wurden, während die Anleger lediglich in ausgewählten Segmenten weiter zugriffen. So legten im Bausektor Hyundai Engineering and Construction weitere 1,5 Prozent zu. Auch der Versicherungsbereich stieß auf überraschend starkes Interesse. Hier schoben sich etwa Samsung Fire and Marine um üppige 7,21 Prozent nach oben. Das Halbleiter-Segment konnte von den Zahlen von Intel nicht profitieren. Vielmehr gaben Samsung Electronics 1,6 Prozent ab; die Aktie von Hynix Semiconductor verbilligte sich um 1,0 Prozent.
In Hongkong verlor der Hang Seng Index nach anfänglichen Aufschlägen schlussendlich minimale 0,05 Prozent auf 20.777 Zähler. Insbesondere der Immobiliensektor war von Gewinnmitnahmen betroffen. Hier rutschten etwa Sino Land um 2,75 Prozent und Hang Lung Properties um 2,33 Prozent ab. Dagegen blieb die Nachfrage nach chinesischen Bankaktien weiter ungebrochen. So stiegen China Construction Bank um 2,48 Prozent und China Merchants Bank um 0,81 Prozent. China Life Insurance schlossen nach Zahlen unverändert bei 25,25 HK$, die Aktie des Sachversicherers PICC Property & Casualty brach nach Vorlage der Jahresbilanz um 8,7 Prozent ein. Dagegen schossen die Titel von Weichai Power um 10,65 Prozent nach oben. Der Motoren-Hersteller hatte seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 123 Prozent steigern können.
In Shanghai stieg der Shanghai Composite Index leicht um 0,01 Prozent auf 3.612 Punkte, der A-Shares Index legte ebenfalls 0,1 Prozent zu. Der australische S&P/ASX 200 zog um 0,81 Prozent auf ein neues Schlusshoch von 6.236 Stellen an.
Quelle: ntv.de