China-Abschläge belasten Asien freundlich
28.08.2009, 13:59 UhrDen asiatischen Börsen kamen zunächst die weiterhin guten Vorgaben von der Wall Street zugute. Erhebliches Störfeuer kam dann aber wieder aus China, wo es an der Börse Shanghai steil nach unten ging. Dies zog vor allem den Markt in Hongkong mit abwärts. Aufschläge fanden dementsprechend nur noch an den Börsen jener Länder statt, die eher von den Exporten in die USA abhängig sind.
Die guten Vorgaben aus den USA haben den japanischen Aktienmarkt wieder nach oben gebracht. Für eine gewisse Zurückhaltung sorgte allerdings die bevorstehende Wahl am Wochenende, die aller Voraussicht nach der jahrzehntelang regierenden LDP die Vorherrschaft kosten wird. Daneben verursachte auch die weiter schwache Entwicklung an der Börse China Irritationen. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 10.534 Punkte; und hat damit auf Wochensicht 2,9 Prozent zulegen können. Der breitere Topix gewann 0,5 Prozent auf 969 Zähler hinzu. Gesucht waren unter anderem die Titel von Inpex, die um 1,9 Prozent stiegen, nachdem sich die Rohölnotierungen wieder erholt hatten. Die Aktie der Reederei Mitsui OSK, die eine große Tankerflotte operiert, legte 2,6 Prozent zu. Daneben wurden auch die Titel von Casio, Hitachi und NEC gekauft. Eine Zeitung hatte zuvor berichtet, dass die drei Konzerne möglicherweise bald ihre Handy-Sparten zusammenlegen werden. Casio schossen daraufhin um 8,5 Prozent nach oben; NEC legten 0,6 Prozent und Hitachi 1,6 Prozent zu. Die Aktie von Toyo Tire & Rubber verteuerte sich um 2,3 Prozent. Der Reifenhersteller hatte zuvor erklärt, eine Fabrik in China errichten zu wollen. Unter Abgabedruck standen dagegen die Titel aus dem Telekom-Sektor. Hier verloren etwa KDDI 0,4 Prozent; NTT DoCoMo fielen um 0,8 Prozent und Softbank um 0,3 Prozent.
Auch der Aktienmarkt in Korea entwickelte sich moderat nach oben. Der Kospi konnte sich um weitere 0,54 Prozent auf 1.608 Zähler verbessern. Damit hat er im wechselvollen Monat August unterm Strich um weitere 1,94 Prozent nach oben gearbeitet. Vergleichsweise freundlich zeigte sich der Autosektor. Hier konnten sich Hyundai Motor nach den gestrigen Abschlägen um 2,5 Prozent verbessern, was in erster Linie einem positiven Kommentar von Merrill Lynch zu verdanken war. Kia Motors schlossen unverändert bei 16.200 Won, obwohl Nomura zuvor ihr Kursziel auf 25.000 Won angehoben hatten. Die Aktie von Hyundai Mobis sprang um 8,5 Prozent nach oben. Der Autozulieferer steht Pressemeldungen zufolge vor einem Venture mit LG Chem zur Herstellung von Autobatterien. LG Chem zogen um 6,4 Prozent an. Daneben verbesserten sich Samsung SDI um 4,7 Prozent, nachdem JP Morgen ihr Kursziel für die Aktie des Technologieunternehmens angehoben hatten. Unter den Stahlwerten stiegen Hyundai Steel um 4,0 Prozent, nachdem der Konzern Preiserhöhungen angekündigt hatte. Posco gaben dagegen – nicht zuletzt wegen der fallenden Stahlpreise in China – 1,6 Prozent ab.
Die Börse in Hongkong konnte an die positive Entwicklung in Japan und Korea nicht anknüpfen. Zwar profitierte auch der Hang Seng Index zunächst von den guten Vorgaben aus den USA. Die anhaltenden Abschläge in Shanghai verunsicherten die Anleger dann aber wieder. Schlussendlich ging Hongkongs Leitindex um 0,7 Prozent nach unten auf 20.098 Punkte. Er hat damit im Wochenverlauf 0,6 Prozent abgegeben, und die zweite Woche in Folge im Minus geschlossen. Dabei verloren im Finanzsektor China Construction Bank 1,0 Prozent und ICBC 0,6 Prozent. Die Aktie des Versicherers China Life fiel um 2,0 Prozent. Dagegen schlossen Bank of China nach Zahlen unverändert bei 3,81 HK$. Die Aktie der Tochtergesellschaft BOC Hong Kong sprang um 5,8 Prozent nach oben, nachdem der Gewinn des Instituts lediglich um 5,6 Prozent zurückgegangen war. Im Telekom-Sektor legten China Telecom nach besser als erwarteten Zahlen 3,6 Prozent zu. China Mobile gaben dagegen 0,8 Prozent ab, China Unicom schlossen unverändert bei 10,68 HK$. Im Ölsektor konnten sich CNOOC um 0,2 Prozent verbessern, während PetroChina im Vorfeld der Halbjahreszahlen 0,3 Prozent verloren. Esprit Holdings rutschten nach dem enttäuschenden Zahlenwerk vom Mittwoch um weitere 4,7 Prozent nach unten.
In China rutschte der Shanghai Composite Index um weitere 2,91 Prozent auf 2.861 Punkte ab.
Quelle: ntv.de