Thailand trotz Krawallen behauptet Asien geht in Deckung
14.05.2010, 13:42 UhrDie asiatischen Börsianer nehmen zum Wochenschluss Gewinne mit. Damit folgen die Börsen den Vorgaben der Wall Street. Vor allem Export- und Rohstoffwerte stehen wieder unter Druck.
Die asiatischen Börsianer haben sich am Freitag weiter nervös präsentiert, nachdem auch die Wall Street am Vorabend Einbußen verzeichnet hat. Vor allem Export- und Rohstoffwerte standen wieder unter Druck. In Thailand ging es allerdings trotz der neuen Gewalteskalation auf den Straßen von Bangkok aufwärts. Einige Marktteilnehmer scheinen offenbar ein hartes Durchgreifen der Militärs der bisherigen Unsicherheit vorzuziehen.
In Japan wurden nach dem Aufschlag vom Vortag umgehend wieder Gewinne mitgenommen. Dazu trugen die schwachen Vorgaben aus den USA ebenso bei wie ein enttäuschender Ausblick des Elektronikriesen Sony. Der Nikkei 225 verlor bei moderaten Umsätzen 1,5 Prozent auf 10.463 Punkte; schaffte damit aber auf Wochensicht ein Plus von 0,9 Prozent. Der breitere Topix gab 1,2 Prozent auf 936 Zähler ab. Dabei rutschte die Aktie von Sony um 6,8 Prozent ab, nachdem die Prognose des Konzerns für den operativen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr deutlich unter den Erwartungen geblieben war. Bei Konica Minolta hatte der Ausblick ebenfalls enttäuscht, was den Titel um 3,9 Prozent nach unten drückte. Unter den übrigen Elektronikwerten gaben Canon 2,3 Prozent ab; Panasonic fielen um 1,9 Prozent und Sharp um 3,1 Prozent. Dagegen sprangen Pioneer um 9,0 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen den ersten Jahresgewinn seit sieben Jahren in Aussicht gestellt hatte. Unter den Autowerten gingen Toyota um 1,9 Prozent und Honda um 2,0 Prozent nach unten. Im Bankensektor verbilligten sich Mitsubishi UFJ um 0,7 Prozent und Nomura um 0,5 Prozent. Shinsei Bank fielen um 4,5 Prozent, nachdem das Institut einen Verlust gemeldet und zusätzlich die geplante Fusion mit der Aozora Bank abgesagt hatte. Dagegen konnten sich Mizuho Financial im Vorfeld des Zahlenwerks um 0,6 Prozent verbessern.
In Korea wirkten sich die schwachen Vorgaben von der Wall Street heute ebenfalls ungünstig aus. Der Markt wurde allerdings von Aufschlägen im Autosektor und beim Stahlriesen Posco gestützt. Der Kospi schloss marginale 0,06 Prozent im Plus bei 1696 Punkten. Vor allem die heimischen Privatanleger kauften zu. Gesucht waren weiterhin die Autowerte, die auch von vereinzelten positiven Analysten-Kommentaren gestützt wurden. Hier verteuerten sich Hyundai Motor um weitere 2,1 Prozent und Kia Motors um 2,4 Prozent. Unter den Airline-Aktien sprangen Asiana nach dem guten gestrigen Zahlenwerk um 14,3 Prozent nach oben; Korean Air stiegen um 1,9 Prozent. Daneben verbesserten sich Posco um 1,5 Prozent, nachdem der Stahlkocher zum bevorzugten Bieter für einen kontrollierenden Anteil an Daewoo International erklärt wurde. Durchwachsen entwickelten sich dagegen die Technologiewerte. Hier gaben Samsung Electronics 0,4 Prozent ab; LG Electronics verbilligten sich um 1,3 Prozent und Hynix Semiconductor um 0,9 Prozent. Im Finanzsektor gingen KB Financial um 1,2 Prozent nach unten, Shinhan Financial verloren 1,0 Prozent.
In Hongkong knickte der Hang Seng Index um 1,36 Prozent auf 20.145 Punkte ein. Immerhin gelang es dem Hongkonger Leitindex, den Handelstag über oberhalb der 20.000-Punkte-Linie zu bleiben. Zudem wurde auf Wochensicht ein Kursplus von 1,1 Prozent erzielt. Unter Beschuss standen wieder einmal die Werte der Unternehmen, die größere Umsätze im Euroraum erzielen. Unter den Textilwerten rutschten Esprit um 6,5 Prozent und Li & Fung um 4,4 Prozent ab; die Aktie des Elektronikproduzenten Foxconn fiel um 5,0 Prozent. Daneben zeigten sich auch die Rohstoffwerte weiterhin schwach. PetroChina gaben 1,5 Prozent und CNOOC 2,2 Prozent ab; die Aktie der Aluminum Corp. of China ging um 3,2 Prozent nach unten. Dagegen konnte sich die Aktie des russischen Aluminium-Konzerns Rusal nach erfreulichen Zahlen um 0,7 Prozent verbessern. Vergleichsweise stabil zeigten sich die China-Finanzwerte. Hier gaben ICBC lediglich 0,2 Prozent ab; Bank of China schlossen unverändert bei 4,00 HK$. Unter den Versicherern verbilligten sich allerdings Ping An Insurance um 2,0 Prozent, nachdem die Private-Equity-Gesellschaft TPG für mehr als eine Milliarde US-US-Dollar Anteile des Unternehmens verkauft hatte. China Life gingen um 1,9 Prozent nach unten. Die Aktie des Portalbetreibers TenCents stieg nach dem gestrigen Zahlenwerk um weitere 1,6 Prozent; Alibaba.com legten 5,3 Prozent zu; nachdem gemeldet wurde, dass der Investor zum Großaktionär der B2B-Plattform aufgestiegen sei.
In China verlor der Shanghai Composite Index 0,5 Prozent auf 2697 Punkte. Taiwans Taiex verbesserte sich dagegen um 0,1 Prozent auf 7772 Zähler. In Indien fiel der Sensex bisher um 1,9 Prozent auf 16.943 Stellen. Thailands SET stieg um 0,3 Prozent auf 769 Punkte.
Quelle: ntv.de