Marktberichte

US-Banken machen Kummer Asien gibt nach

Sorgen um den Zustand der US-Geldhäuser Bank of America und Citigroup haben die Börsen in Asien belastet. Die beiden Institute könnten Ergebnissen des sogenannten US-Bankenstresstests zufolge mehr Kapital benötigen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Der japanische Aktienmarkt baute daraufhin seine Verluste aus. Zuvor hatte bereits die Sorge vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Schweinegrippe für schlechte Stimmung an den Handelsplätzen gesorgt.

In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,7 Prozent auf 8.493 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index schloss 2,5 Prozent im Minus bei 811 Zählern. Auch die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, Taiwan, Singapur und der chinesische
Leitindex notierten tiefer.

Heftig unter Druck gerieten in Tokio die Aktien von Nippon Steel, die um 5,2 Prozent absackten. Der zweitgrößte Stahlproduzent der Welt erwartet im laufenden Geschäftjahr wegen der Krise am Automarkt keinen Gewinn.

Die Anteilsscheine von Sharp stürzten sogar um fast neun Prozent ab, nachdem der Elektronikkonzern am Montag den ersten Jahresverlust seiner Unternehmensgeschichte bekanntgegeben hatte.

Dagegen gewannen die Papiere von Sumitomo Mitsui Financial Group 0,3 Prozent. Kreisen zufolge hat sich das Geldhaus mit der Citigroup generell geeinigt, das japanische Brokerhaus Nikko Cordial des angeschlagenen US-Instituts zu kaufen.

Zulegen konnten an den asiatischen Börsen wegen der Folgen der Schweinegrippe auch die Aktien von Pharmaunternehmen und Mundschutz-Herstellern, während die Papiere von Fluggesellschaften unter Druck gerieten. Die Papiere des Pharmaherstellers Chugai Pharmaceutical stiegen um 1,9 Prozent. Dagegen verloren die Anteilsscheine von Cathay Pacific Airways in Hongkong drei Prozent. Anleger befürchten einen Rückgang der Passagierzahlen für die von der Wirtschaftskrise ohnehin schon gebeutelte Luftfahrt-Branche.

In New York war der Dow-Jones-Index der Standardwerte mit 0,6 Prozent im Minus bei 8.025 Punkten aus dem Handel gegangen. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor ein Prozent auf 857 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,9 Prozent nach und schloss bei 1679 Punkten.

Der Euro verlor im Devisenhandel in Fernost deutlich gegen den Yen und lag mit 124,76 Yen auf dem tiefsten Stand seit sieben Monaten. Der Dollar notierte ebenfalls tiefer bei 95,92 Yen. Ein Euro wurde nahezu unverändert bei 1,3006 Dollar bewertet.

Quelle: ntv.de

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