Marktberichte

Nach schwachen US-Börsen Asien gönnt sich ein Päuschen

Die asiatischen Börsen entwickelten sich schwächer. Zuvor war es auch an der Wall Street moderat nach unten gegangen. Grund waren die Äußerungen von Fed-Chef Bernanke.

Bei den Vorgaben kann man sich etwas Ruhe gönnen.

Bei den Vorgaben kann man sich etwas Ruhe gönnen.

(Foto: REUTERS)

Bernanke hatte gestern erklärt, dass sich die US-Wirtschaft zwar erholt habe, aber dennoch weiterhin vor großen Herausforderungen stehe. Dies lähmte auch bei den asiatischen Anlegern die Initiative.

An der Börse Tokio ging es leicht nach unten. Zuvor hatte der Nikkei 225 sechs Tage in Folge zulegen können. Zahlreiche Händler hatten den Markt daraufhin für kurzfristig überkauft erklärt. Belastend wirkte sich unter anderem der gegenüber dem Dollar wieder gestiegene Yen aus. Das von der japanischen Regierung angekündigte weitere Konjunkturprogramm wirkte sich auf den Handel dagegen kaum aus. Es befand sich mit seinem Umfang von rund 81 Mrd. Dollar nur leicht über den Markterwartungen. Der Nikkei 225 gab heute 0,3 Prozent auf 10.140 Zähler ab, blieb damit aber über der 10.000-Punkte-Linie. Der breitere Topix fiel ebenfalls um 0,3 Prozent auf 897 Stellen. Dabei wurden insbesondere bei den Exportwerten Gewinne mitgenommen. Hier gaben Canon 1,1 Prozent und NEC 3,5 Prozent ab; Hitachi verbilligten sich nach der gestrigen Kapitalerhöhung um weitere 1,3 Prozent. Im Autosektor verloren Honda 0,3 Prozent; Mazda knickten um 2,3 Prozent und Nissan um 0,9 Prozent ein. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurden die Papiere der Reedereien, nachdem der Baltic Dry Index deutlich nach unten gegangen war. Nippon Yusen rutschten um 5,7 Prozent und Kawasaki Kisen um 5,4 Prozent ab. Die Anleger schichteten überwiegend in konservative Binnenwerte um. Tokyo Electric Power stiegen um 1,5 Prozent und Takeda Pharmaceutical um 0,5 Prozent. Daneben sprangen Yahoo Japan um 5,2 Prozent nach oben, nachdem die Investmentbank Macquarie ihr Kursziel für die Aktie des E-Commerce-Unternehmens angehoben hatte.

Auch in Korea gönnten sich die Anleger heute eine Verschnaufpause. Der Kospi ging um 0,3 Prozent nach unten auf 1.628 Punkte, nachdem er an den vorangegangenen sechs Handelstagen um insgesamt 7,1 Prozent gestiegen war. Dabei standen vor allem die heimischen Anleger auf der Verkäuferseite, während die Auslandsinvestoren weiter zukauften. Vor allem die Stahlwerte fielen Gewinnmitnahmen zum Opfer. Hier gaben Posco 2,1 Prozent ab; Hyundai Steel verloren 1,7 Prozent. Im Finanzsektor gingen Shinhan Financial um 0,6 Prozent und Woori Finance um 1,9 Prozent nach unten. Dagegen zeigten sich die Technologiewerte größtenteils gut behauptet. Hier verbesserten sich Samsung Electronics um 0,1 Prozent und Hynix Semiconductor um 0,3 Prozent. Die Aktie von Samsung SDI stieg um 0,4 Prozent. Zuvor war gemeldet worden, dass SB LiMotive den amerikanischen Autozulieferer Delphi in den kommenden zehn Jahren mit Batterien für Hybrid-Fahrzeuge versorgen werde. SB LiMotive ist ein Venture-Unternehmen von Samsung SDI und Bosch. Daneben zogen Green Cross um 5,8 Prozent an. Zuvor hatte die Regierung erklärt, das Nachbarland Nordkorea möglicherweise bald mit H1N1-Impfstoffen beliefern zu wollen.

An der Hongkonger Börse macht sich nach der ansehnlichen Erholung in der vergangenen Woche zurzeit eine lähmende Lustlosigkeit breit. Der Hang Seng Index gab weitere 1,18 Prozent auf 22.061 Punkte ab, und fiel damit den dritten Handelstag in Folge. Flankiert wurde dies von Abschlägen an den chinesischen Inlandsbörsen. Dort befürchten die Anleger wieder einmal, dass zu viele Börsengänge anstehen, die den Märkten die dringend benötigte Liquidität rauben könnten. Im Technologiesegment ChiNext in Shenzhen werden für die kommende Woche acht IPOs erwartet. Abschläge gab es unter anderem bei den Bankenwerten. Hier rechnen die Marktteilnehmer wegen der verschärften Eigenkapitalbestimmungen in vielen Fällen mit Kapitalerhöhungen. ICBC gaben heute 1,5 Prozent ab, China Construction Bank verbilligten sich um 2,1 Prozent und Bank of China um 1,6 Prozent. Unter den Hongkonger Bankenwerten gingen HSBC um 2,0 Prozent und BOC Hong Kong um 2,3 Prozent nach unten. Daneben setzte sich auch bei den Rohstofftiteln der jüngste Preisverfall fort. CNOOC verloren 1,3 Prozent und PetroChina 1,4 Prozent; im Minensektor fielen China Shenhua Energy um 1,3 Prozent und Real Gold Mining um 4,5 Prozent. Dagegen zeigten sich die Konsumwerte gut behauptet, nachdem die chinesische Regierung bekräftigt hatte, die Binnennachfrage auch im kommenden Jahr fördern zu wollen. China Resources Enterprise etwa legten 0,2 Prozent zu. Im Autosektor zogen Geely Automobile um 6,0 Prozent an, nachdem der Konzern sein Jahresabsatzziel angehoben hatte. Brilliance China verbesserten sich um 4,7 Prozent.

In China verlor der Shanghai Composite Index 1,06 Prozent auf 3297 Punkte. In Taiwan gab der TAIEX 0,09 Prozent auf 7769 Zähler ab. In Indien dagegen zog der Sensex um 1,44 Prozent auf 17.228 Stellen an. Thailands SET verlor bislang 0,39 Prozent auf 699 Punkte.

Quelle: ntv.de

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