Marktberichte

Schwache US-Vorgaben Asien hält gegen

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Märkte haben am Montag dem Abwärtsdruck standgehalten, der von der Wall Street auf die Börsen weltweit ausstrahlt. Am Freitag hatte der Dow Jones Index wegen der dort um sich greifenden Sorgen über den Immobilienmarkt und die schwindende Risikoneigung der Investoren nochmals einen mächtigen Dämpfer erhalten. In Asien rangen sich die Anleger aber schon wieder zu Schnäppchenkäufen durch.

Allerdings befürchten viele Beobachter, dass die derzeitige Korrekturphase nicht ausgestanden sein könnte. Die Entwicklung lasse sich einerseits als Erholung, andererseits aber auch als technische Gegenreaktion interpretieren. Zudem setzten die Schnäppchenkäufe nicht auf breiter Front und an allen Märkten ein. So blieben etwa die Exportwerte vielerorts weiter schwach.

Der japanische Nikkei 225 stieg heute lediglich um 0,03 Prozent auf 17.289 Punkte; der breitere Topix gewann ebenfalls 0,03 Prozent auf 1.705 Zähler hinzu. Der Hauptgrund für die vergleichsweise schwache Entwicklung dürfte die Schlappe gewesen sein, die die regierende LDP am Wochenende bei den Oberhauswahlen erlitten hat. Gleichzeitig schwächte die fortgesetzte Erholung des Yen die Exportaktien. Dies brachte etwa Canon um 2,6 Prozent und Sony um 1,1 Prozent nach unten.

Dagegen waren die Quartalszahlen am Freitag und recht erfreulich ausgefallen, was die Aktien der entsprechenden Gesellschaften teils deutlich stimulierte. So gewannen Nippon Steel 3,9 Prozent und JFE Holdings fünf Prozent hinzu. Mitsubishi Electric schossen nach Zahlen sogar um 9,9 Prozent nach oben. Die Titel des Mobilfunkkonzerns NTT DoCoMo gaben hingegen 2,4 Prozent ab, nachdem das Unternehmen einen Gewinnrückgang gemeldet hatte.

Am koreanischen Aktienmarkt fand hingegen eine spürbare Erholung statt, die quer durch alle Sektoren ging. Der Kospi konnte sich um 1,25 Prozent auf 1.906 Punkte verbessern. Dabei zogen etwa die Titel des Stahlriesen Posco um 2,32 Prozent an; Korea Electric Power legten 1,73 Prozent zu. Im Elektroniksektor verbesserten sich Samsung Electronics um 2,35 Prozent und Hynix Semiconductor um 1,65 Prozent. Doosan Infracore sprangen um 15 Prozent nach oben. Der Maschinenbauer hatte erklärt, mehrere Bereiche des Konkurrenten Ingersoll-Rand zu übernehmen; unter anderem die Baumaschinen-Sparte Bobcat. Die Aktie der Kookmin Bank rutschte dagegen nach Zahlen um 1,43 Prozent ab.

In Hongkong war es überwiegend der Immobiliensektor, der den Markt nach oben trieb und dem Hang Seng Index ein Kursplus von 0,75 Prozent auf 22.739 Stellen verschaffte. So stiegen Cheung Kong um 1,3 Prozent und Henderson Land um 2,73 Prozent. Hauptgrund hierfür war eine für Morgen geplante Landauktion im Stadtteil Kowloon, von der sich die Marktteilnehmer positive Signale erhoffen. Daneben zogen China Life Insurance nach erfreulichen Quartalszahlen um 3,28 Prozent an. HSBC Holdings konnten sich im Vorfeld des Halbjahresberichts nur um 0,14 Prozent verbessern; dagegen stiegen Hang Seng Bank - ebenfalls vor Zahlen - um 2,45 Prozent. PetroChina rutschten allerdings um 3,23 Prozent nach unten. Zuvor war gemeldet worden, dass der US-Milliardär Warren Buffett einen Teil seines Aktienpakets abgestoßen hatte.

In Taiwan war dem Markt keine Erholung gegönnt. Hier verlor der Taifex weitere 0,98 Prozent auf 9.072 Zähler. Zwar wurde auch hier bei einigen Titeln wieder zugekauft. So konnten sich Taiwan Semiconductor, die in der vergangenen Woche besonders verprügelt worden waren, um 1,56 Prozent verbesserten. Acer legten 0,28 Prozent und Quanta Computer 0,97 Prozent zu. Gefragt waren auch High Tech Computer, die nach guten Quartalszahlen 2,82 Prozent zulegten. Dagegen gaben United Microelectronics weitere 0,27 Prozent ab. Hon Hai Precision Industry verbilligten sich um 0,19 Prozent und Advanced Semiconductor Engineering um 2,25 Prozent.

Indessen blieb der Markt in China von den internationalen Turbulenzen weiter völlig unangefochten. Der Shanghai Composite Index legte weitere 2,2 Prozent auf 4.440 Punkte zu und erreichte bei 4.450 Zählern zwischenzeitlich sogar ein neues Rekordhoch.

Quelle: ntv.de

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