Yen fällt, Ölpreis sinkt Asien im Aufwind
23.07.2008, 12:58 UhrDie guten Vorgaben aus den USA haben heute die Asien-Börsen den dritten Handelstag in Folge nach oben gebracht. Positiv vermerkt wurde insbesondere, dass die amerikanische Großbank Wachovia kein frisches Kapital aufnehmen will, und dass die US-Investoren insgesamt sehr entspannt auf das jüngste Bündel an Quartalsberichten reagiert haben, die ja nicht immer besonders gut ausgefallen waren. Auch der fortgesetzte Preisverfall beim Rohöl wirkte sich natürlich auf die Laune der Marktteilnehmer positiv aus.
In Japan freute man sich zum einen über die guten US-Vorgaben. Gleichzeitig stimulierte der gegenüber dem Dollar gefallene Yen die Papiere der exportorientierten Unternehmen. Der Nikkei225 verbesserte sich heute um weitere 1,0 Prozent auf 13.312 Zähler; der breitere Topix stieg um 1,2 Prozent auf 1303 Punkte.
Vor allem im Bankensektor zogen die Shortseller ihre Positionen glatt. Hier legten Mizuho Financial 4,3 Prozent zu, Sumitomo Mitsui verbesserten sich um 3,2 Prozent. Daneben gehörte heute der Immobiliensektor zu den Hauptfavoriten der Anleger.
Mitsubishi Estate sprangen um 6,9 Prozent nach oben, Mitsui Fudosan stiegen um 3,9 Prozent. Unter den Exporttiteln verbesserten sich Matsushita Electric um 2,8 Prozent, die Aktie des Baumaschinen-Herstellers Komatsu stieg um 2,3 Prozent. Honda Motor gewannen 2,8 Prozent hinzu.
Dagegen gaben Toyota Motor 0,8 Prozent ab. Pressemeldungen zufolge will der Konzern demnächst seine Verkaufsprognose für 2008 nach unten setzen.
In Korea legte der Kospi heute weitere 2,0 Prozent auf 1591 Punkte zu und erreichte damit wieder das Kursniveau, das er Anfang des Monats innehatte. Die wichtigsten Käufer waren einmal mehr die heimischen institutionellen Anleger, während sich die Kleinanleger und die Auslandsinvestoren eher bedeckt hielten.
Besonders gut erholt zeigten sich die Bauwerte, die zuletzt arg unter Druck gestanden hatten. Hier schnellten etwa Hyundai Engineering & Construction um 9,4 Prozent nach oben; GS Engineering & Construction zogen um 7,4 Prozent an. Unter den Schiffsbauern legten Hyundai Heavy Industries 4,0 Prozent zu. Daewoo Shipbuilding & Marine verbesserten sich nach einem positiven Kommentar eines lokalen Brokerhauses um 2,7 Prozent.
Bei den Titeln der Fluggesellschaften stiegen Korean Air dank niedrigerer Rohölnotierungen um 5,2 Prozent, Asiana Airlines legten 3,2 Prozent zu. Dagegen begegnete man dem Elektroniksektor weiterhin mit Misstrauen. Hier verloren Samsung Electronics 0,5 Prozent und LG Electronics 0,9 Prozent.
Besonders positiv entwickelte sich heute der Aktienmarkt in Taiwan. Hier zog der TAIEX um 3,46 Prozent auf 7309 Stellen an. Allerdings war es auch gerade der TAIEX gewesen, der in der asien-weiten Korrektur in den vorangegangenen Wochen besonders stark korrigiert hatte. Ordentliche Aufschläge gab es unter anderem im Bankensektor. Hier legten Cathay Financial 4,1 Prozent zu; Shin Kong Financial stürmten um die in Taipeh maximal möglichen sieben Prozent nach oben. Den Papieren der Fluggesellschaften kamen die niedrigeren Rohölnotierungen zugute. China Airlines und EVA Air zogen jeweils um sieben Prozent an.
Die Aktie von Chunghwa Telecom stieg um 0,9 Prozent. Der Konzern hatte angekündigt, seinen 32-prozentigen Anteil am Sportfernsehsender ELTA zu verkaufen.
Vergleichsweise moderat agierte man im Technologiesektor. Unter den Herstellern von Flachbildschirmen erholten sich AU Optronics um 3,5 Prozent und Chi Mei um 3,7 Prozent. Die Titel des Chip-Herstellers Nanya Technology stiegen vor Zahlen um 2,2 Prozent. United Microelectronics legten 1,3 Prozent zu. Dagegen verbilligten sich Taiwan Semiconductor um
0,5 Prozent.
Der Hang Seng Index zog heute um 2,7 Prozent auf 23.134 Zähler an. Damit hat Hongkongs Leitindex die Verluste der vergangenen Wochen ausgebügelt und das höchste Niveau seit Mitte Juni erreicht. Gefragt waren unter anderem die Papiere aller Unternehmen, die von niedrigeren Ölpreisen profitieren könnten. So zogen Cathay Pacific um 6,3 Prozent an, Air China stiegen um 5,6 Prozent und China Southern Air um knapp zehn Prozent.
Die Aktie des Raffinerieriesen Sinopec verbesserte sich um 5,3 Prozent.
Daneben wurde auch bei ausgesuchten Exportwerten nachgefasst. So erholten sich Esprit Holdings um 5,6 Prozent. Die Aktie des Sportschuh-Herstellers Yue Yuen ging um 5,3 Prozent nach oben. Daneben legten die Titel des Elektronik-Auftragsproduzenten Foxconn 4,7 Prozent zu. Im Bankensektor stiegen HSBC um drei Prozent. Bank of East Asia verbesserten sich nach einer Kaufempfehlung von CLSA um 4,7 Prozent.
In China gab der Shanghai Composite Index 0,29 Prozent auf 2837 Punkte ab; der Shanghai A-Share Index verlor 0,29 Prozent auf 2976 Stellen.
Quelle: ntv.de