Marktberichte

Schnäppchenjäger wollen Tepco Asien im Plus

Pluszeichen zum Quartalsende.

Pluszeichen zum Quartalsende.

(Foto: REUTERS)

Zum Ende des ersten Quartals schließen die Börsen in Asien überwiegend im Plus. Tepco, die Aktien des Betreibers des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima, locken mit der niedrigen Bewertung zeitweise Schnäppchenjäger an.

Die asiatischen Aktienmärkte haben zum Ende des ersten Quartals überwiegend fester tendiert. Die Aktien bekämen leichten Auftrieb insbesondere von Käufen ausländischer Investoren, sagten Händler. Viele institutionelle Käufer versuchten zum Stichtag 31. März die Kurse in ihrem Sinne zu bewegen, um das Quartal abzuschließen. Die Atomkrise geriet in den Hintergrund.

Insgesamt lasse der Pessimismus nach dem verheerenden Erdbeben am japanischen Aktienmarkt nach, sagten Händler mit Blick auf die steigende Zahl von Unternehmen, die die Produktionen wieder anfahren.

Der Euro zog auf rund 1,4155 Dollar an nach 1,4125 Dollar im späten US-Geschäft. Der Yen sank zu Dollar und Euro. Beobachter gehen davon aus, dass Japan angesichts der wirtschaftlichen Folgen von Beben, Tsunami und Super-GAU länger als die USA oder die Euro-Zone an der lockeren Geldpolitik festhalten wird. Daher würden viele Anleger den Yen verkaufen.

Nach den kräftigen Aufschlägen vom Mittwoch pendelte die Börse in Tokio über weite Strecken ohne klare Richtung um die Vortagesschlussstände und bildete erst spät eine positive Tendenz aus.  Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schlosss 0,5 Prozent fester bei 9755 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index legte bis Handelsende 0,4 Prozent zu auf 869 Zähler.

Kräftig spekuliert wurde bei den Titeln des AKW-Betreibers von Fukushima, Tepco. Nach kräftigen Verlusten an den Vortagen waren die Aktien im Handelsverlauf zeitweise um bis zu acht Prozent gestiegen, schlossen aber unverändert. Die Achter-Bahn-Fahrt wirkte sich auch auf Titel von Anteilseignern von Tepco aus wie Dai-ichi Life Insurance und Sumitomo Mitsui Financial. Die Aktien von Dai-ichi schlossen noch gut zwei Prozent fester. Anleger halten eine Verstaatlichung von Tepco weiter für wahrscheinlich.

Die Aktien des Autobauers Nissan schlossen fast ein Prozent im Plus. Zuvor hatte ein Bericht für Wirbel gesorgt: Die Zeitung "Nikkei" schrieb, der Chef von Renault und Nissan, Carlos Ghosn, wolle die beiden Firmen unter einer gemeinsamen Holding zusammenführe. Nissan dementierte den Bericht später.

Mit Blick auf die Sektoren fielen die Branchen Immobilien, Reifen- bzw Gummiherstellung und Stahl mit Verlusten auf. Mitsubishi Estate gaben 0,8 Prozent nach, Bridgestone 1,6 Prozent, Nippon Steel 0,7 Prozent und Sumitomo Realty & Development 0,2 Prozent.

Kuraray zogen dagegen um 5 Prozent an. Hier stützte ein Presseartikel, wonach der Hersteller von Kunstfasern einen deutlichen Gewinnsprung verzeichnet hat. Die Anteilsscheine des Photovoltaikkonzerns Sumco waren ebenfalls gefragt und stiegen um 5,5 Prozent. Händler sprachen von der Erwartung einer anziehenden Nachfrage im Zuge der Atomkatastrophe.

Gewinne in Südkorea

Die Börse in Seoul schloss auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten. Der Kospi baute seine Aufschläge im späten Geschäft aus und ging letztlich 0,7 Prozent höher bei 2107 Punkten aus dem Handel.

"Ausländer scheinen wieder Interesse an asiatischen Aktien zu haben, weil man der Auffassung ist, der Inflationsdruck könnte im Zuge der geldpolitischen Straffungen die Spitze erreicht haben", sagte Analyst Lee Kyoung-min von Woori Investment & Securities. Allerdings dürfte der südkoreanische Leitindex kurzzeitig eine Auszeit nehmen, bevor er die Marke von 2300 Zählern ins Visier nehme.

Nach der jüngsten Schwäche zeigten sich Aktien aus dem Luftfahrtsektor mit deutlichen Aufschlägen: Korean Air Lines hoben um 5,6 Prozent und Asiana Airlines um 7,3 Prozent ab. Im Gegensatz dazu zählten Stahlpapiere nach der jüngsten Stärke zu den Verlierern: Posco fielen um 1,8 Prozent und Hyundai Steel um 2,1 Prozent.

Unter den Technologietiteln setzte sich keine klare Tendenz durch. Während sich Samsung Electronics um 0,7 Prozent verteuerten, gaben LG Electronics 2,8 Prozent ab.

China uneinheitlich

Belastet von der Sorge über weitere geldpolitische Straffungen gingen die Börsen auf dem chinesischen Festland schwächer aus dem Handel. Der Shanghai-Composite verlor 0,9 Prozent auf 2928 Punkte und der Shenzhen-Composite büßte 0,9 Prozent auf 1254 Zähler ein. In Hongkong stieg der HSI dagegen um 0,3 Prozent auf 23.528 Punkte.

"Investoren beginnen, auf die Möglichkeit einer Zinsanhebung über das kommende Wochenende zu spekulieren", sagte Analyst Qian Qimin von Shenyin Wanguo Securities mit Blick auf den chinesischen Leitindex in Shanghai. Viele Experten gehen von einer Inflationsrate über fünf Prozent aus.

Die Papiere von Stahlkochern und Banken führten die Liste der Tagesverlierer an der chinesischen Leitbörse in Shanghai an. Bengang Steel Plates fielen um 7,3 Prozent, Angang Steel um 2,7 Prozent und Maanshan Iron & Steel um 2,4 Prozent.

Unter den Bankentiteln sanken Bank of Nanjing um 2,8 Prozent und China Construction Bank um 1,2 Prozent. Industrial & Commercial Bank of China gaben belastet von Gewinnmitnahmen 1,1 Prozent ab, nachdem der Wert zuletzt deutlich zugelegt hatte. Am Vortag hatte die Bank einen Gewinnsprung von 28 Prozent ausgewiesen.

Die Gewinne in Hongkong erklärten Händler erneut mit einem stärkeren Blick auf die Vorgaben jenseits der Landesgrenzen. Ohne die Verluste von Foxconn hätten die Aufschläge auch höher ausfallen können, hieß es. Die Aktie des Mobiltelefonherstellers sank um 4,5 Prozent, nachdem der Konzern 2010 in die Verlustzone gerutscht war. Das Unternehmen machte höhere Kosten und einen verschärften Wettbewerb für den Fehlbetrag verantwortlich.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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