Nach starken Wirtschaftsdaten Asien in Kauflaune
13.09.2010, 11:52 UhrPositive Daten zu Chinas Industrieproduktion sorgen an Asiens Aktienmärkten am Montag für hervorragende Stimmung. Vor allem die Börsen in Taiwan und Hongkong legen deutlich zu.
Die guten Wirtschaftsdaten aus China brachten den japanischen Aktienmarkt heute den dritten Handelstag in Folge nach oben. Am Wochenende wurde gemeldet, dass Chinas Industrieproduktion im August um 13,9 Prozent - und damit stärker als erwartet - gestiegen war. Der Anstieg bei den Einzelhandelsumsätzen befand sich bei robusten 18,4 Prozent. Allerdings hatte sich auch die Verbraucherpreis-Inflation auf 3,5 Prozent beschleunigt. Daneben gehen die Marktteilnehmer für die Präsidentschaftswahl in dieser Woche jetzt von einem Sieg des Kandidaten der regierenden Partei aus. Dieser steht für Wirtschaftsförderungsmaßnahmen und umfangreiche staatliche Ausgabenprogramme. Der Nikkei 225 verbesserte sich angesichts dessen bei niedrigen Umsätzen um 0,9 Prozent auf 9322 Punkte; der breitere Topix kam um 0,5 Prozent auf 838 Zähler voran. Gekauft wurden weiterhin zyklische Werte aus dem Elektronik- und Technologiebereich. Fuji Electric etwa stiegen um 1,8 Prozent und Toshiba ebenfalls um 1,8 Prozent. Im Halbleitersektor gewannen Advantest 2,5 Prozent und Tokyo Electron 2,4 Prozent hinzu. Die Titel der Spielkonsolen-Hersteller blieben allerdings hinter dem Gesamtmarkt zurück, nachdem aus den USA fallende Branchenumsätze gemeldet wurden. Nintendo gewannen deshalb lediglich 0,4 Prozent hinzu, Sony verbilligten sich um 0,6 Prozent. Im Autosektor stiegen Honda um 1,7 Prozent und Nissan um 2,0 Prozent. Die Aktie des Baumaschinen-Herstellers Komatsu verbesserte sich um 1,3 Prozent. Im Bankensektor legten Mizuho Financial 1,5 Prozent und Mitsubishi UFJ 2,0 Prozent zu, nachdem gemeldet wurde, dass die neuen Basel-Regularien den Finanzhäusern relativ viel Zeit zur Erfüllung der neuen Eigenkapitalrichtlinien lassen werden. Die Aktie der Investmentbank Nomura stieg allerdings nach einer Herabstufung von JP Morgan lediglich um 0,7 Prozent.
Auch in Korea waren es vor allem die chinesischen Wirtschaftsdaten, die den Markt weiter nach oben zogen. Der Kospi verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 1819 Punkte, und schloss damit auf dem höchsten Niveau seit Juni 2008. Vor allem die Investoren aus Übersee griffen wieder zu, und deckten sich überwiegend mit zyklischen Werten ein. Dabei kamen unter anderem die Autowerte wieder voran. Hier verteuerten sich Hyundai Motor um 4,7 Prozent und Kia Motors um 3,7 Prozent. Unter den Aktien der Werftbetriebe sprangen STX Offshore um 8,7 Prozent nach oben, nachdem der Konzern Aufträge für den Bau von sechs Tankern gemeldet hatte. Hyundai Heavy Industries legten 6,0 Prozent zu, Samsung Heavy Industries stiegen um 3,3 Prozent. Daneben verteuerte sich die Aktie der Reederei STX Pan Ocean angesichts steigender Frachtraten um 3,5 Prozent. Unter den Stahlkochern gewannen Posco 2,9 Prozent und Hyundai Steel 2,6 Prozent hinzu. Für die Elektronikwerte blieben die Anleger allerdings relativ zurückhaltend. Hier stiegen Samsung Electronics lediglich um 0,5 Prozent und LG Electronics um 0,2 Prozent. Die Aktie von Hynix Semiconductor ging um weitere 0,7 Prozent nach unten.
In Hongkong stießen die robusten chinesischen Wirtschaftsdaten auf einen besonders starken Widerhall. Der Hang Seng Index zog um 1,9 Prozent auf 21.658 Punkte an. Dabei schlossen nahezu alle Indexwerte im grünen Bereich. Gesucht waren insbesondere die Titel aus dem Rohstoff- und Grundstoffsektor. Hier legten Aluminum Corp. of China 3,2 Prozent und Anhui Conch Cement 4,3 Prozent zu; die Aktie des Kohleminenbetreibers China Shenhua verbesserte sich um 3,7 Prozent. Unter den Ölwerten gingen PetroChina um 1,5 Prozent nach oben; CNOOC zogen um 4,0 Prozent an, nachdem gemeldet wurde, dass der Konzern vor einem großen Zukauf in Brasilien stehen könnte. Unter den Exportwerten gewannen Esprit Holdings 3,9 Prozent und Foxconn 3,1 Prozent hinzu. Im Autosektor kamen Geely um 3,7 Prozent und BYD um 1,3 Prozent voran. Die Aktie des Fruchtsaft-Herstellers China Huiyuan Juice, die am Freitag vom Handel ausgesetzt war, gab allerdings 0,5 Prozent ab. Das Unternehmen muss offenbar seine Kreditvereinbarungen mit einigen Banken neu verhandeln. Daneben fanden bei der Aktie von Cathay Pacific, die in den letzten Wochen zu den Outperformern gehört hatte, Gewinnmitnahmen statt, die den Titel um 1,4 Prozent nach unten brachten.
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,9 Prozent auf 2688 Punkte. Taiwans TAIEX zog um 2,6 Prozent auf 8091 Zähler an. In Indien stieg der Sensex bisher um 2,1 Prozent auf 19.189 Stellen. Thailands SET gewann bislang 1,2 Prozent auf 936 Punkte hinzu.
Quelle: ntv.de