Marktberichte

Nur Chinas Aktien robust Asien knickt ein

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die Erholung, die an den asiatischen Märkten in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche stattgefunden hatte, kam am Montag zu einem jähen Ende. Am Freitag war der US-Markt noch einmal deutlich abgerutscht. Dies bestätigte die asiatischen Marktteilnehmer darin, dass die derzeitige globale Korrekturphase noch nicht ausgestanden sei. Einzig die Aktien an den chinesischen Festlandsbörsen erwiesen sich in dieser Situation als resistent. In Shanghai wurden dort sogar neue Rekordhöhen erklommen.

In Japan erhielt der Markt zunächst eine schwere Breitseite. In der zweiten Handelshälfte setzten dann aber wieder Käufe ein, so dass sich die Verluste immerhin begrenzen ließen. Der Nikkei 225 verlor schlussendlich 0,4 Prozent auf 16.914 Punkte, der breitere Topix gab 0,3 Prozent auf 1668 Zähler ab. Dennoch mussten einige Einzelwerte - vor allem im Exportsektor - spürbar Federn lassen. So rutschten im Autosegment etwa Mazda um 2,9 Prozent und Isuzu Motors um 2,87 Prozent ab. Toyota konnten sich dagegen nach den Zahlen vom Freitag um 1,41 Prozent verbessern. Die Aktie von Japan Airlines stagnierte nach Bekanntgabe eines deutlich verringerten Quartalsverlustes bei 230 Yen. Sony verloren 3,11 Prozent. Zuvor war gemeldet worden, dass Take-Two Interactive den Marktauftritt des Blockbuster-Videospiels „Grand Theft Auto um ein halbes Jahr verschieben muss. Dies könnte sich negativ auf den Verkauf der „PlayStation 3 auswirken.

Der koreanische Kospi gab 1,2 Prozent auf 1855 Zähler ab. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde die zyklischen Sektoren. Hier wurden etwa die Titel des Stahlriesen Posco, die bisher zu den Anleger-Favoriten gehörten, um 3,4 Prozent nach unten geprügelt. Auch Samsung Electronics entwickelten sich zunächst sehr schwach. Der Konzern meldete später aber, dass die Stromversorgungsprobleme in einem wichtigen Chip-Werk inzwischen behoben seien. Dadurch beschränkte sich der heutige Abschlag schlussendlich auf minus 1,02 Prozent. Bei Hynix Semiconductor hoffte man gar, dass die Probleme von Samsung die Speicherchip-Preise steigen lassen könnten. Die Aktie verbesserte sich daraufhin um 0,7 Prozent. Auch für den Bildschirm-Produzenten LG.Philips LCD blieb man weiter optimistisch, was sich in einem Kursplus von 2,8 Prozent äußerte.

In Taiwan gab der TAIEX weitere 1,28 Prozent auf 8941 Zähler ab. Unter Druck standen etwa die Aktien von Shin Kong Financial, die sich um 3,3 Prozent verbilligten. Das Finanzhaus hatte zum einen bestätigt, sich im Markt für US-Hypothekenanleihen engagiert zu haben. Zum anderen wurde mitgeteilt, dass ein großer Anteilseigner 20 Millionen Titel auf den Markt werfen will. Im Technologiesektor rutschten Acer um 2,3 Prozent und Asustek Computer um 2,19 Prozent ab; bei den Halbleiter-Riesen verbilligten sich Taiwan Semiconductor um 2,03 Prozent und United Microelectronics um 1,92 Prozent. Dagegen wurden die Papiere aus dem DRAM-Speicherchip-Bereich verschont. Hier zogen etwa Powerchip Semiconductor um 4,3 Prozent an, ProMOS stiegen um 0,3 Prozent. Die Investoren hofften auch hier, dass die Produktionsausfälle bei Samsung die Speicherchip-Preise stimulieren könnten.

Besonders hart wurde der Markt in Hongkong in Mitleidenschaft gezogen. Hier wurde der Hang Seng Index um 2,67 Prozent nach unten geprügelt. Die Abschläge gingen quer durch alle Sektoren. So verloren HSBC 1,46 Prozent, China Mobile 2,93 Prozent und China Unicom sogar 6,14 Prozent. Auch der Finanzsektor ging deutlich nach unten. ICBC verbilligten sich um 4,43 Prozent, China Life verloren 4,35 Prozent. Im Immobiliensektor gaben Cheung Kong 1,32 Prozent und Sun Hung Kai Properties 0,99 Prozent ab. Die Aktie des Ölkonzerns PetroChina tauchte um weitere 3,42 Prozent ab.

Einzig in China konnte man über derlei Panikverkäufe lediglich mit den Schultern zucken. Hier zog der Shanghai Composite Index vielmehr um 1,48 Prozent auf 4628 Punkte an, was einem neuen Rekord-Schlusstand entspricht. Der A-Share Index erzielte einen Aufschlag von 1,49 Prozent auf 4855 Stellen.

Quelle: ntv.de

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