Marktberichte

Australien und Chinas Industrie Asien kommt auf die Beine

Beflügelt von positiven Konjunkturdaten aus China schließen die Börse in Tokio fester. Die meisten Sektoren rangieren im Plus. Nach Auskunft von Händlern sind ausländische Hedgefonds als Käufer aufgetreten.

Der Markt sorgt sich immer noch um den Schwung der Weltwirtschaft.

Der Markt sorgt sich immer noch um den Schwung der Weltwirtschaft.

(Foto: REUTERS)

Starke Konjunkturdaten aus China und Australien haben Hoffnungen auf ein anhaltendes Wachstum in Asien genährt und den Börsen in Fernost zu Kursgewinnen verholfen. Die Investoren setzten ihr Vertrauen darauf, dass Asiens Wirtschaft trotz eines möglichen Rückfalls in die Rezession in den USA in guter Verfassung ist. Vor allem die Aktien von Rohstofffirmen notierten fester, weil die Händler mit einem anhaltenden Hunger Chinas nach Grundstoffen rechnen.

In Tokio schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte 1,17 Prozent höher bei 8927 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,84 Prozent auf 811 Zähler. Auch die Börsen in Hongkong, Seoul, Taiwan und Sydney legten zu. Der Aktienmarkt in Schanghai notierte dagegen schwächer.

Die meisten Sektoren rangierten im Plus: Fast Retailing kletterten um 0,6 Prozent auf 11.650 Japanischen Yen und Olympus um 3,0 Prozent auf 2.066 Yen. Toshiba verloren dagegen 2,0 Prozent auf 387 Yen, die Aktie wurde von einer Abstufung von Mizuho Securities belastet. Dank der leichten Abwertung des Yen waren Exporttitel gefragt: Canon stiegen um 1,2 Prozent auf 3.465 Yen und Honda Motor um 1,ß Prozent auf 2.807 Yen. Toyota Motor sanken um 0,1 Prozent auf 2.857 Yen, erholten sich damit aber deutlich von den Tagestiefs.

Sony drehten ins Plus und gewannen 0,3 Prozent auf 2.375 Yen. Die schwer gewichteten Fanuc zogen um 2,0 Prozent auf 9.200 Yen an. Beflügelt von positiven Daten vom Immobilienmarkt verteuerten sich Mitsui Fudosan um 2,5 Prozent auf 1.397 Yen und Mitsubishi Estate um 3,3 Prozent auf 1.305 Yen.

Aktien mit Bezug zur Halbleiterindustrie gehörten weiterhin zu den Verlierern. So büßten Elpida Memory 5,6 Prozent auf 953 Yen ein, nachdem die Marktforscher von Gartner die Prognose für den PC-Absatz 2010 gesenkt hatten.

In New York hatten die Aktienbörsen am Vorabend nahezu unverändert geschlossen. Der Dow Jones der Standardwerte notierte bei 10.015 Zählern, der S&P 500 bei 1049 Punkten und der Index der Technologiebörse Nasdaq bei 2114 Zählern. Zugleich flüchteten sich die Investoren in als sicher geltende US-Staatsanleihen. Die Renditen bei zehnjährigen US-Papieren fielen so stark wie seit Ende 2008 nicht mehr, als der Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers für Panik gesorgt hatte.

Hält der Schwung vor?

"Der Markt sorgt sich immer noch um den Schwung der Weltwirtschaft", sagte Daniel Chan, Chefvolkswirt und Vermögensverwalter bei BWC Capital Markets in Hongkong. "Auf Basis der Fundamentaldaten werden aber einige ihr Geld nach Asien umschichten." So stieg der Einkaufsmanagerindex in China auf 51,7 Punkte von 51,2 Zählern im August und notiert damit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Wirtschaftsleistung in Australien stieg zugleich im zweiten Quartal um 1,2 Prozent und damit stärker als erwartet. Der australische Dollar legte daraufhin zur US-Währung zu, weil Händler mit steigenden Zinsen auf dem fünften Kontinent rechnen.

Der japanische Yen gab leicht nach, nachdem Ichiro Ozawa, der Rivale von Ministerpräsident Naoto Kan, eine Intervention am Devisenmarkt bei einem deutlichen Anstieg der japanischen Währung angekündigt hatte. Es wird damit gerechnet, dass Japan eingreift, sollte die Währung an einem einzigen Tag ein oder zwei Prozent an Wert gewinnen und sich der Marke von 80 Yen je Dollar nähern.

Quelle: ntv.de, rts

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