Schlechte Stimmung in USA Asien lächelt trotzdem
19.06.2007, 12:48 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die äußerst mäßige Entwicklung der Wall Street und die gestiegenen Öl-Notierungen hat den meisten asiatischen Börsen am Dienstag schwer zu schaffen gemacht. Belastend wirkten sich vor allem die schwachen Daten vom dem US-Immobilienmarkt aus: ein Hausbauer-Stimmungsindex war auf das niedrigste Niveau seit Februar 1991 abgerutscht. Später hellte sich das Klima in Asien allerdings wieder auf. Die meisten Anleger nutzten die Abschläge für neue Zukäufe, so dass die meisten Indizes zumindest gut behauptet schlossen. In Hongkong und Taiwan fand feiertagsbedingt allerdings kein Handel statt.
In Japan verbesserte sich der Nikkei 225 leicht um 0,08 Prozent und schloss damit auf seinem Tageshoch von 18.163 Punkten. Der breitere Topix gab dagegen 0,44 Prozent auf 1780 Yen ab. Eine gewisse Unterstützung kam dabei von Seiten des weiter gefallenen Yen, der etwa den Halbleitersektor nach oben brachte. So verbesserten sich Elpida Memory um 4,6 Prozent, NEC Electronics stiegen um 1,9 Prozent.
Oji Paper legten 1,5 Prozent und Tokushu Tokai 1,9 Prozent zu, nachdem die beiden Papierkonzerne eine Überkreuzbeteiligung angekündigt hatten. Die Aktie des Online-Kaufhauses Rakuten gab dagegen 1,6 Prozent ab; die Titel der Fernsehgesellschaft Tokyo Broadcasting rutschte um 4,8 Prozent nach unten. Pressemeldungen zufolge dürfte die Mediengesellschaft den Übernahmeversuch von Rakuten abwehren können.
In Korea kam der Kospi um weitere 0,05 Prozent auf 1.807 Stellen voran und erreichte damit immerhin das vierte Rekord-Schlusshoch in Folge. Dabei zogen die Aktien des Großwerft-Betreibers Hyundai Heavy Industries um weitere 5,23 Prozent auf 342.000 Won an, nachdem Korea Investment den Aktien ein neues Kursziel von satten 500.000 Won zugestanden hatten. Auch der Bausektor stand im Fokus. Die Regierung hatte zuvor angekündigt, den Wohnungsbau-Markt weniger stark regulieren zu wollen. Dies könnte bedeuten, dass dort künftig verstärkt auch ausländische Adressen als Käufer auftreten könnten.
Hyundai Engineering legten angesichts dessen 4,34 Prozent zu. Dagegen wurden in zahlreichen anderen Segmenten Gewinne mitgenommen. So verloren Samsung Electronics 0,68 Prozent, die Titel des Stahlkonzerns Posco gaben 1,14 Prozent ab. Hyundai Motor gingen um 2,94 Prozent nach unten. Die koreanische Staatsanwaltschaft hat für Chairman Chung Mong-Koo im Berufungsverfahren eine sechsjährige Haftstrafe wegen Korruption gefordert.
In China kam der Shanghai Composite Index um weitere 0,38 Prozent nach oben auf 4.269 Punkte. Anfänglich war der Markt unter Druck geraten, nachdem die Bankenaufsicht acht heimischen Bankenkonzernen eine Verwarnung erteilt hatte. Die Unternehmen wurden beschuldigt, in größerem Umfang Kredite an Unternehmen für die Aktienmarkt- und Immobilien-Spekulation vergeben zu haben.
Dagegen konnte die Meldung, dass China Mobile bereits im kommenden Monat einen Mega-Börsengang im A-Share-Segment durchführen dürfte, die Kurse stützen. Gefragt waren unter anderem die Titel von China Air, die sich nach guten Auslastungsdaten um 2,23 Prozent verbessern konnten. Im Finanzsektor gaben China Life 1,86 Prozent und CITIC Bank 1,27 Prozent ab.
Quelle: ntv.de