Marktberichte

Sonnenschein aus USA Asien legt zu

Der deutliche Rückgang bei den Rohölnotierungen und die guten Vorgaben aus den USA lösten in Asien heute zunächst Euphorie aus. Diese begann sich an vielen Märkten aber bald wieder zu legen. Zum einen wollte man sich angesichts der in den USA bevorstehenden Quartalsberichte nicht allzu sehr aus der Deckung wagen. Zum anderen gingen viele Anleger weiterhin davon aus, dass sich die jüngste Kurskorrektur auch in den kommenden Wochen fortsetzen könnte. Lediglich in China und Hongkong gab es üppige Aufschläge, die in erster Linie auf Hoffnungen zurückgeführt werden konnten, dass sich Chinas Inflationsdruck verringern werde.

In Japan konnten heute die anfänglichen Kursgewinne nur teilweise gehalten werden. Vor allem der sich abschwächende Dollar sorgte in der zweiten Handelshälfte wieder für Verkäufe. Der Nikkei 225 ging dementsprechend mit einem Plus von lediglich 0,2 Prozent bei 13.025 Zählern aus dem Handel, der breitere Topix stieg um 0,2 Prozent auf 1285 Stellen. Insbesondere bei den Ölaktien gab es Abschläge, nachdem am Vortag die Rohölnotierungen spürbar zurückgekommen waren. Hier rutschten etwa Inpex Holdings um 2,4 Prozent ab; Nippon Oil verbilligten sich um 1,7 Prozent. Dagegen zeigten sich die Bankaktien nach den Abschlägen der vergangenen Tage deutlich erholt. Hier gewannen Mizuho Financial 3,9 Prozent und Mitsubishi UFJ 2,3 Prozent hinzu. Auch im Immobiliensektor gab es üppige Zugewinne. Hier stiegen Mitsui Fudosan um 5 Prozent und Sumitomo Realty um 3,4 Prozent. Die Aktie des Einzelhandelsunternehmens Aeon verloren 5,1 Prozent. Der Supermarktbetreiber hatte für das erste Geschäftsquartal einen Nettoverlust gemeldet.

In Korea konnte sich der Kospi heute angesichts guter US-Vorgaben zunächst um bis zu 2 Prozent verbessern. Der zurückgekehrte Optimismus hielt jedoch nicht lange an; die Zugewinne wurden im Handelsverlauf komplett wieder abgegeben. Koreas Leitindex schloss am Ende 0,9 Prozent im Minus bei 1519 Zählern. Insbesondere die Exportwerte aus dem Technologiesektor standen unter Druck. Die Marktteilnehmer rechneten unter anderem damit, dass die Notenbank den zuletzt schwachen Won durch Interventionen stützen könnte. Samsung Electronics rutschten angesichts dessen um 3,0 Prozent ab, LG Electronics verloren 1,7 Prozent. Die Aktie des Bildschirmproduzenten LG Display brach im Vorfeld des Zahlenwerks um 6,3 Prozent ein. Daneben wurden insbesondere die Einzelhandelswerte abgegeben. Hier verbilligten sich Lotte Shopping um 1,0 Prozent und Shinsegae um 4,6 Prozent. Dagegen konnten sich die Papiere aus dem Bausektor und der Werftindustrie stabilisieren. Hyundai Heavy Industries etwa legten 1,9 Prozent zu, Hyundai Engineering & Construction stiegen um 2,7 Prozent.

Auch in Taiwan ruderten die Anleger nach anfänglichen Käufen heute wieder zurück. Dies brachte den TAIEX um 0,05 Prozent nach unten auf 7048 Stellen. Taiwans Leitindex rückte damit gefährlich nahe an die psychologisch bedeutsame 7000-Punkte-Linie heran. Herbe Abschläge fanden unter anderem bei den Aktien der Hersteller von LCD-Monitoren statt, nachdem AU Optronics enttäuschende Umsatzdaten für den Monat Juni veröffentlicht hatten. AU Optronics rutschten daraufhin um die in Taipeh maximal möglichen 7 Prozent ab, Chi Mei Optoelectronics verloren 6,8 Prozent. Dagegen entwickelte sich der übrige Technologiesektor eher freundlich. Taiwan Semiconductor stiegen um 1,0 Prozent und United Microelectronics um 1,7 Prozent. Die Aktie des Notebook-Produzenten Acer legte 3,0 Prozent zu. Auch in der Old Economy gab es einige Ausreißer nach oben. So verteuerte sich die Aktie des Lebensmittelriesen Uni-President um 4,3 Prozent. Formosa Plastics stiegen um 1,9 Prozent und Taiwan Cement um 1,4 Prozent.

In Hongkong legte der Hang Seng Index heute eine überzeugende Performance hin. Dazu hatte insbesondere die anhaltende Erholung an den chinesischen Inlandsbörsen beigetragen. Daneben hofften die Marktteilnehmer auf einen bald wieder nachlassenden Inflationsdruck in der Volksrepublik China, was dann dazu führen sollte, dass die chinesische Regierung ihre geldpolitischen Straffungsmaßnahmen aussetzt.

Der Hang Seng Index verbesserte sich angesichts dessen um 2,8 Prozent auf 21.805 Zähler. Zugegriffen wurde unter anderem bei den Aktien der Fluggesellschaften, nachdem gestern die Rohölnotierungen spürbar zurückgekommen waren. Cathay Pacific legten 5 Prozent zu, Air China verteuerten sich um 5,4 Prozent und China Southern Airlines um 6 Prozent. Daneben waren die Titel der China-Finanzwerte wieder gesucht, wo man auf weiterhin hohe Gewinnsteigerungsraten hoffte. ICBC sprangen um 5,1 Prozent nach oben, China Merchants Bank legten 5,4 Prozent zu.

Die Aktie von China Cosco ging um 5,3 Prozent nach oben. Die Reederei hatte erklärt, ihren Gewinn im ersten Halbjahr um über 90 Prozent gesteigert zu haben. China Shipping stiegen daraufhin um 7,6 Prozent, China Shipping Container um 6,1 Prozent. In China zog der Shanghai Composite Index um 3,75 Prozent auf 2920 Punkte an; der Shanghai A-Share Index legte 3,76 Prozent auf 3063 Zähler zu.

Quelle: ntv.de

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