Trotz schwacher US-Börsen Asien recht freundlich
14.10.2009, 13:17 UhrDie asiatischen Indizes legten trotz der schwächeren Wall Street größtenteils zu. Gesucht waren unter anderem die Rohstoffwerte, die von dem weiterhin schwachen Dollar profitierten. Daneben brachte der erfreuliche nachbörsliche Ausblick von Intel die asiatischen Technologiewerte nach oben. Der japanische Aktienmarkt blieb allerdings zurück. Dort belastete unter anderem der weiterhin hohe Außenwert des Yen.
An der Börse Tokio gab es keine klare Richtung. Der Nikkei 225 fiel leicht um 0,16 Prozent auf 10.060 Punkte, nachdem er zuvor fünf Handelstage in Folge zugelegt hatte. Der breitere Topix verlor 0,8 Prozent auf 894 Zähler. Für Zurückhaltung sorgte unter anderem die Meldung, dass die Produzentenpreise im September gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent zurückgegangen sind. Dies fachte einmal mehr die Sorgen der Investoren vor deflationären Tendenzen an. Kursgewinne gab es vor allem im Rohstoffsektor, der unter anderem von gestiegenen Rohöl- und Industriemetall-Preisen profitierte. Sumitomo Metal Mining stiegen um 1,4 Prozent, Mitsubishi Corp verbesserten sich um 0,6 Prozent; die Aktie des Ölförderers Inpex legte 1,3 Prozent zu. Dagegen standen die Finanzwerte teils stark unter Druck. Hier befürchteten die Marktteilnehmer, dass die Schulden-Moratorien der Regierung für Japans Unternehmen zu Lasten der Bank-Bilanzen gehen könnten. Mitsubishi UFJ knickten um 3,6 Prozent ein, Mizuho Financial verbilligten sich um 4,8 Prozent. Die Technologiewerte entwickelten sich trotz der guten Prognosen des Chipriesen Intel uneinheitlich. Im Halbleitersektor gewannen Advantest 0,6 Prozent hinzu, während Tokyo Electron 0,5 Prozent abgaben; Toshiba schlossen unverändert bei 492 Yen. Im Autosektor verloren Honda 1,8 Prozent und Toyota 1,1 Prozent. Die Aktie von Mazda Motor rutschte angesichts der bereits angekündigten Kapitalerhöhung um 6,4 Prozent nach unten.
Nach der eher unterdurchschnittlichen Entwicklung des koreanischen Aktienmarktes in den letzten Tagen sahen die Anleger dort heute Nachholbedarf. Dies brachte den Kospi um 1,24 Prozent nach oben auf 1649 Zähler. Damit gelang es Koreas Leitindex gleichzeitig, sich den leicht schwachen Vorgaben von der Wallstreet entgegen zu stellen. Gesucht waren unter anderem die Papiere der Halbleiter-Hersteller, die von dem optimistischen Ausblick des amerikanischen Chipriesen Intel profitierten. Samsung Electronics konnten sich angesichts dessen um 1,6 Prozent verbessern; Hynix Semiconductor stiegen um 1,0 Prozent. Daneben zog die Aktie des Stahlkonzerns Posco im unmittelbaren Vorfeld ihres Quartalsberichts um 4,3 Prozent an. LG Chem gewannen 1,4 Prozent hinzu. Der Chemiekonzern hatte seinen Quartalsgewinn gegenüber dem Vorjahr von 297 auf 543 Mrd. Won steigern können. Hankook Tire legten 1,6 Prozent auf 22.050 Won zu, nachdem Merrill Lynch ihr Kursziel für die Aktie auf 31.000 Won angehoben hatten. Die Investmentbank sieht für den Reifenhersteller insbesondere wegen der robusten Nachfrage aus China gute Chancen auf ansehnlich steigende Gewinne.
Auch in Hongkong waren die Anleger trotz schwacher US-Vorgaben wieder bester Laune. Dafür sorgte unter anderem der schwache Dollar, die die Rohstoffnotierungen weiter nach oben brachte, und auch in Hongkong die Aktien der Rohstoffgesellschaften steigen ließ. Der Hang Seng Index verbesserte sich um 1,95 Prozent auf 21.887 Punkte, und schloss damit auf dem höchsten Niveau seit Anfang August 2008. Auch die 22.000-Punkte-Linie liegt damit inzwischen wieder in greifbarer Nähe. Unter den Ölwerten zogen dabei PetroChina um 5,2 Prozent an; CNOOC stiegen um 3,5 Prozent und Sinopec um 3,1 Prozent. Unter den Aktien der Goldminen-Betreiber verteuerten sich Zijin Mining und Zhaojin Mining um jeweils 2,2 Prozent, nachdem der Preis für die Unze Gold zuvor bis auf 1069 Dollar geklettert war. Daneben zeigten sich auch die Exportwerte freundlich. Li & Fung stiegen um 3,9 Prozent auf 33,20 HK$, nachdem Merrill Lynch ihr Kursziel für die Aktie des Textilgroßhändlers auf 37 HK$ nach oben gesetzt hatten. Esprit Holdings verbesserten sich um 1,6 Prozent. Einzig bei den Immobilienwerten blieben die Anleger skeptisch. So gaben Hang Lung Properties 0,8 Prozent ab; New World Development verloren 0,5 Prozent und Swire Pacific 1,1 Prozent. Die Aktie von Powerlong Real Estate Holdings gewann an ihrem ersten Handelstag lediglich 1,8 Prozent hinzu, nachdem sie zuvor in der Spitze um bis zu 14 Prozent gestiegen war.
In China gewann der Shanghai Composite Index weitere 1,2 Prozent auf 2.970 Punkte hinzu. In Taiwan legte der TAIEX 1,3 Prozent auf 7.696 Punkte zu, und erreichte damit den höchsten Schlusstand seit fast 16 Monaten. In Indien verbessere sich der Sensex bislang um 2,31 Prozent auf 17.026 Punkte. In Singapur schloss der Straits Times Index 1,5 Prozent im Plus bei 2708 Stellen.
Quelle: ntv.de