China zusammengefaltet Asien schließt im Minus
26.02.2009, 12:40 UhrDie asiatischen Aktienmärkte schlossen nahezu mit wenigen Ausnahmen einheitlich im Minus. Nachdem die Wall Street gestern beinahe unverändert geschlossen hat, gab es für die asiatischen Märkte zunächst keine konkrete Richtung.
Der japanische Nikkei schloss nach einem positiven Auftakt mit drei Zählern im Minus bei 7.457 Punkten. Der breiter gefasste Topix büßte 0,4 Prozent ein. Gegen Handelsende beschleunigte sich die Talfahrt vor allem bei Advantest und Daiichi Sankyo. Advantest gab um 13 Prozent ab. Gestern verkündete der weltweit größte Chiptester, dass man einen Rekordverlust für das laufende Geschäftsjahr nicht ausschließen kann. Daiichi Sanko stürzte um über neun Prozent ab. Die Beteiligung an der indischen Ranbaxy Labatories entwickelt sich mittlerweile als Problemfall. Dem indischen Pharmahersteller Ranbaxy wird von der US-amerikanischen Regulierungsbehörde Datenfälschung für die Zulassung von Generikaprodukten in bei über 25 Fällen vorgeworfen. Ranbaxy, an der Daiichi Sankyo eine Mehrheitsbeteiligung erworben hat, fiel im indischen Handel um 15 Prozent an Wert. Positiv sieht es stattdessen bei der Shinsei Bank aus. Die Aktie legt um 11,1 Prozent zu. Auch Japan Steel Works steigt um 7,5 Prozent.
In Südkorea konnte sich der Kospi zum Handelsschluss von den Tiefständen bei teilweise über drei Prozent im Minus erholen. Der Leitindex schloss mit 1,15 Prozent bei 1.054 Punkten im Minus. Unter Beschuss war in Südkorea Kia Motors. Kia Motors plant eine Anleihenemission auf Warrentbasis. Die Anleger befürchten dadurch eine Verwässerung. Die Kia Motors Aktie fällt um 9,3 Prozent. Beim südkoreanischen Telekomkonzern sieht es auch nach dem gestrigen Kursgewinn gut aus. Trotz des schwachen Marktumfeldes konnte die Aktie um weitere 0,8 Prozent zulegen. Gestern verkündete der Telekomkonzern ein millionenschweres Aktienrückkaufprogramm. Außerdem steht die Fusion mit der Schwestergesellschaft KTF vor der letzten Umsetzung. Die beiden Schwergewichte Hyundai Motor und Samsung Electronics gingen nahezu unverändert aus dem Handel.
Der Hongkonger Hang Seng Index büßte um 0,85 Prozent auf 12.894 Punkte ein. Einen kleinen Lichtblick gab es bei der HSBC Aktie. Die Aktie schloss mit 4,3 Prozent im Plus. Anleger hoffen im Vorfeld der am kommenden Montag veröffentlichten Zahlen auf eine positive Überraschung. Der Markt erwartet im Vorfeld bereits eine Dividendenkürzung. Darüber hinaus geht man davon aus, dass eine Kapitalerhöhung zwischen acht und 20 Mrd. US Dollar entschieden wird. Auf der Verkaufsseite standen heute Papiere aus der Kohlebranche. Analysten haben sich negativ über die aktuelle Preissituation geäußert. China Coal Energy verlor daraufhin um 5,5 Prozent an Wert. Deutlich im Minus notiert auch die Aktie der chinesischen Goldmine Zijin Mining. Nach einem soliden Aufwärtstrend, der auf den gestiegenen Goldpreis zurückzuführen ist, stürzte die Aktie um acht Prozent ab. Der Grund dafür ist der Goldpreis. Anleger wurden enttäuscht, dass die psychologisch wichtige Marke von 1.000 US Dollar je Feinunze nicht geknackt wurde.
Noch höher waren die Verluste beim chinesischen Inlandsmarkt. Der CSI 300 Index verlor um 4,95 Prozent. Chinas A-Aktienmarkt, der ausschließlich für Inlandschinesen handelbar ist, konnte vor Kurzem ein 5-Monatshoch verbuchen. Händler sprechen jetzt von kurzfristigen Gewinnmitnahmen.
Der taiwanesische Taiex legte um 0,55 Prozent zu. Fundament gab es bei den Unternehmen kaum Neuigkeiten. Konjunkturell betrachtet sieht es in Taiwan jedoch weiterhin schlecht aus. Die Arbeitslosendaten für den Monat Januar zeigen eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent.
Die thailändische Börse schloss mit 0,53 Prozent bei 431 Punkten im Minus. Indonesiens Jakarta Composite verlor um 0,75 Prozent und Indiens Sensex Index konnte um 0,6 Prozent zulegen.
Quelle: ntv.de