Hongkong behauptet Asien schwach
27.03.2008, 12:51 UhrDie asiatischen Märkte entwickelten sich heute größtenteils schwach, nachdem sich gestern an der Wall Street die jüngste Korrekturphase fortgesetzt hat. Goldman Sachs hatten eine Studie veröffentlicht, in der vor weiteren empfindlichen Wertberichtigungen bei den amerikanischen Banken gewarnt wurde. Zugleich waren dort die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter überraschend stark zurückgegangen. Die neuen Entwicklungen in den USA schienen in Asien wieder einmal das Lager der Pessimisten zu bestätigen. Export-, Technologie- und Finanzwerte gehörten zu den größten Verlierern.
In Japan gab der Nikkei 225 0,8 Prozent auf 12.604 Punkte ab; der breitere Topix fiel um 0,9 Prozent auf 1226 Zähler. Dabei brachten der gegenüber dem Yen schwache Dollar und die Sorge um die weitere US-Konjunkturentwicklung einmal mehr die Exportwerte nach unten. Sony etwa verbilligten sich um 3,8 Prozent, Nintendo gaben 2,7 Prozent ab. Im Autosektor verloren Toyota Motor 2,9 Prozent und Honda Motor 2,5 Prozent. Hitachi fielen um 1,6 Prozent. Zuvor hatte es Pressemeldungen gegeben, wonach der Konzern den Ausstieg aus dem Speicherchip-Venture Elpida Memory planen soll. Elpida rutschten um 6,1 Prozent ab. Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Titel der Reederei Nippon Yusen, die sich nach einem optimistischen mittelfristigen Ausblick des Unternehmens um 3,7 Prozent verbesserten. Tokyo Electric Power gewannen 2,3 Prozent hinzu.
Der Hongkonger Aktienmarkt konnte sich heute den schwachen US-Vorgaben und der Abwärtsentwicklung an den übrigen asiatischen Märkten widersetzen. Der Hang Seng Index hangelte sich nach anfänglichen Abschlägen nach oben und schloss 0,2 Prozent im Plus bei 22.664 Zählern. Die Investoren setzten insbesondere auf positive Überraschungen bei einigen Großunternehmen, deren Zahlenwerk heute bevorstand. CNOOC verbesserten sich vor Zahlen um 1,5 Prozent, China Unicom gewannen ein Prozent und Li & Fung 4,4 Prozent hinzu. Daneben zogen die Titel des Immobilienriesen Cheung Kong, der seinen Gewinn 2007 um 53 Prozent steigern konnte, um 1,6 Prozent nach oben. Hutchison Whampoa legten angesichts eines ebenfalls erfreulichen Jahresabschlusses 0,9 Prozent zu. Zu den Verlierern gehörte die Aktie von China Life, wo gestern Zahlen vorgelegt wurden. Die Papiere gaben 3,8 Prozent ab. Air China stürzten um sieben Prozent ab; Jiangxi Copper fielen um zwei Prozent, nachdem das Unternehmen Milliarden-Investitionen in einen Minen-Standort in Peru angekündigt hatte.
Der taiwanesische Aktienmarkt, der sich in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich gut entwickelt hat, wurde heute von den globalen Realitäten eingeholt. Angesichts des weiter gegenüber dem Dollar erstarkten Taiwan-Dollar wirkten die Negativ-Meldungen aus den USA dort besonders bedenklich. Der TAIEX fiel um 1,85 Prozent auf 8605 Stellen. Vor allem in den Sektoren Technologie und Finanzen wurde stark abverkauft. Bei den Banktiteln gingen Cathay Financial um 3,95 Prozent und Shin Kong Financial um 2,58 Prozent nach unten. Unter den Halbleiter-Herstellern gaben Taiwan Semiconductor um 4,78 Prozent und United Microelectronics um 2,34 Prozent nach unten. Auch die Titel der Flachbildschirm-Produzenten wurden weiter gemieden. Hier fielen AU Optronics um 1,9 Prozent und Chi Mei Optoelectronics um 1,26 Prozent. Daneben gaben Acer 3,23 Prozent und Advanced Semiconductor 4,16 Prozent ab. Zu den wenigen Gewinnern gehörten Cathay Real Estate, die sich um weitere 4,84 Prozent nach oben schieben konnten.
Auch in Korea wies der allgemeine Markttrend nach unten. Der Verlust blieb allerdings beim Kospi auf minus 0,2 Prozent auf 1676 Punkte begrenzt. Stabilisierend wirkten sich vor allem die Titel von LG Electronics aus, die nach einem positiven Kommentar einer lokalen Investmentbank um 5,6 Prozent nach oben gingen. Daneben verbesserten sich Hyundai Motor dank des anhaltend schwachen Won um 2,7 Prozent. Dagegen gaben Samsung Electronics nach der positiven Performance der vergangenen Woche 1,1 Prozent ab. Die Titel des Baukonzerns Hyundai Engineering verloren 6,2 Prozent. Hier scheint sich der Unternehmensverkauf wegen Unstimmigkeiten unter den Hauptaktionären zu verzögern. Unter den übrigen Blue-Chips gaben Posco 2,1 Prozent und SK Telecom 1,3 Prozent ab.
In China brach der Shanghai Composite Index um 5,42 Prozent auf 3411 Punkte ein. Der Shanghai A-Share Index gab 5,43 Prozent auf 3578 Zähler ab.
Quelle: ntv.de