Marktberichte

Sorgenvoller Blick nach Übersee Asien schwach

An den asiatischen Aktienmärkten gab es überwiegend negative Vorzeichen. Zuvor hatte auch die Wall Street abgegeben, nachdem das US-Verbrauchervertrauen auf das niedrigste Niveau seit April 2009 gefallen war. Diese Entwicklung brachte in Asien insbesondere die Exporttitel unter Druck.

Dicke Minuszeichen in Asien

Dicke Minuszeichen in Asien

(Foto: REUTERS)

Ein robuster Yen und die schwachen Vorgaben aus den USA haben den japanischen Aktienmarkt unter Druck gehalten. Der Nikkei 225 gab 1,5 Prozent auf 10.198 Punkte ab; der breitere Topix fiel um 1,3 Prozent auf 896 Zähler. Das Volumen blieb mit 1,7 Mrd. gehandelten Titeln relativ gering. Der neuerliche Rückgang beim US-Verbrauchervertrauen brachte unter anderem die Exportwerte unter Druck. Hier gingen Sony um 2,5 Prozent und Canon um 2,8 Prozent nach unten. Im Halbleitersektor verbilligten sich Advantest um 2,4 Prozent und Tokyo Electron um 2,9 Prozent. Unter den Autowerten gaben Honda 0,5 Prozent und Mazda 0,9 Prozent ab. Bei Toyota belasteten weiterhin die peinvollen öffentlichen Debatten über Sicherheitsmängel und Rückrufaktionen, was die Aktie um 1,5 Prozent nach unten brachte. Schwäche zeigten daneben auch die Rohstoffwerte, wo Mitsui & Co um 2,9 Prozent und Nippon Steel um 1,8 Prozent nach unten gingen. Die Aktie des Raffineriebetreibers Showa Shell knickte um 9,9 Prozent ein, nachdem sie von der UBS auf „sell“ abgestuft worden war. Zu den wenigen Gewinnern im Nikkei gehörten einige defensive Pharmawerte. Hier konnten sich Takeda um 1,3 Prozent verbessern; Chugai Pharma legten 0,4 Prozent zu.

In Korea reagierte der Markt auf die schwachen Vorgaben aus den USA ebenfalls mit Abschlägen. Der Kospi ging um 0,99 Prozent nach unten auf 1.612 Punkte. Dabei standen auch die ausländischen Investoren wieder auf der Verkäuferseite, die zuvor sechs Handelstage in Folge zu den Käufern gehört hatten. Gemieden wurden unter anderem die Elektronikwerte. Hier gingen LG Display um weitere 3,8 Prozent nach unten. Die Marktteilnehmer befürchten derzeit, dass die massive Nachfrage nach LCD-Bildschirmen aus China im zweiten Quartal abflauen könnte. Die Aktie des Mutterkonzerns LG Electronics verbilligte sich um 3,5 Prozent. Daneben gaben Samsung Electronics 2,0 Prozent und Hynix Semiconductor ebenfalls 2,0 Prozent ab. Unter den Autowerten verloren Hyundai Motor 2,6 Prozent, nachdem der Konzern gemeldet hatte, wegen defekter Türschlösser mehr als 45.000 Fahrzeuge zurückrufen zu müssen. Kia Motors gingen um 0,2 Prozent nach unten. Im Stahlsektor verloren Hyundai Steel 1,0 Prozent; Posco rutschten um 3,0 Prozent ab. Zuvor hatte der Stahlkocher erklärt, einen kontrollierenden Anteil an der Rohstoff-Handelsgesellschaft Daewoo International erwerben zu wollen. Geht man vom aktuellen Börsenwert von Daewoo International aus, wird Posco dafür mindestens 1,5 Mrd. Dollar in die Hand nehmen müssen.

Der Hongkonger Aktienmarkt konnte sich der schwachen Entwicklung an den übrigen asiatischen Börsen nicht widersetzen. Der Hang Seng Index, der gestern noch auf ein neues 3-Wochen-Hoch gestiegen war, gab 0,75 Prozent auf 20.468 Zähler ab. Die Erholung an der Börse Shanghai wurde dabei von den Marktteilnehmern ignoriert. Gemieden wurden unter anderem die Papiere aus dem Rohstoffsektor. Hier gaben PetroChina 2,2 Prozent und CNOOC 1,6 Prozent ab. Die Aktie des Kohleminenbetreibers China Shenhua fiel um 1,8 Prozent; Aluminum Corp of China verloren 1,5 Prozent. Daneben zeigten sich die Technologiewerte überdurchschnittlich schwach. Foxconn knickten um 3,9 Prozent ein und Lenovo fielen um 3,5 Prozent, nachdem der Großaktionär TPG Capital den Verkauf von Aktien im Wert von bis zu 70 Mio. Dollar angekündigt hatte. Im Finanzsektor ging es ebenfalls größtenteils nach unten. Unter den Versicherern verloren Ping An Insurance 1,1 Prozent und China Life 0,6 Prozent. Unter den Banken gaben Bank of China 1,3 Prozent und ICBC 1,6 Prozent ab. Dagegen drehten Bank of Communications nach anfänglicher Schwäche nach oben, und gewannen schlussendlich 2,6 Prozent hinzu. Das Institut hatte gestern nach Börsenschluss eine Kapitalerhöhung um bis zu sechs Mrd. Dollar angekündigt. Überraschend robust zeigten sich daneben die Immobilienwerte, wo etwa Sino Land 1,0 Prozent und Sun Hung Kai Properties 1,5 Prozent zulegten, obwohl die Hongkonger Regierung zuvor eine Anhebung der Verkehrssteuer auf den Handel mit Luxuswohnungen angekündigt hatte.

In China erholte sich der Shanghai Composite Index um 1,33 Prozent auf 3.022 Zähler, und überwand damit auch wieder die 3.000-Punkte-Linie. Dagegen ging Taiwans TAIEX um 0,9 Prozent auf 7.530 Zähler nach unten. Indiens Sensex verlor 0,19 Prozent auf 16.256 Stellen; Thailands SET fiel leicht um 0,06 Prozent auf 715 Punkte.

Quelle: ntv.de

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