Marktberichte

Korea sticht hervor Asien schwächelt

Von Gerhard Heinrich, Emfis

Die asiatischen Aktienmärkte gaben am Montag trotz der guten Vorgaben aus den USA mehrheitlich ab. Zum einen gingen viele Anleger nach den üppigen Kursgewinnen der vergangenen Handelstage offenbar wieder etwas nüchterner in die neue Handelswoche und entschieden sich dabei teilweise für Gewinnmitnahmen. Zum anderen gab es von der fundamentalen Seite nicht nur gute Nachrichten. Vielmehr wurde etwa aus Japan ein Rückgang der Unternehmens-Investitionstätigkeit gemeldet. Daneben will man in China für die heimischen Investoren offenbar die Möglichkeiten zu Auslands-Investments doch nicht so stark ausweiten, wie dies bisher erhofft worden ist. Darunter litt heute insbesondere der Handelsplatz Hongkong.

In Japan verlor der Nikkei 225 0,3 Prozent auf 16.524 Punkte; der breitere Topix gab 0,2 Prozent auf 1605 Zähler ab. Zum einen war der Nikkei bereits am Freitag deutlich gestiegen. Zum anderen hatten Japans Investitionsausgaben im zweiten Quartal die Marktteilnehmer enttäuscht. Hier hatte es einen überraschenden Rückgang um 4,9 Prozent gegeben. Weiter robust entwickelten sich vor allem die Stahlaktien. Hier kamen Nippon Steel um 1,5 Prozent voran, nachdem in der Presse von einer geplanten Dividendenerhöhung berichtet worden war. JFE Holdings stiegen um 0,9 Prozent. In der Schifffahrt-Branche wurde ebenfalls weiter zugekauft. Kawasaki Kisen legten 3,4 Prozent und Mitsui OSK 2,2 Prozent zu. Dagegen geriet etwa der Bankensektor ins Hintertreffen. Mizuho Financial Group verbilligten sich um 0,9 Prozent, Mitsubishi UFJ Financial Group gaben ebenfalls 0,9 Prozent ab.

In Taiwan ging der TAIEX leicht um 0,02 Prozent nach unten auf 8979 Stellen. Auch hier wurden nach den üppigen Aufschlägen vom Freitag Gewinne mitgenommen. So verloren etwa Taiwan Semiconductor Manufacturing 0,16 Prozent und United Microelectronics 0,54 Prozent. Acer litten weiterhin unter Übernahme des US-Konkurrenten Gateway und verbilligten sich um 2,42 Prozent. Quanta Computer verloren 0,74 Prozent, obwohl der Notebook-Hersteller am Freitag gute Zahlen veröffentlicht hatte. Die Aktie von Shin Kong Financial fiel um 0,3 Prozent, nachdem das Bankhaus Daten zu seinen Investments im US-Subprime-Sektor vorgelegt hatte. Dagegen schossen Hon Hai Precision Industry um 7 Prozent nach oben. Hier hofften die Marktteilnehmer auf eine bevorstehende Allianz mit dem US-Mobilfunkchip-Produzenten Qualcomm. Der Elektronik-Auftragshersteller hatte zuvor für den Mittwoch eine gemeinsame Pressekonferenz angekündigt.

Koreas Kospi profitierte dagegen von guten Wirtschaftdaten und legte 0,46 Prozent auf 1881 Punkte zu. Koreas Bruttoinlandsprodukt war im zweiten Quartal um 5 Prozent, und damit etwas stärker als erwartet, gestiegen. Zugleich hat die Inflationsrate im August nur noch bei 2 Prozent gelegen. Die gute Datenlage brachte etwa die Titel des Stahlkonzerns Posco um 3,1 Prozent nach oben. Die Aktie des Bau- und Maschinenbau-Konzerns Hyundai Engineering and Construction zog nach positiven Analystenkommentaren 5,15 Prozent an. Hyundai Motor verteuerten sich um 1,6 Prozent. Hier hofften die Anleger auf eine bevorstehende Einigung mit der streikwilligen Belegschaft. Dagegen zeigte sich der exportorientierte Technologiesektor schwächer. Hier verloren etwa Samsung Electronics 2,5 Prozent, LG.Philips LCD gaben 1,6 Prozent ab.

Hongkongs Hang Seng Index gab 0,33 Prozent auf 23.904 Punkte ab. Vor allem der China-Sektor musste Federn lassen, nachdem vorerst wohl doch nicht so viele Investoren-Gelder wie erhofft aus dem chinesischen Binnenland zufließen dürften. Dies brachte etwa Bank of China um 2 Prozent nach unten, China Life verloren 0,93 Prozent. Im Stahl- und Rohstoffsektor verbilligten sich Jiangxi Copper um 1,89 Prozent und Aluminium Corp. of China um 2,11 Prozent. Dagegen waren die Titel der Fluglinien stark gesucht, nachdem Singapore Airlines und Temasek bei China Eastern Airlines eingestiegen sind. China Eastern schossen daraufhin um 75 Prozent nach oben, China Southern legten 2,32 Prozent und Air China 1,65 Prozent zu. Auch für die Hongkonger Immobilienwerte blieb man optimistisch. Hier verteuerten sich etwa Sun Hung Kai Properties um 0,96 Prozent und Henderson Land um 1,39 Prozent.

In China stieg der Shanghai Composite Index um 1,96 Prozent auf 5321 Zähler, der Shanghai A-Share Index gewann 1,96 Prozent auf 5587 Stellen hinzu.

Quelle: ntv.de

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