Marktberichte

Warten auf US-Daten Asien schwächer

Die asiatischen Aktienmärkte hatten zum Wochenschluss zunächst von den erneut guten Vorgaben aus den USA profitiert. Dort hatte die Regierung ein "Rettungspaket" für notleidende Immobilienkredite vorgestellt. In zahlreichen Fällen sollen künftig die jeweiligen Finanzierungszinssätze nachträglich festgeschrieben werden. Dies könnte die derzeit virulente Subprime-Krise zumindest abmildern.

Im Laufe des Handelstages drehten jedoch viele Märkten wieder nach unten. Zum einen wollte man von weiteren in den Vereinigten Staaten anstehenden Wirtschaftsdaten nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden. Zum anderen reichte das Vertrauen in die jüngste Erholung wohl noch nicht allzu weit, so dass es viele Marktteilnehmer vorzogen, zum Wochenende hin Kasse zu machen.

Vergleichsweise freundlich entwickelte sich der japanische Nikkei 225, der sich um 0,5 Prozent auf 15.956 Zähler verbesserte. Vorübergehend wurde dabei die 16.000-Punkte-Linie überschritten, die dann schlussendlich aber nicht gehalten werden konnte. Für Sorgenfalten sorgte unter anderem der Tankan-Bericht, der kommende Woche zur Veröffentlichung ansteht. Viele Anleger befürchten, dass sich die Stimmung unter Japans Unternehmern im laufenden Quartal erneut eingetrübt haben könnte.

Dagegen stimulierte der weiter gefallene Yen insbesondere die Exporttitel. Im Automobilsektor legten Toyota 1,6 Prozent und Honda 1,3 Prozent zu; Sharp stiegen um 2,4 Prozent und Toshiba um 2,6 Prozent. Daneben wurde auch im Stahlsektor wieder zugegriffen. Hier schoben sich etwa Nippon Steel um 2,6 Prozent und Kobe Steel um 3,7 Prozent nach oben.

In Südkorea konnte hingegen aus den guten US-Vorgaben kein Kapital geschlagen werden. Der Kospi gab stattdessen ein Prozent auf 1934 Zähler ab. Die Bank of Korea hatte erklärt, den Leitzins trotz eines befürchteten weltweiten Wachstumsrückgangs unverändert bei fünf Prozent zu belassen, da sich die Inflation zur Zeit wieder nach oben entwickle. Insbesondere im Telekom-Sektor kam es zu Gewinnmitnahmen. Hier rutschten SK Telecom um 4,9 Prozent ab; KT verloren 2,7 Prozent. Unter den weiteren Blue Chips gingen Samsung Electronics um 0,7 Prozent und Hyundai Motor um 0,5 Prozent nach unten. Dagegen waren die Titel von Hynix Semiconductor weiter gefragt und verbesserten sich um zwei Prozent. Auch im Bankensektor wurden Schnäppchenkäufe gemacht. Hier legten Kookmin Bank 3,3 Prozent zu, Woori Financial verteuerten sich um 3,2 Prozent.

Der Aktienmarkt in Taiwan wies ebenfalls einen positiven Start auf, bevor dann in der zweiten Handelshälfte Verkäufe einsetzten, der TAIEX konnte schlussendlich noch einen Aufschlag von 0,3 Prozent auf 8722 Stellen retten. Im Hightech-Sektor gewannen United Microelectronics vor Veröffentlichung der Monatsumsatzdaten 0,2 Prozent hinzu; die Titel des größeren Konkurrenten Taiwan Semiconductor stiegen um 1,1 Prozent. Acer gaben dagegen trotz eines positiven mittelfristigen Umsatz-Ausblicks 1,4 Prozent ab. Die Aktie von Asustek ging um 2,3 Prozent nach unten, nachdem IBM eine Patentrechtsklage gegen den PC-Hersteller eingereicht hatte. Jenseits des Technologiesegments verbesserten sich Cathay Financial um 1,9 Prozent, Formosa Plastics um 1,7 Prozent und China Steel um 1,1 Prozent.

In Hongkong ging der Hang Seng Index gegen Handelsende deutlich in die Knie und schloss final mit einem Abschlag von 2,4 Prozent bei 28.842 Punkten. Vor allem im Immobilien- und Banken-Sektor wurde massiv verkauft. Cheung Kong etwa rutschten um 4,3 Prozent und Sun Hung Kai Properties um 3,4 Prozent ab. Hang Seng Bank verloren vier Prozent und Bank of East Asia brachen um 7,3 Prozent ein. Vergleichsweise robust entwickelten sich jene Titel, die am kommenden Montag neu in den Hang Seng Index aufgenommen werden. Hier legten PetroChina 1,7 Prozent zu, China Shenhua stiegen um 0,9 Prozent; allerdings gaben China Overseas Land 3,1 Prozent ab. Die Titel des Börsen-Neuankömmlings China Railway feierten an ihrem ersten Handelstag ein Kursplus von 27 Prozent.

In China erholte sich der Shanghai Composite Index um 1,13 Prozent auf 5091 Zähler. Der Shanghai A-Share Index verbesserte sich um 1,12 Prozent auf 5342 Stellen.

Quelle: ntv.de

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