Hongong robust Asien schwächer
05.02.2009, 12:40 UhrDie asiatischen Börsen entwickelten sich überwiegend nach unten. Dazu hatten insbesondere die Vorgaben aus den USA beigetragen. Dort war der Dow Jones Index um 1,5 Prozent gefallen. Zudem hatte der Netzwerkriese Cisco Systems nachbörslich vor einem schweren Verlust gewarnt. Dies belastete auch in Asien die Technologiewerte. Positiv wurden hingegen die gestrigen Wirtschaftsdaten aus China bewertet. Dort war der Einkaufsmanager-Index im Januar wieder leicht gestiegen. Diese Entwicklung konnte an den asiatischen Märkten Schlimmeres verhindern.
Die japanische Börse folgte heute der Wallstreet nach unten. Der Nikkei 225 gab 1,1 Prozent auf 7950 Punkte ab; der breitere Topix verlor 0,8 Prozent auf 786 Zähler. Abschläge gab es nach der Verlustprognose von Cisco Systems unter anderem im Technologiesektor. Hier verbilligten sich Kyocera um 1,9 Prozent; Canon fielen um 3,2 Prozent und Toshiba um 3,5 Prozent. Im Halbleiter-Segment gaben Tokyo Electron 3,2 Prozent und Advantest 2,3 Prozent ab. Auch der Pharmasektor konnte nicht überzeugen. Chugai Pharmaceutical gingen um 0,7 Prozent nach unten, nachdem die Aktie von Nikko Citigroup auf "sell" abgestuft worden war. Takeda rutschten um 3,4 Prozent ab, Shionogi verloren 4,0 Prozent. Vergleichsweise gut behauptet zeigte sich allerdings der Stahlsektor, der positiv auf die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China reagierte. Nippon Steel schlossen unverändert bei 280 Yen, JFE legten 2,6 Prozent zu. Daneben deckten sich die Investoren weiter mit Titeln der Schifffahrtsbranche ein. Hier zogen Kawasaki Kisen um 7,9 Prozent und Nippon Yusen um 5,3 Prozent an.
In Korea fanden nach der sehr robusten Entwicklung an den vergangenen beiden Handelstagen heute wieder Gewinnmitnahmen statt. Die schwachen Wallstreet-Vorgaben boten dazu einen willkommenen Anlass. Der Kospi fiel um 1,46 Prozent auf 1177 Zähler. Das anhaltende Kaufinteresse der Anleger aus Übersee wurde dabei von den Verkäufen der heimischen Institutionellen überlagert. Vor allem für den Bankensektor, aus dem in diesen Tagen Quartalsberichte anstehen, war man wieder vorsichtiger. Korea Exchange Bank etwa gaben nach einem Downgrade von Merrill Lynch 5,1 Prozent ab, Hana Financial verloren 5,9 Prozent. GS Holdings verbilligten sich um 2,8 Prozent, nachdem die Finanzgesellschaft für 2008 einen Gewinnrückgang von 70 Prozent gemeldet hatte. Aufschläge gab es bei den eher defensiven Titeln aus dem Telekomsektor, wo etwa SK Telecom 1,2 Prozent zulegen konnten. Daneben verbesserten sich Samsung Electronics nach einem positiven Kommentar der Citigroup um 0,6 Prozent.
In Taiwan gab der TAIEX, der am Vortag ein neues 3-Wochen-Hoch erreicht hatte, 0,6 Prozent auf 4363 Punkte ab. Das Handelsvolumen blieb gering. Auf die Stimmung der Anleger schlug unter anderem eine sehr skeptische Studie der Investmentbank CLSA. Diese prognostizierte für Taiwans Wirtschaft im Jahr 2009 einen Einbruch um 11 Prozent. Deutlich unter Druck standen etwa die Titel des Handy-Auftragsproduzenten High Tech Computer, die um 6,8 Prozent nach unten schrammten. Im Speicherchip-Sektor verloren ProMOS nach der jüngsten Kursrallye 6,7 Prozent, Powerchip gaben 3,3 Prozent ab. Dagegen konnten sich Nanya Technology um 1,3 Prozent verbessern. Im Handelsverlauf hatte der koreanische Konkurrent Hynix Semiconductor enttäuschende Zahlen veröffentlicht. Delta Electronics fielen um 0,7 Prozent. Dagegen konnten sich Asustek Computer gegen den Trend um 0,3 Prozent verbessern. Der PC-Hersteller hatte zuvor erklärt, mit dem amerikanischen Navigationsgeräte-Hersteller Garmin eine Kooperation zum Bau von GPS-Handys abgeschlossen zu haben.
Der Hongkonger Aktienmarkt konnte sich heute den Abschlägen an den übrigen asiatischen Börsen erfolgreich entgegenstemmen. Der Hang Seng verbesserte sich bei vergleichsweise hohen Umsätzen um 0,9 Prozent auf 13.178 Punkte. Dies lag allerdings deutlich unter dem Tageshöchststand von 13.178 Zählern. Deutliche Kursaufschläge gab es vor allem bei den chinesischen Finanzwerten. Die Anleger orientierten sich hier an den Bewertungen der teureren A-Shares an den Inlandsbörsen in Shanghai und Shenzhen, die bereits im Januar nach oben gezogen waren. Zum anderen waren neue Daten veröffentlicht worden, die zeigten, dass sich das Kreditvergabevolumen auch in Januar robust entwickelt hatte. ICBC legten dementsprechend 3,9 Prozent und Bank of Communications 4,4 Prozent zu. Unter den Versicherern verteuerten sich China Life um 3,9 Prozent und Ping An Insurance um 7 Prozent. Citic Pacific gewannen 5,4 Prozent hinzu. Der Mischkonzern steht Pressemeldungen zufolge vor dem Verkauf seines Anteils an der Finanzgesellschaft Citic Capital. Unter Druck standen allerdings die Papiere verschiedener zyklischer Unternehmen. So rutschten Esprit nach dem jüngsten Zahlenwerk um 4,8 Prozent ab. Lenovo verbilligten sich um 2,7 Prozent. Der PC-Hersteller hatte zuvor den ersten Verlust seit drei Jahren gemeldet. In China gab der Shanghai Composite Index 0,5 Prozent auf 2098 Stellen ab.
Quelle: ntv.de