Marktberichte

Banken und Airlines robust Asien schwingt sich hoch

Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag von den guten US-Vorgaben und niedrigeren Öl-Notierungen profitiert. Insbesondere die Titel aus dem Finanzsektor waren gefragt, nachdem in den USA das Zahlenwerk von Wells Fargo besser als erwartet ausgefallen war und Fed-Chef Ben Bernanke erklärt hatte, dass die Baufinanzierungsriesen Fannie Mae und Freddy Mac nicht in ihrer Stabilität gefährdet seien.

Viele Händler rechnen allerdings damit, dass die Asien-Börsen auch in den kommenden Tagen volatil bleiben. Dafür sollten allein schon die Quartalszahlen der amerikanischen Banken und Investmentbanken sorgen, die in den kommenden Tagen noch vorgelegt werden.

In Japan legte der Nikkei 225 1,0 Prozent auf 12.887 Punkte zu. Der breitere Topix stieg um 1,2 Prozent auf 1.263 Zähler. In Folge der deutlichen Erholung an der Wall Street sicherten viele Trader ihre Short-Positionen ab. Allerdings seien die Marktteilnehmer sehr vorsichtig, meinten Händler. Insbesondere sei man vielfach davon überzeugt, dass in den nächsten Tagen noch weitere Hiobsbotschaften aus den USA kommen könnten. Gefragt waren insbesondere die Titel der Banken, nachdem Wells Fargo beim Zahlenwerk positiv überrascht hatten.

Mizuho Financial legten 4,6 Prozent zu, Sumitomo Mitsui Financial stiegen um 3,0 Prozent. Die Aktie von Daiwa Securities kam 5,0 Prozent voran. Die Investmentbank will künftig mit der brasilianischen Großbank Banco Itau kooperieren. Im Hightech-Sektor stiegen Toshiba um 3,2 Prozent. Pressemeldungen zufolge will der Konzern in das Geschäft mit Solaranlagen einsteigen. Canon verbesserten sich um 1,4 Prozent und Sony um 2,3 Prozent. Die Aktie von Tokyo Electron, einem Zulieferer der Halbleiterbranche, kletterten 5,1 Prozent. Schwach entwickelten sich dagegen die Papiere aus dem Öl- und Rohstoffsektor. Hier gingen Inpex Holdings um 0,9 Prozent und Nippon Oil um 1,8 Prozent nach unten; Mitsubishi Corp. verbilligten sich um 1,3 Prozent.

Auch in Korea wurden die guten US-Vorgaben und die niedrigeren Ölnotierungen heute wohlwollend aufgenommen. Der Kospi, der zuvor um knapp 4,0 Prozent abgerutscht war, erholte sich um 1,2 Prozent auf 1.525 Zähler. Dabei kamen auch wieder die exportlastigen Technologiewerte zu ihrem Recht. Samsung Electronics etwa schossen um 4,1 Prozent nach oben, LG Electronics gewannen 2,8 Prozent und Hynix Semiconductor 2,5 Prozent hinzu. Hyundai Motor legten 1,6 Prozent zu, wozu auch der gegenüber dem US-Dollar gefallene Won beitrug. Im Bankensektor verbesserten sich Korea Exchange Bank um 1,6 Prozent. Pressemeldungen zufolge soll die Kookmin Bank derzeit eine Übernahme des Instituts vorbereiten für den Fall, dass man bei HSBC nicht mehr an einem Einstieg interessiert sei. Kookmin Bank selbst stiegen um 1,4 Prozent.

In Taiwan sprang der Taiex um 3,9 Prozent nach oben auf 6.874 Stellen und gehörte damit zu den asienweit stärksten Indizes. Die 7000-Punkte-Hürde wurde allerdings verfehlt. Insbesondere bei den Technologiewerten wurde sehr beherzt nachgefasst. Dies brachte etwa die Aktie des Halbleiterriesen Taiwan Semiconductor um die in Taipeh maximal möglichen 7,0 Prozent nach oben; United Microelectronics verbesserten sich um 4,0 Prozent. Unter den Airlines legten dank fallender Ölnotierungen China Airlines 5,2 Prozent und EVA Air 5,5 Prozent zu. In der Old Economy legten Asia Cement 4,1 Prozent zu; die Aktie des Lebensmittelkonzerns Uni-President verbesserte sich um 2,6 Prozent. Dagegen standen die Papiere aus den Sektoren Touristik und Hotellerie unter fortgesetztem Gewinnmitnahmedruck. Formosa International Hotels etwa gaben gegen den Trend 4,8 Prozent ab.

In Hongkong zog der Hang Seng Index um 2,4 Prozent auf 21.734 Punkte an und entwickelte sich damit im asienweiten Vergleich überdurchschnittlich. Dazu hatten die guten US-Vorgaben, aber auch die neuesten Wirtschaftsdaten aus China beigetragen. Insbesondere die chinesische Inflationsentwicklung weckte die Hoffnung, dass dort Regierung und Zentralbank jetzt vorerst von weiteren geldpolitischen Straffungsmaßnahmen absehen könnten. Unter den Marktschwergewichten gewannen China Mobile 2,5 Prozent und HSBC 3,7 Prozent hinzu. Im China-Finanzsektor stiegen ICBC um 2,6 Prozent und China Construction Bank um 3,2 Prozent. Unter den Versicherern verbesserten sich China Life um 4,1 Prozent und Ping An um 3,1 Prozent, nachdem aus dem Sektor zuvor stark gestiegene Prämien-Einnahmen gemeldet worden waren. Die fallenden Ölpreise brachten die Titel der Ölkonzerne mit Raffinerie-Aktivitäten nach oben. Hier legten Sinopec 4,5 Prozent und PetroChina 3,2 Prozent zu. Unter den Fluggesellschaften verteuerten sich Air China um 5,8 Prozent und China Southern Air um 4,2 Prozent.

Quelle: ntv.de

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