China und Bernanke beflügeln Asien schwingt sich hoch
10.06.2010, 09:59 UhrDie Börsen in Fernost schließen den Handelstag mit Kursgewinnen ab. Besser als erwartet ausgefallene Exportdaten aus China hätten den Markt gestützt und wieder Hoffnungen auf eine Erholung der Weltwirtschaft genährt, heißt es. Hilfreich waren auch die AnSagen von Fed-Chef Bernanke zur Konjunktur.
Die rasante Exportentwicklung Chinas und positive Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke zur US-Wirtschaft haben die Börsen in Asien beflügelt. Die grundlegende Nervosität an den Aktienmärkten angesichts der Schuldenkrise hielt den Aufschwung jedoch in Schach.
Anleger warteten mit Spannung darauf, ob die Europäische Zentralbank (EZB) nach ihrer Ratssitzung heute weitere Hilfsmaßnahmen für in Schwierigkeiten steckende Euro-Staaten ankündigen würde. Den Leitzins dürfte die EZB unverändert lassen. Der Euro präsentierte sich stabil.
In Tokio schloss der Nikkei-Index der 225 führenden Werte 1,1 Prozent höher bei 9542 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index legte um 0,75 Prozent auf 856 Zähler zu. Auch die Börsen in Südkorea, Taiwan, Hongkong und Singapur verzeichneten Aufschläge. Lediglich die Börse in Schanghai gab gegen den allgemeinen Trend nach. Dort nahmen Investoren nach der Rally am Vortag Gewinne mit.
Die Ausfuhren Chinas legten im Mai zum Vorjahresmonat um rund 50 Prozent zu. Das hatte die chinesischen Börsen bereits am Mittwoch nach oben getrieben. Die US-Börsen hatten am Mittwoch nach einer Berg- und Talfahrt mit Verlusten geschlossen.
"Die Weltwirtschaft scheint in keinem so schlechten Zustand zu sein, bis auf die Schuldenkrise in Europa", sagte Analyst Kenichi Hirano von Tachibana Securities. Der Markt warte darauf, dass sich die Lage in Europa wieder beruhige. Fed-Chef Bernanke zufolge hat die Schuldenkrise Europas kaum Auswirkungen auf die USA. Trotz anhaltender Probleme auf dem Arbeitsmarkt rechnet der Notenbank-Chef dort mit einer weiteren Wirtschaftserholung in den kommenden Monaten. Getragen werde der Aufschwung vor allem durch den privaten Konsum.
Bei den Einzelwerten war die Nachrichtenlage eher dünn. Die Aktien des Handelsunternehmens Mitsui fielen knapp sechs Prozent. Die Japaner halten zehn Prozent an der undichten Ölquelle im Golf von Mexico. Die in New York notierten Anteilsscheine des Betreibers BP gehörten am Mittwoch zu den größten Verlierern. Die USA erhöhen derzeit den Druck auf den Ölgiganten. Ein Ausschuss des Repräsentantenhauses lud führende Manager fünf großer Energieunternehmen für eine Befragung zu der Umweltkatastrophe in der kommenden Woche vor.
Quelle: ntv.de, rts