Dunkle Wolken aus USA Asien steht im Regen
08.07.2008, 13:18 UhrAn den asiatischen Aktienmärkten hat sich am Dienstag ein trauriges Bild präsentiert. Alle wichtigen Indizes gingen mit teils deutlichen Abschlägen aus dem Handel. Einzig die chinesische Börse schloss mit leichten Zuwächsen.
An der japanischen Börse ging es auf den tiefsten Stand seit knapp drei Monaten. Wieder sind es die Auswirkungen der US-Finanzkrise, die die Aktien auf Talfahrtgeschickt haben. Der Nikkei 225 Index verlor 2,5 Prozent auf 13.0333 Punkte, der breitere Topix Index rutschte um 2,2 Prozent auf 1.283 Punkte ab.
Am Montag hatten Analysten der Lehman Brothers mitgeteilt, dass die beiden Kreditinstitute Freddie Mac und Fannie Mae zusammen 75 Mrd. US-Dollar aufwenden müssen, um weitere Abschreibungen zu überstehen. Gleichzeitig meldete die Citigroup, dass Merrill Lynch im zweiten Quartal Verluste machen werde, nachdem man 6,0 Mrd. US-Dollar an Abschreibungen zu verzeichnen hatte.
Die Aktie der Mizuho verlor 3,7 Prozent auf 493.000 Yen, die Orix Corp büßte 6,3 Prozent auf 14.560 Yen ein und bei der Nomura ging es um 4,6 Prozent auf 1.503 Yen nach unten.
Unter Druck gerieten auch die Ölwerte, nachdem der Ölpreis um knapp drei Prozent nachgab. Die Aktie der Inpex rutschte 5,2 Prozent ins Minus auf 1,27 Mio.Yen, bei der Itochu Corp ging es um 4,5 Prozent auf 1.048 Yen nach unten und die Mitsui & Co verlor 4,4 Prozent auf 2.175 Yen. Nach unten ging es am Vortag auch für den Kupferpreis in New York, was die Aktie der Nippon Mining Holdings um 4,1 Prozent auf 630 Yen einbrechen ließ. Das Handelshaus Sumitomo Corp gab um 3,3 Prozent auf 1.369 Yen nach.
An der Hongkonger Börse ging es kräftig nach unten. Der Hang Seng Index verlor im Handelsverlauf 3,2 Prozent auf 21.220 Punkte. Der Hang Seng China Enterprises Index gab um 3,6 Prozent auf 11.293 Punkte nach. Unter Druck gerieten in Hongkong vor allem die Papiere des Börsenbetreibers HKEx und des Handyherstellers Foxconn. Der Markt geht davon aus, dass die Foxconn unter dem schwachen US Geschäft leidet, die Aktie der Foxconn verlor 10,3 Prozent auf 6,71 HK-Dollar. Für den Börsenbetreiber HKEx ging es um knapp sechs Prozent auf 101 HK-Dollar nach unten. Laut Morgan Stanley ist das Handelsvolumen an der Börse in Hongkong auf 50 Mrd. HK-Dollar gefallen. Im Oktober wurden im Hoch noch 165 Mrd. HK-Dollar erreicht.
Die Aktie der Bank of East Asia verlor sechs Prozent. Die Bank wird für die Beteiligung an Subprime-Krediten abgestraft. Ebenfalls nach unten ging es für die Papiere der Chalco. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass die Produktion zurückgehen könne, nachdem zwei der Werke des Unternehmens mit Stromausfällen zu kämpfen haben. Die Aktie verlor 5,6 Prozent auf 8,40 HK-Dollar.
Bei den Banken verlor die China Merchants Bank 3,8 Prozent auf 24,0 HK-Dollar, bei der ICBC ging es um 3,2 Prozent auf 5,14 HK-Dollar nach unten, die China Construction Bank verlor 2,6 Prozent auf 5,91 HK-Dollar und die Bank of Communications büßte 3,3 Prozent ein. Bei den Immobilienwerten ging es ebenfalls abwärts. Die Cheung Kong verlor 1,23 Prozent auf 104,10 HKD, die Henderson Land gab 1,6 Prozent auf 47,05 HK-Dollar ab und die Sun Hung Kai rutschte um 1,8 Prozent auf 108,40 HK-Dollar ab.
Trotz leicht gesunkener Ölpreise ging es auch für die Airlines nach unten. So verloren die Papiere der Cathay Pacific 2,5 Prozent auf 13,84 HK-Dolalr, bei der Air China 5,15 HK-Dollar und die China Southern verlor 7,0 Prozent auf 2,89 HK-Dollar. Nach einem Downgrade durch Goldman Sachs verlor Alibaba.com 5,4 Prozent auf 9,63 HK-Dollar.
In Südkorea ging es für den Kospi Index um 2,9 Prozent auf 1.533 Punkte nach unten. Damit bewegt sich der Index 23 Punkte unter dem Hoch von Mitte Mai. Auch hier wirkt sich die Inflation aus. Die Unsicherheit, wie die südkoreanische Regierung hinsichtlich des Leitzinses entscheiden wird, lässt die Aktionäre ihre Positionen liquidieren.
Unter Druck gerieten vor allem die Aktien der Finanzwerte. Die Kookmin Bank schloss mit einem Minus von 8,6 Prozent bei 55.000 Won, die Shinhan Financial gab um 3,9 Prozent auf 44.300 Won nach und Woori Financial verlor vier Prozent auf 15.700 Won.
Deutlich im Minus notierten auch die Exportwerte. So ging es für die Samsung Electronics um 3,4 Prozent auf 593.000 Won nach unten, die LG Electronics verloren 2,9 Prozent auf 116.500 Won. Die Papiere der Kia Motors verloren 6,3 Prozent auf 11.200 Won. Das Unternehmen hat sein Exportziel für das laufende Jahr von 880.000 auf 820.000 Einheiten reduziert. Hyundai Motors verloren drei Prozent auf 69.000 Won.
In China konnte der CSI 300 Index um 0,7 Prozent auf 2.901 Punkte zulegen. Der Shanghai A-Share Index stieg um 0,8 Prozent auf 2.952 Punkte und der Shenzhen A-Share Index konnte um 1,3 Prozent auf 899 Punkte zulegen.
In Taiwan brach der Taiex um 3,94 Prozent auf 7.051 Punkte ein, der thailändische SET Index verlor 1,1 Prozent auf 722 Punkte und in Singapur schloss der STI mit einem Minus von 1,6 Prozent bei 2.886 Punkten.
Quelle: ntv.de