Exporttitel deutlich erholt Asien steigt
04.03.2011, 12:56 Uhr
Freundlicher Wochenausklang
(Foto: REUTERS)
Nachdem von Seiten der Ölpreise kein Störfeuer kam, zogen die asiatischen Indizes unvermittelt weiter nach oben. Hinzu kamen gute Wall-Street-Vorgaben und die Tatsache, dass in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf das niedrigste Niveau seit mehr als zwei Jahren gefallen waren.
Niedrigere Ölpreise und ein vor allem gegenüber dem Euro gefallener Yen brachten den japanischen Aktienmarkt weiter nach oben. Daneben mussten Händlerangaben zufolge viele weitere Short-Seller ihre Positionen glattstellen. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 1,0 Prozent auf 10.694 Punke, und konnte damit im Wochenvergleich 1,6 Prozent zulegen. Der breitere Topix gewann 0,7 Prozent auf 956 Zähler hinzu. Gesucht waren Auto- und Technologiewerte, die vom schwächeren Yen besonders profitieren sollten. Hier zogen Mazda um 3,5 Prozent und Nissan um 1,3 Prozent an; Canon verbesserten sich um 1,8 Prozent; die Aktie des Display-Spezialglas-Produzenten Asahi Glass stieg um 3,9 Prozent. Konica Minolta verteuerten sich um 4,2 Prozent. Der Konzern soll einen Großauftrag des deutschen Versicherers Allianz erhalten haben. Daneben sprangen Sumitomo Electric um 8,1 Prozent nach oben. Der Konzern will eine neuartige Autobatterie entwickelt haben, die sich als preisgünstigere Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus herausstellen könnte. Unter den Telekomwerten stiegen Softbank um weitere 1,2 Prozent und NTT DoCoMo um 1,0 Prozent. Die Aktie des Spieleentwicklers Konami profitierte von einer Kaufempfehlung der Citigroup, und legte 2,4 Prozent zu.
In Korea konnte der Kospi auf den gestrigen deutlichen Anstieg nochmals aufsatteln. Der Index verbesserte sich um weitere 1,7 Prozent auf 2005 Zähler. Damit wurde auch das Terrain oberhalb der psychologisch bedeutsamen 2000-Punkte-Linie zurückerobert. Vor allem die ausländischen Investoren, die in den vergangenen beiden Wochen Gelder abgezogen hatten, drängten wieder massiv auf den Markt. Die frischen Anlegergelder kamen unter anderem den Bankenwerten zugute, die zuletzt deutlich Federn gelassen hatten. Hier erholten sich Hana Financial um 6,0 Prozent und Shinhan Financial um 4,3 Prozent; die Aktie des Bankenriesen KB Financial stieg um 3,0 Prozent. Unter den Schwergewichten im Technologiesektor verteuerten sich Samsung Electronics um 2,4 Prozent und Hynix Semiconductor um 2,6 Prozent; LG Electronics legten 1,3 Prozent zu. Die Aktie des Leuchtdioden-Herstellers LG Innotek gab allerdings im Anschluss an einen skeptischen Analystenkommentar 2,8 Prozent ab; der Wert des Innotek-Konkurrenten Samsung SDI schloss unverändert bei 174.000 Won. Die Autowerte, die sich bereits sehr robust gezeigt hatten, blieben ebenfalls zurück. Hier fielen Hyundai Motor um 0,2 Prozent und Kia Motors um 0,3 Prozent. Unter den übrigen Blue Chips gewannen Korea Electric Power 1,1 Prozent und Posco 0,6 Prozent hinzu.
In Hongkong gewann der Hang Seng Index weitere 1,2 Prozent auf 23.409 Punkte hinzu. Dazu trugen unter anderem die guten Vorgaben von der Wall Street und die robuste Entwicklung an der Nachbarbörse Shanghai bei. Daneben erklärten verschiedene Analysten auch, dass während der bevorstehenden Tagung des Volkskongresses vermutlich nicht mit neuen antiinflationären Maßnahmen Pekings zu rechnen sei. Die Anleger deckten sich wieder mit Finanz- und Immobilienwerten ein, die mittlerweile als günstig bewertet gelten. Hier stiegen ICBC um 1,7 Prozent und Bank of China um 1,2 Prozent; Hang Lung Properties verbesserten sich um 2,3 Prozent und Cheung Kong um 1,8 Prozent. Daneben kamen die guten US-Arbeitsmarktdaten den Exportwerten zugute, die sich zuletzt unterdurchschnittlich entwickelt hatten. Li & Fung zogen um 4,4 Prozent an; Esprit verteuerten sich um 2,7 Prozent; die Aktie des Elektronikriesen Foxconn stieg um 1,5 Prozent. Überzeugen konnten daneben die Titel aus dem Internet-Sektor, wo Alibaba.com um 3,7 Prozent und Tencent um 4,4 Prozent nach oben kletterten. Schwäche zeigten dagegen teilweise die Autowerte. BYD etwa verloren 2,0 Prozent, nachdem der Konzern für den Februar einen deutlichen Absatzrückgang melden musste; Geely Automobile gingen um 0,9 Prozent nach unten.
In China legte der Shanghai Composite Index 1,4 Prozent auf 2942 Punkte zu. Taiwans TAIEX stieg um 0,5 Prozent auf 8784 Zähler. Indiens Sensex ging dagegen leicht um 0,1 Prozent nach unten auf 18.486 Stellen. In Thailand verbesserte sich der SET um 0,6 Prozent auf 996 Punkte.
Quelle: ntv.de