Mumbai und Shanghai im Plus Asien sucht die Richtung
05.11.2009, 13:30 UhrDie asiatischen Börsen zeigen am Donnerstag keine klare Richtung. Die Vorgaben von der NYSE waren positiv, doch viele Marktteilnehmer bleiben zurückhaltend. Angesichts der relativ schwachen Entwicklung in den letzten Wochen neigen viele Investoren zu Gewinnmitnahmen, oder hoffen auf klare Impulse, die den Märkten wieder Schub verleihen könnten.
Insbesondere an den Börsen der wachstumsstarken Volkswirtschaften Indien und China finden sich derzeit nach Rücksetzern jeweils schnell wieder Käufer.
Trotz guter Vorgaben von der Wallstreet ging der japanische Aktienmarkt am Donnerstag weiter nach unten. Der Nikkei 225 verlor 1,3 Prozent auf 9717 Punkte, und schloss damit auf dem niedrigsten Niveau seit fast einem Monat. Der breitere Topix fiel um 0,7 Prozent auf 875 Zähler. Händler begründeten dies unter anderem mit einer anhaltenden Skepsis zur weiteren globalwirtschaftlichen Entwicklung und mit Verkäufen einiger großer Hedgefonds.
Stark unter Druck stand die Aktie des Batterienproduzenten Sanyo Electric, die um 20,4 Prozent auf 172 Yen einbrach. Der Konkurrent Panasonic hatte sein bestehendes Übernahmeangebot bekräftigt, will aber weiterhin nicht mehr als 131 Yen je Aktie zahlen. Dies liegt auch nach dem heutigen Kursrutsch deutlich unter dem Aktienkurs.
Unter den übrigen Elektronikwerten gaben Canon 1,5 Prozent und Sony 2,1 Prozent ab; Sharp verbilligten sich um 1,6 Prozent. Im Autosektor verloren Honda 2,6 Prozent und Toyota 0,8 Prozent. Die Finanzwerte konnten sich allerdings dem allgemeinen Abwärttrend entgegenstemmen. Hier stiegen Mizuho Financial um 1,1 Prozent und Mitsubishi UFJ um 1,0 Prozent.
Die Aktien der Privatkreditvergeber Takefuji und Acom zogen nach einem optimistischen Kommentar der Citigroup um 19 Prozent beziehungsweise 7,6 Prozent an. Daneben gewannen Inpex 5,3 Prozent hinzu, nachdem der Ölexplorer seine Gewinnprognose um 26 Prozent angehoben hatte.
Zur Situation in Seoul
In Korea gab der Kospi am Donnerstag 1,75 Prozent auf 1552 Punkte ab. Auch die Auslandsanleger, die den Markt zuvor vier Handelstage in Folge gestützt hatten, gehörten heute zu den Verkäufern. Das Handelsvolumen wiederum ging auf das niedrigste Niveau seit Sommer 2008 zurück. Die Marktteilnehmer sorgten sich unter anderem weiterhin um den gegenüber dem Dollar gestiegenen Won.
Dies brachte im Exportsektor Hyundai Motor um 4,2 Prozent und Kia Motors um 1,0 Prozent nach unten. Unter den Technologiewerten verbilligten sich Samsung Electronics um 2,9 Prozent und LG Electronics um 1,8 Prozent. Die Aktie des Speicherchip-Herstellers Hynix rutschte um 3,4 Prozent ab.
Unter den Werten aus der Schwerindustrie verloren Hyundai Heavy 2,9 Prozent; die Aktie von Doosan Heavy brach um 8,6 Prozent ein, nachdem der Konzern überraschend einen Quartalsverlust in Höhe von 227 Mrd. Won gemeldet hatte.
Posco fielen um 1,0 Prozent. Dagegen konnten sich GS Engineering um 4,3 Prozent verbessern. Der Infrastrukturkonzern steht kurz davor, einen milliardenschweren Auftrag zur Erweiterung einer Raffinerie in der Vereinigten Arabischen Emiraten zu erhalten.
Blick nach Hongkong
Die gestrige Erholung in Hongkong stellte sich am Donnerstag als nicht dauerhaft heraus. Umgehend fanden sich Investoren, die schnell wieder zu Gewinnmitnahmen bereit waren. Dies brachte den Hang Seng Index um 0,6 Prozent nach unten auf 21.479 Zähler.
Gemieden wurden weiterhin die Immobilienwerte. Cheung Kong gaben 1,5 Prozent und Sun Hung Kai Properties 1,7 Prozent ab. Die Marktteilnehmer befürchteten weiterhin, dass die Regierung versuchen werde, den deutlichen Preissteigerungen der letzten Monate Einhalt zu gebieten. Swire Pacific korrigierten um 3,4 Prozent. Dagegen sprang die Aktie des Börsenneulings Evergrande Real Estate an ihrem ersten Handelstag um 34 Prozent nach oben.
Unter den Bankenwerten verloren HSBC 0,8 Prozent und Hang Seng Bank 0,1 Prozent. Bank of East Asia zogen allerdings um 3,3 Prozent an. Zuvor hatte die Investmentgesellschaft Guoco Capital erklärt, ihren Anteil an der Hongkonger Großbank auf 8,01 Prozent gesteigert zu haben.
Im Telekom-Sektor verschlechterten sich China Mobile um 1,0 Prozent. Dagegen legten China Unicom nach einer Kaufempfehlung der Citigroup 3,8 Prozent zu.
Zur Lage an übrigen Märkten
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,85 Prozent auf 3155 Punkte, und erreichte damit ein neues 3-Monats-Hoch. In Taiwan verlor der Taiex 0,7 Prozent auf 7417 Zähler.
Der indische Sensex verbesserte sich nach anfänglicher Kursschwäche um 0,99 Prozent auf 16.070 Stellen, und überwand damit wieder die 16.000-Punkte-Linie. In Thailand verlor der SET bislang 0,66 Prozent auf 682 Zähler.
Quelle: ntv.de